Endsee (Steinsfeld)

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Endsee
Gemeinde Steinsfeld
Koordinaten: 49° 26′ 43″ N, 10° 14′ 18″ O
Höhe: 411 (408–428) m ü. NHN
Einwohner: 111 (2015)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 91628
Vorwahl: 09843

Endsee ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Steinsfeld im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Etwa einen halben Kilometer südlich des Dorfes befindet sich der Endseer Berg (471 m ü. NHN). In der Gemarkung liegen der Endsee und der Neue See.[2] Südöstlich von Endsee befindet sich der Gipsbruch Endsee. Der als Geotop ausgewiesene ehemalige Steinbruch gehört zu den 100 schönsten Geotopen in Bayern.[3]

Die Staatsstraße 2416 führt nach Reichelshofen zur St 2419 (2 km westlich) bzw. zur Anschlussstelle 107 der A 7 (0,9 km östlich). Die Staatsstraße wird nach der Anschlussstelle als B 470 fortgeführt, über die man nach Steinach an der Ens (1,1 km östlich) gelangt. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Kreisstraße AN 32 bei Habelsee (1,8 km nördlich), eine weitere ebenfalls zur AN 32 bei Ohrenbach (3,5 km nordwestlich).[2]

Geschichte

Der Ort wurde 798 als „Entse“ erstmals urkundlich erwähnt.[3]

Beim Ort gab es ursprünglich ein Schloss (Altes Schloss), das den Herren von Banner gehörte[4] und um 1100 erbaut wurde.[3] Nachdem diese ausgestorben waren, kam es in den Besitz des Hauses Hohenlohe. 1367 verkauften Gerlach und Gottfried von Hohenlohe das Schloss samt Ort an die Reichsstadt Rothenburg. 1407 wurde auf kaiserlichen Befehl das Endseer Schloss abgebrochen und geschleift. Vorausgegangen war ein Streit des Burggrafen Friedrich von Nürnberg mit der Reichsstadt Rothenburg.[4]

Unter Führung des französischen Generals Ezéchiel de Mélac sollen im November 1688 französische Mordbrenner 35 Häuser angezündet und erheblichen Schaden angerichtet haben.[4]

Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Endsee dem Steuerdistrikt Steinach zugeordnet. Wenig später entstand die Ruralgemeinde Endsee. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Rothenburg zugeordnet.[5] Spätestens 1840 wurde Gypshütte von Hartershofen umgemeindet.[6] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 7,108 km².[7] Im Zuge der Gebietsreform wurde diese am 1. Mai 1978 nach Steinsfeld eingemeindet.[8]

Bis 1975 hatte der Ort einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Steinach bei Rothenburg–Dombühl.

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 01: Eingeschossiges Wohnstallhaus mit Fachwerkgiebel, 17. Jahrhundert.
  • Haus Nr. 03: Schlichtes zweigeschossiges Fachwerkwohnstallhaus aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts[9]
  • Haus Nr. 12: Eingeschossiges Fachwerkwohnstallhaus, erste Hälfte 19. Jahrhundert.
  • Haus Nr. 15: Ehemalige Schafscheune. Kleines Fachwerkwohnstallhaus des frühen 19. Jahrhunderts in bedenklichen Bauzustand.[9]
  • Haus Nr. 16: Zugehörig Fachwerkscheune, 1807.

Bodendenkmäler

In der Gemarkung Endsee gibt es 16 Bodendenkmäler, darunter:

  • Burgstall Endsee: Umfangreiche Wall-Grabenanlage, Brunnenschacht aus Hausteinen, Fundamente des ehemaligen Bergfrieds, Buckelquaderwerk 12./13. Jahrhundert.

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Endsee

Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 150 183 170 179 178 181 180 196 199 196 193 169 193 201 188 189 175 196 181 252 317 276 193 181
Häuser[10] 23 27 28 32 33 32 37 35
Quelle [11] [6] [12] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [12] [12] [19] [12] [12] [12] [20] [12] [12] [12] [21] [12] [7] [22]

Ort Endsee

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002009 002015
Einwohner 150 166 164 158 179 177 158 300 180 166 145 121 111
Häuser[10] 23 25 29 30 29 36 32 37
Quelle [11] [6] [13] [15] [18] [19] [20] [21] [7] [22] [23] [24] [1]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b gemeindedaten auf der Website steinsfeld.de
  2. a b Endsee im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. a b c Endsee auf der Website steinsfeld.de
  4. a b c J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 18f.
  5. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 66 (Digitalisat).
  6. a b c Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 222 (Digitalisat).
  7. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 814 (Digitalisat).
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 706.
  9. a b H. K. Ramisch: Landkreis Rothenburg ob der Tauber, S. 29. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  10. a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  11. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 22 (Digitalisat).
  12. a b c d e f g h i j k Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 182, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  13. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1072, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 171 (Digitalisat).
  15. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1237, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, S. 68 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 194 (Digitalisat).
  18. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1173 (Digitalisat).
  19. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1244 (Digitalisat).
  20. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1282 (Digitalisat).
  21. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1110 (Digitalisat).
  22. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 169 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 331 (Digitalisat).
  24. Einwohnerzahlen (Memento vom 13. September 2012 im Webarchiv archive.today) auf: steinsfeld.de