Diskussion:Fritz Schlegel (Schauspieler)
Ich habe beträchtliche Zwiefel, ob der Fritz Schlegel mit den angegebenen Lebensdaten identisch ist mit dem DDR-Schlegel. Der DEFA-Schlegel (Filmografie) hat ausschließlich in der DDR / Ostberlin gearbeitet, der andere Schlegel (geb. in Coesfeld, gestorben in Kleve) ist nach 1945 stets im Westen geblieben: Er entstammte einer alten Theaterfamilie, die in eigener Regie bis vor dem Zweiten Weltkrieg das Stadttheater in Kleve leitete. 1933 wechselte dieser Schlegel an die Schlesische Landesbühne von Bunzlau, ab der Spielzeit 1938/39 war er als Schauspieler und Regisseur am Stadttheater von Eger (Sudetenland) engagiert. Die verbleibenden Kriegsjahre 1942-44 wirkte er an den Städtischen Schauspielen Zoppot-Gotenhafen. Nach dem Krieg ist der Theatermann in Hanau, Bremen, Bremerhaben und Oldenburg nachzuweisen -- und zwar bis zu seinem Tod. Keinerlei Spuren von Ausflügen nach "drüben". Er war regelmäßig Regisseur und sogar Oberspielleiter an besagten Theatern. Vielleicht sollte man diesen Artikel komplett entfernen, bis völlig klar ist, ob es nicht, wie ich vermute, zwei Fritz Schlegels gab. (nicht signierter Beitrag von 188.192.54.11 (Diskussion) 20:41, 9. Aug. 2010 (CEST))
- Ich habe den Artikel nun mal gemäß Schlegels Eintrag im Lexikon von Frank-Burkhard Habel ergänzt. Habel bestätigt die Geburtsdaten weitgehend, gibt allerdings lediglich † 1972 an. In den Theaterengagements sehe ich durchaus deutliche geografische Übereinstimmungen (Franzensbad + Eger; Danzig + Zoppot/Gotenhafen, sodass es sich durchaus um die identische Person handeln könnte. Bei Honig/Rodek: Die Showbusiness-Enzyklopädie des 20. Jahrhunderts wird 1901 als Geburtsjahr und Dezember 1971 als Todesdatum angegeben. Dort ist kein 2. Fritz Schlegel gelistet. Ich werde gelegentlich mal weiterrecherchieren bzw. bei Herrn Habel nachfragen. MfG, --Brodkey65 21:44, 9. Aug. 2010 (CEST)
Schön und gut: Habel mag da auch durcheinander gekommen sein. Er mag die Theaterstationen bis 1945 vom "Theater"-Schlegel recherchiert haben und sie mit der Vita des "DEFA"-Schlegel irrtümlich vermengt haben. Daß Du das so übernommen hast, mach ich Dir nicht zum Vorwurf; auch nicht Habel. Nur bleibe ich dabei: Mir scheint es, zumal nach dem Mauerbau im August 1961, völlig abstrus zu sein, daß ein ausgewiesener Theatermann mit Festanstellungen an bundesdeutschen Bühnen im niedersächsischen und Bremer Raum holterdipolter immer mal wieder hinter den Eisernen Vorhang gehen konnte, um Filmaufgaben zu übernehmen. 1. Warum hätte er das tun sollen, bei Ostmark als Bezahlung und schwierigsten Grenzübertritten. 2. In dieser Zeit, als die DDR in der alten Bundesrepublik in schönster Regelmäßigkeit noch "Ostzone" genannt wurde, hätte ihn das mit Garantie seine leitenden Jobs an Bremer, Oldenburger und Bremerhavener Bühnen gekostet. 3. Der Sterbeort Kleve des 1971 gestorbenen Schlegel weist eindeutig auf den westdeutschen "Theater"-Schlegel hin, denn Kleve war seine Heimat. Ich zitiere aus dem Deutschen Bühnen-Jahrbuch 1973. Dort heißt es im Nekrolog S. 94: "Er entstammte einer alten Theaterfamilie. die in eigener Regie bis vor dem 2. Weltkrieg das Stadttheater in Kleve leitete". Sein Tod in Kleve sieht daher sehr nach back to the roots aus. Genau jener Schlegel ist im Verzeichnis des Bühnenjahrbuchs 1967 -- also zu einer Zeit, in der der "Film"-Schlegel munter in der DDR / Ostberlin gefilmt hatte -- als Oberspielleiter der Operette am Oldenburger Staatstheater verzeichnet und war obendrein Miglied des Bühnenvorstands am Niederdeutschen Theater im benachbarten Bremen. Nichts für ungut, aber das paßt irgendwie alles nicht zusammen. (nicht signierter Beitrag von 188.192.54.11 (Diskussion) 01:01, 10. Aug. 2010 (CEST))