Diskussion:Literaturtourismus

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Kategorie "Tourismus" vs. "Studienreise"

Hallo Parakletes, Du hast im Artikel "Literaturtourismus" die Kategorie "Tourismus" durch die Kategorie "Studienreise" ersetzt. Ich bin mit dieser Änderung nicht einverstanden, und zwar aus folgendem Grund: Angenommen, ich wohne in Göttingen und mache mit meiner Familie am Sonntagnachmittag einen Ausflug ins 17 km entfernte Ebergötzen. Dort steht die sog. Wilhelm-Busch-Mühle, die für die Entstehung von "Max und Moritz" ein zentraler Schauplatz war. Mein Ausflug nach Ebergötzen ist zwar eine Erscheinungsform von Literaturtourismus, aber wegen der Kürze der Fahrt mitnichten eine Studienreise. Ich bitte Dich, diese Überlegung zu beherzigen und den alten Zustand des Artikels wiederherzustellen. Danke und Gruß, --LepoRello 05:43, 23. Jan. 2010 (CET)

Hi, Lepo, danke für deine Überlegungen. Kategorisierungen kommen ohne Generalisierungen - manchmal mehr, manchmal weniger - nicht aus, das ist ihr Wesen. WP gibt zum Thema "Studienreise" selbst wenig her (und das ist wohl auch gut so), so dass es im Einzelnen wohl eine Ermessensfrage bleibt. Aber: wenn ich mit meiner Familie spazierenderweise andächtig an jenem Waldstück verharre, wo Hoffmann von Fallersleben sein Alle Vögel sind schon da dichtete, kategorisiere ich eine solche Unternehmung mit Verlaub keineswegs unter "Literaturtourismus". Grüße-- Parakletes 09:28, 23. Jan. 2010 (CET)
Hallo Parakletes, sowohl bei Definitionen als auch bei Kategorisierungen stelle ich mir immer die Frage, welche praktischen Auswirkungen es hätte, wenn man den Sachverhalt anders definierte oder kategorisierte. Nach meinem Verständnis gehört zum Literaturtourismus
(1a) von Seiten der Besucher ein gewisses, nicht unerhebliches Maß an Initiative, um den literaturgeschichtlich bedeutsamen Ort (= Zielort) aufzusuchen, oder
(1b) am Zielort von Seiten der „Verantwortlichen“ ein gewisses, nicht unerhebliches Maß an Initiative, um den Zielort für Besucher z.B. gastlich oder informativ zu präsentieren, und optional
(2) für die Besucher des Zielorts einen emotionalen oder informativen Mehrwert (z.B. Aha-Erlebnis, Lerneffekt), der aus dem Aufenthalt am Zielort resultiert.
In meinem Beispiel der Wilhelm-Busch-Mühle sind alle drei Kriterien erfüllt, und trotzdem liegt keine Studienreise vor.
Dennoch sollte man die Besucher aus Göttingen – wie auch andere (potentielle) Besucher aus dem näheren Umland der Mühle – als Literaturtouristen ansehen, da sie aus Sicht der Betreiber der Mühle eine quantitativ besonders interessante Werbezielgruppe darstellen. Dies wäre die praktische Konsequenz der Kategorisierung, von der ich oben sprach. Mit freundlichem Gruß, --LepoRello 11:30, 23. Jan. 2010 (CET)
Hallo Parakletes, wie Du vielleicht schon bemerkt hast, habe ich inzwischen die Definition von "Literaturtourismus" nachgeschärft: Aus den "Reisenden" ist die Formulierung "(Studien-)Reisenden oder Ausflügler" geworden, und das Wort "Reisenden" habe ich mit einem Link auf "Studienreise" versehen. Die Kategorisierung habe ich wieder auf den alten Stand zurückgesetzt, da Literaturtourismus eine Form des Tourismus ist, aber viele Ausprägungen von Literaturtourismus keine Studienreise. Gruß, --LepoRello 09:08, 24. Jan. 2010 (CET)