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Don Rosa


Biographie

Jugend und Ausbildung (1951 bis 1973)

Don Rosa wurde am 29.06.1951 in Louisville, Kentucky als Sohn eines Italieners und einer Deutsch-Irin, die ebenfalls Einflüsse aus Schottland besaß, geboren. Schon früh kam er mit Comics in Kontakt, auch da seine ältere Schwester Diana begeisterte Sammlerin war. Ihre Comics las er zwar mit einiger Verspätung, aber sofort mit Begeisterung für Carl Barks.

„Onkel Dagobert-Comics sind für mich so real wie meine Eltern. Sie waren da, seit ich geboren wurde. Ich erzählte den Leuten immer, dass ich eines Tages selber 'Onkel Dagobert'-Comics zeichnen würde.“

Don Rosa

Ferner erklärt Don Rosa, er hätte auch unter einem deutlich höheren Pensum an Comiceinflüssen als andere Kinder gestanden, da er, ebenfalls durch die Sammelleidenschaft seiner Schwester, mit Comics aus einem Zeitraum von etwa 15 Jahren aufwuchs. So zeichnete er früh auch selber Comics, wobei ihm die Handlungsstränge bereits deutlich mehr am Herzen lagen und er die Bilder eher als Illustration ansah.

Nachdem er die Schule absolviert hatte, studierte Rosa an der Universität von Kentucky Tiefbau, wohl auch, da sein aus Italien eingewanderter Großvater um das Jahr 1905 die Keno Rosa Tile Company gegründet hatte. Das Unternehmen stellte verschiedenste Baustoffe und -materialien her und war inzwischen vom Vater des späteren Zeichners übernommen worden. Im Studium stellte dieser erstmals seine Zeichenkünste publizierend unter Beweis und zeichnete ab 1969 für die Collegezeitung zusammen mit einem Kameraden den Comic Lance Pertwillaby, in welchem eine Rosa zum Verwechseln ähnlich sehende Hauptperson zahlreiche Abenteuer erlebt. Laut Don-McDuck.de seien diese frühen Gehversuche „getarnte Onkel Dagobert-Abenteuer“ gewesen.

Berufsleben (1973 bis 1987)

Nach dem Collegeabschluss mit dem Bachelor of Arts arbeitete Keno dann im Familienbetrieb, wobei ihn sein Hobby nie mehr losließ. So schrieb und zeichnete er nebenher für eine Fanzeitschrift das Information Center. Dieses stellte eine eigene Ecke in der Zeitschrift dar, in welcher vom Autor Fragen in Sachen Comic beantwortet wurden. Nicht zuletzt durch seine inzwischen enorme Comicsammlung hatte er sich zahlreich Fachwissen angesammelt.

1980 heiratete er die Lehrerin Ann Payne. Sie haben keine Kinder.

1983 folgten Zeichnungen für den Verlag Fantagraphics in Form der Serien Love and Rockets sowie Don Rosa's Comics & Stories, wobei erstere sehr erfolgreich, letztere dagegen ein Riesenflop war. Dieses war wohl auch dadurch bedingt, dass der amerikanische Comicmarkt sich damals umwälzte und von den Funnycomics den Superheldencomics zuwandte. So wurden die traditionellen Disneycomics mangels Nachfrage 1984 eingestellt. Bereits ein Jahr später jedoch übernahm der kleine Verlag Gladstone die Rechte an den Disneycomics und wollte sie auch in den USA fortführen. Als Don Rosa davon erfuhr, sah er seine Chance gekommen und bewarb sich beim Verlag.

Arbeit für Disney (1987 bis heute)

So kam es, dass in Uncle Scrooge 219, erschienen im Juli 1987, seine erste Geschichte veröffentlicht wurde. Das Gold der Inkas war trotz des bis dato eher unsicheren Zeichenstils ein Erfolg, sodass der aufstrebende Disneystar seine Karriere fortsetzte. Dabei wird in seinen Biographien immer wieder hervorgehoben, dass sein Stil bereits damals unverkennbar gewesen sei. Von Beginn an spielten die Storys seiner Enten in den 50er Jahren, was an technischen Geräten, Autos und sonstigen Dingen erkennbar ist, sodass den Figuren keine Handys, kein Internet oder ähnliches zur Verfügung stehen.

Bereits ein halbes Jahr später hatte Don Rosa fünf weitere Comics veröffentlicht und verkaufte seine Firma, um Vollzeit-Zeichner zu werden. In den folgenden Jahren baute er sich eine große Fangemeinde auf, indem er bei ihnen durch zahlreiche Anspielungen, Zitate, Personen, Schauplätze und gar Fortsetzungen seiner Geschichten Erinnerungen an Barks weckte und diese sorgsam verwandte.

