Benutzer:Metilsteiner/Zwischenablage

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Geografie

Geografische Lage

Naturräumlich liegt die Gemeinde im Talgebiet der mittleren Werra, am Rande des Seulingswald und des Richelsdorfer Gebirge, einem Teilgebiet des südlichen Werraberglandes welches auch als Waldhessen bezeichnet wird. Durch den Ort fließ der Hönebach.

Geologie und Bodenschätze

Die Ortslage liegt im so genannten Berka - Gerstunger - Becken, mit einer kleinen Nebensenke, dem Obersuhler Becken und der Kleinenseer Bucht. Dieses weite Becken ist rings von Höhenzügen umgeben: im Südwesten der Seulingswald, im Süden die Ausläufer der Vorderröhn, im Osten die Ausläufer des Thüringer Waldes und im Norden das Richelsdorfer Gebirge. Geologisch betrachtet liegt der Ort in der geologischen Formation Trias. Untertage befinden sich beträchtliche Kalisalzlagerstätten (Schachtanlagen bei Heringen, Widdershausen, Dankmarshausen, Dippach und Abteroda). Oberirdisch wurde in der Gemarkung hochwertigster Ton abgebaut.

Nachbargemeinden und -städte

Bereits seit Jahrhunderten liegt der Ort fast vollkommen (zu etwa 80%) von hessischem Gebiet umschlossen. Nachbarorte sind: die hessische Stadt Heringen mit dem Stadtteil Kleinensee im Süden, die Gemeinde Wildeck mit den Ortsteilen Höhnebach, Raßdorf, Bosserode und Obersuhl im Westen, Norden und Osten; und die thüringische Stadt Berka/Werra mit dem Stadtteil Dankmarshausen im Südosten.

Verkehr

Die Anschlussstelle 34 (Wildeck, Hönebach) der A 4 befindet sich im drei Kilometer entfernten Hönebach. Den Ort tangiert ein Abschnitt der Thüringer Bahn Eisenach – Bebra mit den Haltepunkten in Obersuhl, Bosserode und Hönebach. Diese Bahnstrecke wurde vor dem Zweiten Weltkrieg im Abschnitt Bebra - Gerstungen um zahlreiche Gleisanschlüsse für die im Werratal befindlichen Kaliförderschächte erweitert, nach Kriegsende erfolgte bereits ein weitgehender Rückbau.


Geschichte

Das Berka-Gerstunger Becken wurde bereits seit der Jungsteinzeit dauerhaft von Menschen besiedelt. Zahlreiche archäologische Fundstellen im Umkreis von 5 Kilometern (z.B. Heiligenberg, Seeküppel, Steinhäuser Mühle, Finkenliethe und Lindenhauptskopf) bezeugen diese Siedlungen am ehemaligen Seulingssee.

Für den Ort bedeutsam war die Lage an einer alten Heer- und Handelsstraße – der sogenannten „Kurzen Hessen“, welche in einem Teilabschnitt auch durch den Ort Großensee führte.

Um 1000 gehört der Ort zum Gerstengau „gerstengawe“ mit dem Hauptort Gerstungen. Die Ritter von Hornsberg erbauen auf der nahen Hornungskuppe bei Dankmarshausen eine Burganlage, auch die nahe gelegenen Burgen Wildeck / Blumenstein und Tannenberg bei Nentershausen entstehen in dieser Zeit.

Neben der Landwirschaft besitzt das Töpferhandwerk seit dem sechzehnten Jahrhundert eine zunehmende Bedeutung. Großensee ist ein Hauptort der Werrakeramik.

Im Jahr 1722 erwirbt der sächsische Bergmeister Dreiß die Bergbaulizenzen für den Raum Obersuhl-Dankmarshausen und Großensee, investiert sein verbleibendes Kapital aber im erneut aufblühenden Bergbaurevier von Eckardshausen, Attchenbach und Kupfersuhl.

In einer Amtsbeschreibung von 1765 heißt der Ort: Großen – oder Sülingsee, nach dem längst eingegangenen Säulingssee. Noch 1830 hieß eine Sumpfstelle nach dem See. Mit großem Aufwand wurde westlich von Hönebach seit 1843 der Eisenbahntunnel in den Berg gesprengt, die Bahnlinie konnte im August 1848 erstmals von Gerstungen bis Bebra befahren werden.

Im Jahr 1849 konnte endlich die baufällige Kirche nebst Kirchturm für 49 Taler 12 SGr repariert werden. Der Ort hatte in diesem Jahr 53 Häuser und 275 Einwohner. Rings um die Kirche erstreckt sich der Gottesacker und gegenüber der Kirche befindet sich das alte Schulhaus.

Seit 1859 wurde das bereits teilweise verlandete Feuchtgebiet, der „Rheden“ genannt, auf einer Fläche von etwa 220 Hektar durch die Gemeinden Dankmarshausen, Bosseroda und Obersuhl trockengelegt und die neugewonnenen Grundstücke in Wiesen, Artland verwandelt.

Um 1900 fasste die Kaliindustrie im Werratal Fuß. Mit dem Bau der Kaliwerke Alexandershall und Wintershall, bekamen die Nachbarorte Heringen, Dankmarshausen und Dippach die ersten industriellen Arbeitsplätze. Später wurden noch die Kalibergwerke Neu-Heringen und Herfa-Neurode gebaut. Der Salzberg ("Monte Kali") des Kaliwerks Wintershall Heringen ist dafür ein sichtbares Zeugnis.

Bereits 1921 erfolgt der Anschluß an das Stromnetz und 1924 wird im Ort die erste Wasserleitung verlegt.

Literatur

  • Stück, Karl: Was der Kirchturmknopf von Großensee erzählt. In: Eisenacher Zeitung vom 26.06.1928.