Benutzer:DonRolfo/Ringeltaubenjagd

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Jagd in Deutschland

Ringeltauben gehören zum jagdbaren Wild, sind in nahezu jedem Revier anzutreffen und werden meist mit Schrotschuss, erlegt. Durch geringe Populationsdichten von Habicht und Wanderfalke, aber auch Sperber und Uhu in weiten Teilen Deutschlands haben die erwachsenen Tiere dort kaum natürliche Fressfeinde.

Zahlen

Trotz erheblicher Jagdstrecken wuchs der Taubenbestand in den letzten Jahren. Während in 2002/2003 die Zahl der erlegten Tiere in Deutschland noch bei 850.000 Stück lag, wurden im Jahr 2004/2005 über 900.000 Ringeltauben erlegt. Bemerkenswert ist der Anteil NRWs: Im genannten Zeitraum stieg er von der Hälfte auf über zwei Drittel des Gesamtabschusses. Der Anteil der Ringeltauben an allen erlegten Taubenarten beträgt stets über 97%. (Quelle:DJV 2005)

Die Gesamtstrecke der Ringeltauben in Deutschland ist vermutlich noch höher, da keine Abschusspläne (wie bei Schalenwild)existieren und daher die erlegten Tiere nicht allzu exakt verzeichnet werden. Die Ringeltaube ist das am meisten erlegte Wild in Deutschland, zieht man von den Rehwildstrecken die Fallwildanteile (Verkehrsopfer) ab, die bei über 20% liegen.

Probleme

Die Jagd auf die Ringeltaube bringt einige Probleme mit sich. Die Taube ist sehr aufmerksam und sieht wesentlich besser als der Mensch. Man muss es schaffen, in die ideale Schussentfernung von 20-35 m zu kommen. Zudem ist es schwieriger, eine fliegende Taube zu erlegen als ein Reh in 100 m Entfernung. Hat man dennoch eine Taube erlegt, ist der Arbeitsaufwand zur Herstellung eines küchenfertigen Nahrungsmittels relativ groß. Die vereinfachte Methode (besonders bei höheren Strecken) besteht darin, die Brust zu rupfen und nur die Filets zu entnehmen.

Durch diese Gründe bejagen einige Revierinhaber den „Vogel mit der abendwolkenfarbenen Brust“ nicht, wodurch örtlich hohe Populationsdichten auftreten können. Dies wiederum kann im Gemüsenanbau zu beträchtlichen Schäden führen (z. B. werden Ringeltauben durch Erbsen sehr stark angezogen), hier kommen dann automatische Knallgeräte zur Vergrämung zum Einsatz. Neben dem Einsatz von Knallgeräten werden nach Schadensmeldung durch Landwirte oft die Schonzeiten durch die Jagdbehörden aufgehoben,[1] so dass die Ringeltaube während ihrer Fortpflanzungsperiode bejagt werden darf. Durch eine bessere Verteilung der Abschüsse könnte dies verhindert werden, da es sich in diesem Zeitraum meist um Standvögel handelt. Schwärme von Zugvögeln treten erst im Herbst und Winter auf und können auf den dann meist abgeernteten Feldern keinen Schaden mehr anrichten.

Reputation

Die Ringeltaube leidet durch einige Missverständnisse und Vorurteile unter einem schlechten Ruf. "Luftratte"[2] ist nur einer der negativ konnotierten Beinahmen für diesen Vogel. Durch mangelhafte oder gänzlich fehlende Abschussplanung wird sie stellenweise zum Problemwild, die Ursache hierfür ist aber stets der Mensch. In Gebieten mit hohen Abundanzen der Taube exotische Gemüsearten, besonders Hülsenfrüchte anzubauen ist nicht ratsam, da dort ein hoher Fraßdruck durch Ringeltauben besteht. Hohe Bestände werden nur durch fehlende Prädatoren, besonders Raubvögel erreicht, auch hier ist Mensch für die Situation verantwortlich und somit Ursache des Problems.

Durch die Verwechslung der Ringeltaube mit der Stadttaube in breiten Teilen der Bevölkerung ist die Vermarktung von Fleisch problematisch, obwohl die Ringeltaube in vielen Variationen genutzt werden kann und eine preiswerte Möglichkeit darstellt, Wildbret zu genießen.

Gefährdung

Obwohl die Ringeltaube in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006[3] steht, gilt sie in NRW und der gesamten BRD als ungefährdet.[4]

Quellen