Navya

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Navya

Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN FR0013018041
Gründung 2014
Sitz Villeurbanne, Frankreich Frankreich[1]
Leitung Sophie Desormière (CEO)[2]
Mitarbeiterzahl 280[3]
Umsatz 10,2 Mio. Euro (2021)[4]
Branche Automobile
Website navya.tech
Stand: 2021

Navya SAS mit Sitz in Villeurbanne (bei Lyon) ist ein 2014 gegründeter börsennotierter französischer Hersteller von autonomen Fahrzeugen. Der 2015 vorgestellte Kleinbus Arma, der derzeit in zahlreichen Tests mit einem mitfahrenden Operator eingesetzt wird, soll das erste fahrerlose Serienfahrzeug für den Regelverkehr werden.

Fahrzeug

Testbetrieb in der Wiener Seestadt Aspern (2019)
Arma bei der CeBIT (2017)
Zweites Modell Autonom Cab

Der im Oktober 2015 eingeführte Navya Arma ist ein autonomes Elektrofahrzeug für den Personennahverkehr. Als „intelligenter“ fahrerloser Shuttlebus kann das Fahrzeug bis zu 15 Personen mit bis zu 25 km/h befördern.[5] Seit 2018 wird das Fahrzeug als Autonom Shuttle vermarket und ein zweites Modell Automon Cab vorgestellt.

Unternehmen

Das Unternehmen wurde 2014 von Christoph Sapet gegründet, der zuvor einer der Mitgründer des Videospielehersteller Infogrames Studios war. Im Januar 2016 konnte das Unternehmen 4,1 Mio. Euro Risikokapital bei Finanzinvestoren aufnehmen. Im Oktober 2016 folgte eine neue Finanzierungsrunde von 30 Mio. Euro, die von dem Automobilzulieferer Valeo, dem Verkehrsbetreiber Keolis und einem Finanzinvestor aus Katar gezeichnet wurde.[6] Im Juli 2018 erfolgte die Börsennotierung an der Börse in Paris (Euronext).[7]

Einsätze

Bus wird nach Ausfall von Operator mit XBox-Controller manuell über die Kreuzung gesteuert (2019)

Seit April 2016 sind sechs Fahrzeuge im Personentransport auf dem Gelände des Kernkraftwerk Civaux in Frankreich im Einsatz; ein erster experimenteller Einsatz im öffentlichen Personenverkehr begann im Juni 2016 mit zwei Fahrzeugen in Sitten/Schweiz;[8] im September 2016 lief in Lyon ein weiterer Einsatz im öffentlichen Nahverkehr an.[9] Ab Mitte Mai 2017 ist ein Testbetrieb für den öffentlichen Verkehr in Koppl (Salzburg-Umgebung) vorgesehen.[10] Der von der Sylter Verkehrsgesellschaft (SVG) im April 2019 eingeführte eigenständige Shuttle-Service gilt als Erfolg. „Bei 12 Fahrten und 80–100 Fahrgästen pro Tag legte der Bus bisher bereits mehr als 3000 km fort und beförderte mehr als 9000 Fahrgäste“.[11] Die Technische Universität Hamburg (TUHH) leitet das Projekt „TABULA“, ein Testzentrum für autonome Busse im Landkreis Herzogtum und der Gemeinde Lauenburg/Elbe. In dieser Kleinstadt erkundet der Shuttle unterwegs 2 Routen von fast 1 km Länge in der Oberstadt, die seit Oktober 2019 geöffnet ist. In Verbindung mit den V2X-Ampeln fügt sich der Shuttle in das Busnetz ein.[12]

Von Juni 2019 waren zwei fahrerlose Busse im Testbetrieb in der Wiener Seestadt für zwei Jahre unterwegs.[13] Dafür wurden fünf Mitarbeiter der Wiener Linien zu Operatoren ausgebildet, die bei jeder Fahrt an Bord sind und in das Geschehen eingreifen können.[14] Das Konsortium aus Wiener Linien, Austrian Institute of Technology, Kuratorium für Verkehrssicherheit zwei E-Busse in einem Forschungsprojekt beendete das Forschungsprojekt und auch den Einsatz im Juni 2021. Im Winter, wie auch im Sommer, war schlechte Witterung eine Herausforderung für die Technik. Speziell bei leichtem Schneefall, starkem Wind, starkem Regen oder Nebel mussten die Busse manuell gesteuert werden.[15]

Einzelnachweise

  1. ↑ Legal notice. Navya, abgerufen am 13. Juni 2022 (englisch).
  2. ↑ NAVYA strengthens its Management Board with the appointment of Sophie Desormière as CEO. Navya, 22. Dezember 2021, abgerufen am 13. Juni 2022 (englisch).
  3. ↑ Vision. Navya, abgerufen am 13. Juni 2022 (englisch).
  4. ↑ NAVYA achieves 2021 revenue of €10.2 million. Navya, 7. Februar 2022, abgerufen am 13. Juni 2022 (englisch).
  5. ↑ Technical Specifications. (PDF; 0,9 MB) Navya, abgerufen am 4. Juni 2019 (englisch).
  6. ↑ Navya, leader de la mobilité intelligente, augmente son capital de 30 millions d'euros. (PDF; 2,2 MB) Navya, 11. Oktober 2016, archiviert vom Original am 18. Oktober 2016; abgerufen am 13. Juni 2022 (französisch).
  7. ↑ Geschäftsbericht 2018. (PDF; 1,9 MB) Abgerufen am 6. Juni 2019 (französisch).
  8. ↑ Autonomer „Postauto“-Shuttle-Bus in der Schweiz. www.motor-talk.de, 29. Juni 2016, abgerufen am 20. Januar 2014.
  9. ↑ Les navettes autonomes de Navya débarquent à Lyon. www.itespresso.fr, 3. September 2016, abgerufen am 20. Januar 2014 (französisch).
  10. ↑ Testfahrten – Digibus. Abgerufen am 26. April 2017.
  11. ↑ Sylts autonomer Bus in Keitum wurde sehr positiv angenommen | Sylt TV. Abgerufen am 5. Februar 2020.
  12. ↑ Tabula-Shuttle erweitert Teststrecke. Abgerufen am 5. Februar 2020.
  13. ↑ Forschungsprojekt auto.Bus – Seestadt. Wiener Linien, abgerufen am 6. Juni 2019.
  14. ↑ Pressemitteilung. Kuratorium für Verkehrssicherheit, abgerufen am 6. Juni 2019.
  15. ↑ Aus für autonome Busse der Wiener Linien, 2021-06-29.
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