Benutzer:Scialfa/Willi-Peter Konzok

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
< Benutzer:Scialfa
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. Oktober 2008 um 11:06 Uhr durch imported>Scialfa(312336) (dybvdy).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Willi-Peter Konzok (* 26. September 1902 in Breslau, † 1984) war ein deutscher Politiker und mehrere Jahrzehnte lang stellvertretender Vorsitzender der LDPD und Abgeordneter der Volkskammer der DDR. Zeitweilig gehörte er dem Volkskammerpräsidium an.

Leben

Konzok wurde am 26. September 1902 als Sohn eines Bildhauers in Breslau geboren. Er besuchte die Volksschule in Berlin, das Gymnasium wiederum in seiner Heimatstadt, wo er 1920 sein Abitur ablegte. Bis 1922 absolvierte Konzok eine Ausbildung zum Buchhändler in Leipzig, wo er gleichzeitig bis 1924 Abendsemester in Literatur und Kunstwissenschaften besuchte. Durch dieses Abendstudium konnte er 1924 erfolgreich die Bibliothekarsprüfung ablegen. Danach fand er Anstellung als Setzer und Drucker, blieb dieser Tätigkeit aber nur bis 1926 treu. Gleichzeitig begann er, sich politisch zu engagieren. Konzok wurde 1924 Mitglied der DDP, die er jedoch 1932 nach der Umbildung zur Deutschen Staatspartei wieder verließ, und Mitglied des Gewerkschaftsbundes der Angestellten. Ende der 1920iger Jahre kehrte Konzok in seine niederschlesische Heimat zurück. Er vertrat die DDP als Abgeordneter von 1930 bis 1932 im Schlesischen Provinziallandtag. Von 1931 bis 1937 verdiente er als Buchhändler in Bunzlau seinen Lebensunterhalt. Danach arbeitete er bis 1939 wieder in Sachsen, als kaufmännischer Angestellter der Fabrik »Greve & Täschner« in Dresden. Als wehrunwürdig eingestuft wurde Konzok dennoch eingezogen und diente bis zum Kriegsende in der Wehrmacht. Er geriet im Mai 1945 in Bayern in amerikanische Kriegsgefangenschaft, wurde jedoch schon im Juni 45 wieder entlassen.

Konzok kehrte nach Dresden zurück und schloß sich einer Gruppe früherer DDP-Politiker um Hermann Kastner an, die am 6. Juli 1945 in Dresden eine Demokratische Partei Deutschlands gegründet hatten. Konzok stieg in der lokalen sächsischen Hierarchie der kurze Zeit später gegründeten Liberaldemokratischen Partei schnell auf und vertrat sie von 1948 bis 1950 im Sächsischen Landtag[1] und im Dresdner Stadtrat. In den Jahren 1949 und 1950 bekleidete Konzok das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden des LDP-Landesverbandes Sachsen. 1950 wechselte er politisch und beruflich nach Berlin. Er wurde Mitglied der DDR-Regierung und war bis 1955 Staatssekretär, von 1955 bis 1958 stellvertretender Minister für Leichtindustrie. Danach wechselte er zur Staatlichen Plankommission der DDR und wurde Sektorenleiter Glas-Keramik der Abteilung Bauwesen. Nach einem kurzen Intermezzo im Volkswirtschaftsrat wurde Konzok 1962 Generalsekretär der Vereinigung der Mitglieds-Städte der DDR in der Weltföderation der Partnerstädte. Politisch vertrat Konzok die LDPD ab 1950 als Abgeordneter in der Volkskammer. Dort war er von 1961 bis 1971 Mitglied des Rechts- und Verfassungssausschusses, danach stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten. Nach dem Tod seines Parteifreundes Johannes Dieckmann vertrat Konzok von 1969 bis 1983 die LDPD im Präsidium der Volkskammer, bis er wohl aus gesundheitlichen Gründen von diesem Amt zurücktrat. Parteiintern wurde er 1951 auf dem 4. LDPD-Parteitag in Eisenach zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt und blieb dies bis zu seinem Tode im Jahre 1984. Die genauen Sterbedaten konnten bisher nicht nachgewiesen werden.

Annmerkung

  1. Andere Quellen sprechen nur von einer kurzen Episode vom 7. Juli bis zum 15. Oktober 1950.

Ehrungen

Literatur

  • Sekretariat der Volkskammer im Auftrag des Präsidenten der Volkskammer der DDR (Hrsg.) „Die Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik : 6. Wahlperiode“ , Berlin, Staatsverlag der DDR, 1972.
  • Sekretariat der Volkskammer im Auftrag des Präsidenten der Volkskammer der DDR (Hrsg.) „Die Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik : 7. Wahlperiode“ , Berlin, Staatsverlag der DDR, 1977.
  • Sekretariat der Volkskammer im Auftrag des Präsidenten der Volkskammer der DDR (Hrsg.) „Die Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik : 8. Wahlperiode“ , Berlin, Staatsverlag der DDR, 1982.
  • Herbst, Andreas / Ranke, Winfried / Winkler, Jürgen: So funktionierte die DDR. Band 1: Lexikon der Organisationen und Institutionen A - L. Rowohlt, Reinbek 1994
  • Buch, Günther: Namen und Daten wichtiger Personen der DDR. J. H. W. Dietz, Bonn 1982