Nach 18 Geschichten gab es allerdings Probleme mit dem Gladstone-Verlag, da dieser dem Künstler seine Originalzeichnungen nicht zurückgeben wollte beziehungsweise durfte. Da aber der Verkauf solcher Originale als Sammlerstücke einen großen Nebenverdienst für einen Freischaffenden bedeuteten, konnte Don Rosa dies nicht akzeptieren und beeendete die Zusammenarbeit. Erst ein Jahr später konnte er erneut zeichnen, diesmal beim dänischen Verlag Egmont. Während seiner Jahre bei Gladstone hatte er des weiteren nebenbei sechs Comics für den holländischen Verlag Oberon gezeichnet, jedoch nur Der magische Tunnel, ursprünglich nämlich für Gladstone, getextet.

„Ich wollte aber keine Comics für Oberon schreiben, da ich wusste, dass ich immer mein Bestes geben würde und für den Fall, dass mir die Geschichte gefiele, ich mich dafür entschieden hätte, sie für Gladstone zurückzuhalten.“

Don Rosa

Don Rosa kam in einer Zeit zu Egmont, als er in Europa noch komplett unbekannt war, da gerade erst die ersten seiner Storys veröffentlicht wurden. Doch inzwischen erfreut er sich auf diesem Kontinent einer sogar noch größeren Beliebtheit, welche auf den größeren Bekanntheitsgrad Barks´ in Europa zurückzuführen ist.

1991 kam es dazu, dass der Verlag anfragte, ob er die Lebensgeschichte von Dagobert zeichnen wolle. Zunächst reagierte dieser mehr oder weniger verblüfft, sagte aber zu. Es begann eine Phase, in der er akribisch Fakten aus alten Barksgeschichten über Dagoberts Leben sammelte und ordnete, um keine falschen und so wenig wie mögliche eigene Lebensstationen hereinzubringen. Bis ins Jahr 1993 enstanden die zwölf Hauptkapitel trotz einiger Probleme. So lehnte Redakteur Byron Erickson die ersten sechs Seiten seines Skripts ab, in denen es mehr um den Clan als um Dagobert selbst ging. Ferner musste Don Rosa die Todesszene des Vaters, in Disneycomics bisher ein Tabu, bis in oberster Instanz durchsetzen. Für „Life and Times of $crooge McDuck“ erhielt Rosa 1995 den Will Eisner Award, die höchste Auszeichnung im Comicbereich. Ein zweites Mal erhielt er den Preis 1997.

Seitdem ist der Zeichner auch in Europa endgültig in aller Munde, bis heute ist seine Popularität ungebrochen.

Im Jahr 1999 fragte der französische Disneyverleger an, ob er für diesen einige Comics zeichnen könnte. So zeichnete Don Rosa mit Die Münze einen Comic, der kurz zuvor von Egmont komplett abgelehnt worden war. Es folgten 2000 Aaaaaaattacke!, 2001 Der Jaguargott von Culebra und schließlich Lebensträume. Durch weitere Streitereien mit Egmont, bei denen von Rosa Tantiemen für das Drucken seines Namens auf Heften und Magazin gefordert wurden, entstand eine etwa einjährige Schaffenspause. Don Rosa war dabei ebenfalls über die Weiterverarbeitung seiner Werke verärgert, beispielsweise über die Kolorierung. Erst Ende 2002 wurde eine Einigung erzielt, seitdem entstehen auch wieder neue Comics, die bis heute veröffentlicht wurden. Die bislang letzte Story bleibt noch Die Gefangene am White Agony Creek, welche 2006 erschien.

Don Rosa ist seit 2006 Ehrenmitglied der D.O.N.A.L.D.


OTTO


Otto Waalkes wurde am 22. Juli 1948 in Emden geboren, wo er auch aufwuchs. Seine Mutter war Mitglied der Emder Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde, deren Sonntagsschule der junge Waalkes besuchte. Mit 12 Jahren bekam er seine erste Gitarre, 1964 trat er erstmals öffentlich mit seiner Band The Rustlers im Raum Emden auf. 1968 bestand Otto Waalkes die Abiturprüfung am Gymnasium für Jungen in Emden, bevor er 1970 an der Hochschule für bildende Künste Hamburg studierte. In Hamburg wohnte er in einer WG mit vierzehn Mitbewohnern, unter ihnen Udo Lindenberg und Marius Müller-Westernhagen.[1] 1972 lernte Waalkes seinen späteren Manager Hans Otto Mertens kennen, hatte mit seiner Band „The Rustlers“ sein erstes großes Konzert in Hamburg, wobei er live und auf eigene Kosten mitschnitt, und gründete mit Mertens das Label Rüssl Räckords. Noch im gleichen Jahr erschien die CD „Otto“, die sich 500 000 mal verkaufte.

