Benutzer:TheK/Fahrzeugklassen

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Als Fahrzeugklassen wird die Einteilung des Marktes für Personenkraftwagen in verschiedene Marktsegmente bezeichnet. Abgesehen von einigen speziellen Klassen wie Geländewagen oder Sportwagen sind die entscheidenden Merkmale für die Einteilung eines Fahrzeuges in eine Klasse die Größe und die Ausstattung.

Geschichte

Anfänge

Die allerersten Automobile waren als Luxusgüter gedacht; eine Ausrichtung, die man heute als Oberklasse bezeichnet.

Mit dem Ford Modell T 1908 und in der Zeit zwischen den Weltkriegen dann auch diversen anderen Beispielen kamen Modelle hinzu, die ganz im Gegensatz dazu der Massenmobilisierung dienen sollten. Diese Fahrzeuge hatten nur das minimal nötige an Ausstattung, um so sehr günstig hergestellt zu werden – ähnlich einem heutigen Kleinwagen.

Zwischen diesen entwickelte sich noch in der Zwischenkriegszeit eine weitere mittlere Fahrzeugklasse, die Mittelklasse. Bei all diesem gab es zwischen Europa und den USA keine großen Unterschiede.

Neuanfang nach dem Krieg

Da Europa nach dem Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört war, und sich die finanzielle Ausgangsposition der Bevölkerung für den Neuanfang stark unterschied, entwickelte sich der Markt dort deutlich anders als in den USA.

Europa

Das Angebot in Europa bestand einerseits aus großen (>4,5m) und luxuriösen Fahrzeugen mit V6- und sehr bald dann V8-Motoren wie einem Opel Kapitän oder einem BMW 502, deren Zielgruppe Firmendirektoren waren und andererseits aus sehr einfache Autos wie einem Goggomobil oder einem BMW Isetta, die alleine der Fortbewegung dienten. Letztere boten nur das allernötigste, wozu nicht einmal eine Heizung gehörte und waren nicht selten unter 3m lang.

Der Raum dazwischen wurde relativ bald wiederum durch die "Mittelklasse" gefüllt, bei der zumindest Dinge wie Heizung oder Radio vorgesehen (wenn auch nicht immer ab Werk vorhanden) waren und die es auf etwa 4m brachten. Beispielhaft sein hier Fiat 1300 oder Borgward Isabella genannt.

Die Mittelklasse teilte sich in der Folgezeit ihrerseits in drei Fahrzeugklassen auf: Die eigentliche Mittelklasse, deren Fahrzeuge den technischen Verbesserungen und dem allgemeinen Wachstum der Oberklasse folgten; die untere Mittelklasse, bei der man bei den 4m und der bisherigen Ausstattung blieb – beispielhaft der Opel Kadett – und die obere Mittelklasse, die sich von der eigentlichen Mittelklasse durch größere Motoren oder als besonders luxoriös geltende Dinge wie Vinyldächer unterschied – etwa der 1963 aus der Mittelklasse hierhin hochgestufte Opel Rekord. Bei einigen Herstellern gab es auch erst hier vier Türen, bei BMW war die Trennung von Mittel- (BMW 02) und oberer Mittelklasse („Neue Klasse“) zunächst einzig in diesem Merkmal definiert.

Die untere Mittelklasse entwickelte sich in den 1970ern zur Kompaktklasse weiter, bei der die Ausstattung deutlich mehr zur Mittelklasse aufschloss, dabei aber die Fahrzeuge durch die Verwendung eines Schräghecks dennoch deutlich kürzer blieben. Der bei weitem bekannteste Vertreter dieser Klasse ist der VW Golf, nach dem die Klasse teilweise auch Golfklasse genannt wird.

Die Kleinwagen wuchsen, wie alle Klassen, so dass sich Anfang der 1990er ein Markt für noch kleinere Fahrzeuge gebildet hatte – die Kleinstwagen. Eines der ersten Modelle in diesem Bereich war der Ford Ka. Diese Modelle sind jedoch oft teurer als die eigentlichen Kleinwagen. Aus diesen heraus hat sich jedoch – insbesondere in Form MINI – und vor dem Hintergrund steigender Benzinpreise eine Unterklasse der Premium Kleinwagen gebildet. Bei diesen orientiert sich die Ausstattung und teilweise auch die Motorisierung an wesentlich höheren Fahrzeugklassen.

Die Fahrzeuge der oberen Mittelklasse entwickelten sich in Folgezeit in der Große bis nah an die Oberklasse heran. Die Motoren blieben dabei jedoch deutlich kleiner. Auch hier wirken sich die steigenden Benzinpreise jedoch stark auf, so dass diese Klasse inzwischen stark im Schrumpfen begriffen ist.

USA

Die Entwicklung in den USA nahm dagegen zunächst eine grundlegend andere Entwicklung, die sich seit Mitte der 1970er zunehmend an die in Europa angleicht. Nach dem zweiten Weltkrieg begannen die Hersteller, zu denen jeweils mehrere Marken gehören, mit jeweils einem einzigen Modell, welches teilweise in 2–3 verschiedenen Ausstattungslinien angeboten wurde. Aus diesen Linien entwickelten sich scheinbar eigene Modelle – bei Chevrolet etwa Biscayne, Bel Air und Impala, die sich aber nur in der Ausstattung unterschieden.

Dies änderte sich das erste Mal mit dem Modelljahr 1960. Die bisherigen Autos, zukünftig als Full-Size Car bezeichnet, waren mit 5,5 – bei Nobelmarken wie Cadillac sogar über 6m – vielen Kunden zu groß geworden, so dass jetzt eine neue Fahrzeugklasse entstand, die Compact Cars. Begrifflich die Kompaktklasse, jedoch waren diese Autos knapp 5m lang und sollten vor allem Kunden mit sehr knappem Geldbeutel ansprechen. Kurz danach wandelten diversen Hersteller die jeweils einfachste Ausstattungslinie ihrer Full-Size Cars in sogenannte Intermediate Cars um, die eine Klasse dazwischen bildeten. Der Hintergrund ist hier sehr ähnlich der europäischen Mittelklasse, die Länge aber wiederum deutlich größer.

Einen weiteren großen Wandel führte die Ölkrise Mitte der 1970er herbei. Die bisherigen Full-Size Cars, inzwischen bei 5,8m angekommen, wurden durch deutlich kleinere Autos, zum Teil nur umbenannte bisherige Intermediate Cars ersetzt. Besonders deutlich ist dies beim 1977er Dodge Monaco zu erkennen. Das gleiche wiederholte sich in Form von Modellwechseln später weiter unten, so dass etwa der 1986er eingeführte Plymouth Sundance mit 4,3m ein für US-Verhältnisse winziges Auto wurde. Die Kunden reagierten übrigens komplett anders als erwartet: Die Full-Size Cars haben rapide an Bedeutung verloren und waren zeitweise bei vielen Herstellern ganz entfallen. Gekauft wurden dafür Pickups mit noch mehr Verbrauch, aber der Möglichkeit, sie als LKW zuzulassen.

Die heutige Modellpalette in den USA unterscheidet sich nur noch in Details von der in Europa. Bei vielen Herstellern gibt es inzwischen auch Kleinwagen, die von Schwestermarken in Europa oder Südkorea stammen. Als Besonderheit sind jedoch die Full-Size Cars geblieben, die zwar bei weitem nicht mehr den Marktanteil früherer Zeiten haben, aber noch immer über 5m Auto für nur einen Preis nur leicht über der Mittelklasse bieten. Eine "obere Mittelklasse" gab es in den USA hingegen nie.