(65803) Didymos
Asteroid (65803) Didymos | |
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Der Doppelasteroid aufgenommen durch DART | |
Eigenschaften des Orbits Animation | |
Orbittyp | Erdnaher Asteroid, PHA |
Große Halbachse | 1,6442 AE |
Exzentrizität | 0,3838 |
Perihel – Aphel | 1,0131 AE – 2,2753 AE |
Neigung der Bahnebene | 3,4080° |
Länge des aufsteigenden Knotens | 73,1958° |
Argument der Periapsis | 319,3230° |
Siderische Umlaufzeit | 2,11 a |
Physikalische Eigenschaften | |
Mittlerer Durchmesser | 0,78 ± 0,08 km |
Rotationsperiode | 2,2593 h |
Absolute Helligkeit | 18,26 mag |
Spektralklasse | SMASSII: Xk |
Geschichte | |
Entdecker | Spacewatch |
Datum der Entdeckung | 11. April 1996 |
Andere Bezeichnung | 1996 GT |
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten. |
(65803) Didymos (1996 GT) ist ein erdnaher Doppelasteroid. Aufgrund seiner Natur als Doppelasteroid erhielt er im Jahr 2004 offiziell den Namen „Didymos“, nach dem griechischen Wort für „Zwilling“.[1] Der Asteroid wurde am 11. April 1996 im Rahmen des Spacewatch-Projektes am Kitt Peak National Observatory von Joseph Montani entdeckt. Er hat einen Durchmesser von ca. 800 Metern.
Umlaufbahn
Auf Grund möglicher dichter Annäherungen an die Erde (zuletzt 0,04 AE im November 2003)[2] wird der Doppelasteroid als potenziell gefährlicher Asteroid (Potentially Hazardous Asteroid, PHA) klassifiziert, stellt aber auf der gegenwärtigen Umlaufbahn keine Gefahr dar.
Namen
Am 20. November 2003 wurde festgestellt, dass der Asteroid einen Mond von circa 170 Meter Durchmesser hat, der ihn in circa 1,1 Kilometer Entfernung auf einem rückläufigen Orbit in etwa 12 Stunden umkreist,[3] was am 23. November 2003 mit Daten des Arecibo-Observatoriums bestätigt wurde. Der zunächst unter den Bezeichnungen „1996 GT“ oder „S/2003 (65803)“ bekannte Asteroid wurde daraufhin auf Vorschlag seines Entdeckers, des amerikanischen Astronomen Joseph L. Montani, am 13. Juli 2004 in „Didymos“ umbenannt, nach dem griechischen Wort für „Zwilling“.[4]
Der Begleiter erhielt die vorläufige Bezeichnung „S/2003 (65803) 1“, am 23. Juni 2020 dann mit Genehmigung der Arbeitsgruppe für die Nomenklatur kleiner Himmelskörper (Working Group on Small Bodies Nomenclature bzw. WGSBN) der Internationalen Astronomischen Union den Namen „Dimorphos“ (bis dahin informell auch als „Didymoon“ bezeichnet).[5][6] Dimorphos bedeutet „zweigestaltet“. Der Name wurde im Hinblick auf die damals in Planung begriffene Asteroidenmission AIDA ausgewählt, bei der die Umlaufbahn und die Form des Himmelskörpers verändert werden sollte.
ESA-NASA-Mission AIDA und Raumsonde DART
Didymos wurde als Zielobjekt für die ESA-NASA-Mission AIDA (Asteroid Impact & Deflection Assessment, englisch für „Asteroiden-Einschlag- und Ablenkungsbewertung“) im Jahr 2022 ausgewählt. Ziel war es, Techniken und Technologien für eine Asteroidenabwehr zu erproben. Dazu sollte die Umlaufbahn des kleineren der beiden Objekte (Dimorphos) durch den Einschlag einer Raumsonde leicht verändert werden.[7]
Die am 24. November 2021 gestartete NASA-Sonde DART (Double Asteroid Redirection Test, englisch für „Doppelasteroiden-Umleitungstest“) schlug am 26. September 2022 um 23:14 Uhr UTC auf Dimorphos ein.[8] Nun soll überprüft werden, wie stark ein Asteroid durch ein derartiges Manöver von seinem Kurs abzubringen ist.[9] Es wird geschätzt, dass die Sonde mit einem Gewicht von 570 kg und einer Geschwindigkeit von 6,1 km/s eine Bahnänderung von 0,4 mm/s erreichen kann.[10]
Die Hera-Mission der ESA soll 2027 beim Asteroiden eintreffen und das System genauer nach Aufbau, Massen und Zusammensetzung, sowie auf die Auswirkungen des Einschlags von DART untersuchen.
Weblinks
- AIDA: Asteroid Impact & Deflection Assessment (PDF; 1,0 MB) lpi.usra.edu, abgerufen am 9. April 2015
- (65803) Didymos @ NEODyS
- AIDA mission oca.eu
- Verteidigungsmission der Nasa. Kollision mit Raumschiff soll Asteroid umlenken Spiegel.de
- Sonde kracht in Asteroiden. NASA geht auf Mission Erdverteidigung ntv.de
Einzelnachweise
- ↑ NASA:65803 Didymos (1996 GT). In: NASA. 14. Juli 2004, abgerufen am 10. Juli 2017.
- ↑ JPL Small-Body Database Browser. Abgerufen am 8. September 2021.
- ↑ Der Mond von (65803) Didymos auf johnstonsarchive.net (englisch).
- ↑ Ryan Park: 65803 Didymos (1996 GT). In: ssd.jpl.nasa.gov. Abgerufen am 29. September 2022 (englisch).
- ↑ Minor Planet Center: Didymos I = Dimorphos. Abgerufen am 8. September 2021.
- ↑ P. Scheirich, P. Pravec, S.A. Jacobson, J. Ďurech, P. Kušnirák: The binary near-Earth Asteroid (175706) 1996 FG3 — An observational constraint on its orbital evolution. In: Icarus. Band 245, Januar 2015, S. 56–63, doi:10.1016/j.icarus.2014.09.023 (elsevier.com [abgerufen am 8. September 2021]).
- ↑ Asteroidenabwehr – ein Testversuch wird konkreter raumfahrer.net.
- ↑ Jeff Foust: DART collides with asteroid in planetary defense test. In: spacenews.com. 26. September 2022, abgerufen am 27. September 2022 (englisch).
- ↑ NASA: Double Asteroid Redirection Test (DART) Mission. 30. Juni 2017, abgerufen am 8. September 2021.
- ↑ Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory: DART. Abgerufen am 26. September 2022 (englisch).