1973 brachte die erste Fernsehshow „OTTO SHOW“, die Einschaltquoten von bis zu 15 % erhielt, den endgültigen Durchbruch. Ein Jahr später erschien die zweite LP mit dem Titel „OTTO, die Zweite“, während Waalkes im selben Jahr seine erste Goldene Schallplatte für über 250 000 verkaufte Exemplare der LP „OTTO“ erhielt und seine zweite Sendung unter gleichem Namen auf WDR und ARD mit bis zu 20 % Sehbeteiligung hatte. Bereits 1975 folgten die nächste CD „Oh, OTTO“, die nächste Show mit bis zu 44 % der Fernsehzuschauer und die zweite sowie dritte Goldene Schallplatte, die in Köln verliehen wurden.

1976 hatte Waalkes seine vierte Fernsehshow in ARD und WDR und erhielt den Bambi der Bunten Illustrierten. Ein Jahr später wurde er mit der Goldenen Kamera der HÖRZU ausgezeichnet, veröffentlichte seine vierte Platte und sendete seine fünfte Show aus. Daraufhin erschien 1978 die fünfte LP, ferner trat Otto in der Hamburger Staatsoper als „Frosch“ in der „Fledermaus“ von Strauß auf und bekam den „Goldenen Elefanten“ für 125 000 in Österreich verkaufte Langspielplatten. Die sechste Show in ARD und WDR erfolgte ebenfalls. 1979 wurde der Komiker mit einer Platin- und drei Goldenen Schallplatten sowie der „Goldenen Westfalenhalle“prämiert und brachte seine sechste LP auf den Markt.

1980 wurde das erste Buch von Waalkes verkauft, bevor ´81 die siebte Schallplatte folgte. Das Jahr 1982 brachte ihm den „Video Bambi“ durch „Bild und Funk“ sowie den Verkauf der achten LP ein. 1983 ging er auf Deutschlandtournee und veröffentlichte Platte Nummer neun und zehn. Dann erhielt der Comedian 1984 den Adolf-Grimme-Preis in Silber für Drehbuch, Regie und Hauptdarsteller der Serie „Hilfe OTTO kommt“, außerdem erschien das Buch „Das zweite Buch OTTO“, bevor ´85 der Kinofilm „OTTO- Der Film“ startete, welcher im deutschsprachigen Raum 15 Millionen Zuschauer fand.

Zusammenfassen

  • CDs; in den Jahren 1972 bis 2002
  • (Kino)Filme; in den Jahren 1985 bis 2006
  • Shows in ARD/WDR; in den Jahren 1973 bis 1983


Carell

Kurz vor seinem Tod saß Rudi Carrell für eine Bronze-Büste von Bildhauer Carsten Eggers Modell

Rudi Carrell (* 19. Dezember 1934 in Alkmaar, Niederlande; † 7. Juli 2006 in Bremen; eigentlich Rudolf Wijbrand Kesselaar) war ein niederländischer Showmaster und Entertainer. Nach ersten Erfolgen in Holland debütierte er 1965 im deutschen Fernsehen. In den 35 folgenden Jahren war er mit zahlreichen selbst entwickelten und adaptierten Formaten einer der erfolgreichsten und prägendsten Köpfe der deutschen Fernsehunterhaltung. Nachdem ihm im Jahr 2005 Krebs diagnostiziert worden war, starb Carrell nach einem bewegenden letzten Auftritt bei der Verleihung der Goldenen Kamera 2006 im Alter von 71 Jahren.

Kindheit und Jugend

Rudolf Wijbrand Kesselaar wurde am Mittwoch, den 19. Dezember 1934 als Sohn der damals 27-jährigen Catharina Heutkooper und des 23-jährigen Andreas Kesselaar in seinem Vaterhaus geboren. Das Paar hatte 9 Monate zuvor geheiratet und bewohnte die erste Etage eines kleinen Arbeiterhäuschens, wozu Carrell später ironisch sagte:

„Es war so eng, dass, als meine Mutter im 6. Monat schwanger war, ein Stuhl aus dem Wohnzimmer auf den Dachboden gebracht werden musste und in ihrem 9. Monat dann noch das Sofa.“

Rudi Carrell

Es folgten bis ins Jahr 1944 noch drei Geschwister namens Gertruuida, Truus gerufen, Adriaan und André, wobei Rudi der Schwester auch aufgrund des geringeren Altersunterschiedes am nächsten stand. Die Familie führte im April 1935 zunächst einen Wohnungswechsel durch, um ein Jahr später in ein kleines Reihenhäuschen im Westen Alkmaars umzusiedeln. Noch immer lebte sie in großer Armut, da der Vater zeitweise arbeitslos war.

Andreas Kesselaar träumte von einer Karriere als Witzeerzähler oder Conferenciér. Hin und wieder war er bereits mit seinen Sketchen auf der Bühne, dann unter dem Künstlernamen André Carrell (nach Alexis Carrell). Nachdem er eine Zeit lang mit seinen vier Brüdern als de vier K´s aufgetreten war, machte er später Tourneen durch ganz Holland und wurde erfolgreicher.

Die Familie galt als sehr lustig, woran gerade der Vater einen großen Anteil hatte. Mit seiner guten Laune und seinen Sketchen wollte er nach Angaben Carrells wohl auch die ärmlichen Verhältnisse ein wenig ausgleichen. Eine weitere Leidenschaft Rudolfs galt dem Kino, welches er oft mit seiner Schwester besuchte.

„Wir hatten nichts- und wir hatten alles.“

Rudi Carrell

Auch nach dem deutschen Angriff vom 10. Mai 1940 und der darauffolgenden Besetzung des Landes ging das Leben wie gewohnt weiter, so wurde der Junge im Frühjar 1941 in die Openbaare Lagere school eingeschult. Auch bem britischen Bombenangriff vom 12. April 1941 wurde wie beim zweiten Anlauf 2 Tage später niemand verletzt, wobei jedoch eine Gasfabrik zerstört wurde. Folglich wurde Energie zur Mangelware. Im harten Winter 1941/42 spitzte sich die Lage weiter zu, sodass Rudi mit einem Bollerwagen nach Reisig suchen musste. Auch der Hunger kehrte zunehmend in die Familie ein, da selbst der traditionelle Alkmaarer Käsemarkt nicht mehr stattfand. Dabei konnte die Familie immerhin auf ihren eigenen Garten zurückgreifen, wo beispielsweise Tabak angebaut wurde und sogar einige Hühner ihr Zuhause hatten.

Als eine Widerstandsbewegung gegen die deutsche Besatzung entstand, waren die Eltern dieser sehr vebunden und verteilten sogar Flugblätter. Ab 1941 versteckte die Familie sogar fast ein Jahr lang eine Jüdin auf dem Dachboden, bevor der 8-jährige Sohn sie aus Versehen an die Nachbarschaft verriet und das Risiko zu groß wurde. Wie die Familie nach dem Krieg erfuhr, überlebte „Tante Jo“, wie sie von den Kindern genannt wurde. Währenddessen wurde André Carrell als Conferencíer immer erfolgreicher und ernährte seine Familie mit den Auftritten, die er bald in ganz Holland tätigte. 1943 und 1944 hatte er dabei Glück, der Zwangsarbeit in Deutschland zu entkommen.

Nach dem Endes des Krieges und der Besatzung Hollands fuhr der junge Kesselaar im Sommer 1945 mit zahlreichen weiteren niederländischen Kindern nach Dänemark, wo er einige Zeit bei einer einheimischen Familie verbrachte. Es war das erste Mal, das er seine Heimat verließ.

1947 wechselte er im Alter von 12 Jahren auf die Vitgebreid Lagere School, wo er aufgrund mangelnden Interesses nur mittelmäßige Leistungen erzielte. Dennoch war er sehr beliebt, da er viele Klassenausflüge organisierte. Am Vorabend seines 14. Geburtstages hatte der zukünftige Weltstar Bühnenpremiere, als er erfolgreich einen Schulabend moderierte. Er gründete die Gruppe De Nachtbrakers, in der er hauptsächlich sang, und eine Schülerzeitung, während er gleichzeitig auch in der schulischen Theatergruppe sehr engagiert war. Mit 15 Jahren trat er jedoch aus der Schule aus und verdiente sein Geld als Tulpenzwiebelschäler, bevor er mit dem gesammelten Geld ohne Wissen der Eltern nach Paris fuhr. Auf der dreimonatigen Reise besuchte er dort Museen, Theater, Kirchen und Galerien.

Als er nach Alkmaar zurückkehrte, begann er am 07. Februar 1951 eine Banklehre, die er allerdings im November 1952 aufgab. Daraufhin ging er bei seinem Vater in die Lehre. Seine Stunde schlug schließlich am 17. Oktober 1953, als André am Termin einer Anfrage bereits ausgebucht war und sein Sohn den Auftrag annahm. Dieser Auftritt, der erste unter dem Namen „Rudi Carrell“, wurde ein großer Erfolg.

Mein Vorschlag

Rudi Carrell (* 19. Dezember 1934 in Alkmaar, Niederlande; † 7. Juli 2006 in Bremen; eigentlich Rudolf Wijbrand Kesselaar) war ein niederländischer Showmaster und Entertainer. Nach ersten Erfolgen in Holland debütierte er 1965 im deutschen Fernsehen. In den folgenden Jahren war er mit zahlreichen selbst entwickelten und adaptierten Formaten einer der erfolgreichsten und prägendsten Köpfe der deutschen Fernsehunterhaltung. Nachdem ihm im Jahr 2005 Krebs diagnostiziert worden war, starb Carrell 2006 im Alter von 71 Jahren.

Kindheit und Jugend

Rudolf Kesselaar wurde am Mittwoch, den 19. Dezember 1934 als Sohn der damals 27-jährigen Catharina Heutkooper und des 23-jährigen Andreas Kesselaar geboren. Das Paar hatte erst 9 Monate zuvor geheiratet und bewohnte die erste Etage eines kleinen Arbeiterhäuschens. Bis 1944 bekam er noch drei weitere Geschwister namens Gertruuida, Adriaan und André. Die Familie zog 1935 in ein Reihenhaus im Westen von Alkmaar um, lebte aber durch die Arbeitslosigkeit des Vaters in bescheidenen Verhältnissen. Trotzdem ging er recht häufig mit seiner Schwester ins Kino, seinem großen Hobby.

Auch nach dem deutschen Angriff vom 10. Mai 1940 und der darauf folgenden Besetzung des Landes ging das Leben wie gewohnt weiter, so wurde Rudolf Kesselaar im Frühjar 1941 in die Openbaare Lagere school eingeschult. Auch beim britischen Bombenangriff vom 12. April 1941 wurde, wie beim zweiten Anlauf zwei Tage später, niemand verletzt, wobei jedoch eine Gasfabrik zerstört wurde und Strom knapp wurde. Im harten Winter 1941/42 spitzte sich die Lage weiter zu, sodass Rudi mit einem Bollerwagen nach Reisig suchen musste. Auch der Hunger kehrte zunehmend in die Familie ein, da selbst der traditionelle Alkmaarer Käsemarkt nicht mehr stattfand. Dabei konnte die Familie immerhin auf ihren eigenen Garten zurückgreifen, wo beispielsweise Tabak angebaut wurde und sogar einige Hühner ihr Zuhause hatten.

Die Eltern engagierten sich während des Krieges in einer Widerstandsbewegung und versteckten 1941 ein Jahr lang sogar eine Jüdin auf ihrem Dachboden. Nachdem der achtjährige Rudolf sie aber aus Versehen an die Nachbarn verriet, wurde das Risiko zu groß. Wie er später erfuhr, überlebte sie den Krieg. Sein Vater wurde indes als Komiker immer erfolgreicher und konnte seine Familie mit seinen Auftritten ernähren. Er wählte den Künstlernamen André Carrell, den er nach Alexis Carrell ausgewählt hatte.

Im Jahr 1945 verließ Rudolf Kesselaar das erste Mal seine Heimat, als er mit zahlreichen anderen niederländischen Kindern einige Zeit bei einer dänischen Familie wohnte. Zwei Jahre später besuchte er die Vitgebreid Lagere School. Während dieser Zeit sang er bei einer Musikgruppe, gründete eine Schülerzeitung und engagierte sich in der Theatergruppe der Schule. Mit 15 Jahren trat er jedoch aus der Schule aus und verdiente sein Geld als Tulpenzwiebelschäler, bevor er mit dem gesammelten Geld ohne Wissen der Eltern nach Paris fuhr. Auf der dreimonatigen Reise besuchte er dort Museen, Theater, Kirchen und Galerien.

Als er nach Alkmaar zurückkehrte, begann er am 7. Februar 1951 eine Banklehre, die er allerdings im November 1952 aufgab. Daraufhin ging er bei seinem Vater in die Lehre. Seine Stunde schlug schließlich am 17. Oktober 1953, als André am Termin einer Anfrage bereits ausgebucht war und sein Sohn übernehmen musste. Er wählte den Künstlernamen seines Vaters und trat als Rudi Carrell auf.