Diskussion:Kultur- und Stadthistorisches Museum Duisburg

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Namensänderungen, kommunale Gebietsreformen, Museumsstandorte, Vereinsarbeit

Zitat: Nach Eingemeindung der Stadt Hamborn wurde das Museum im Jahre 1930 mit dem 1925 gegründeten Städtischen Museum Hamborn vereinigt und in Städtisches Heimatmuseum umbenannt.

Das erscheint mir etwas inkorrekt, denn die Stadt nannte sich 1929 bis 1935 Duisburg-Hamburg. Der offizielle Doppelname lässt eher an einen gleichberechtigten Städtezusammenschluss denken. Beide Kommunen waren schon für sich genommen zum Zeitpunkt des Zusammenschlusses m.E. auch nach heutigen Kriterien als Großstädte anzusehen und mithin eher gleichstarke, ebenbürtige Partner, die "auf Augenhöhe" verhandeln k--Frankenschüler 22:47, 28. Dez. 2010 (CET)onnten.

Sind die Namensgebungen der Museen in Hamborn und Duisburg und dann in der Doppelstadt wirklich so belegt? Ich sehe keine Quellenangaben.

Zumindest fehlt ein offizieller Name der Duisburger Museen für die Zeit von 1907 bis 1927 im Artikel!

Es klingt auch so, als sei immer das ganze Museum in der Nachkriegszeit umgezogen, was nach G. Krause nicht der Fall ist. Vielmehr waren die Museumsbestände an unterschiedlichen Orten im Stadtgebiet verstreut untergebracht.

Es fehlt auch eine Angabe zu den Kriegsverlusten an Museumsgut und Gebäuden. Eine Räumung soll nach Krause 1942 erfolgt sein. Von den ausgelagerten Materialien soll einiges verloren gegangen sein. Nach ihm waren die Kriegsverluste nicht gering.

Es sollte auch dargestellt werden, wo das Hamborner Museum jeweils untergebracht war. Anfangs in Räumen des Hamborner Rathauses, ab September 1929 (lt. G. Krause, Vortrag 2004) im Südlügel der neuen gewerblichen Berufsschule, als es nach dem Städtezusammenschluss erweitert, vergrößert wurde; womöglich bezog es vor 1945 noch ein anderes Domizil oder es kam zur Vereinigung der Museen in einem Gebäude. Dafür habe ich aber keine Belege, das ist spekulativ.

Es übernahm auf jeden Fall zentral für ganz Duisburg-Hamborn 1931 die vorgeschichtlichen Bestände, während das Duisburger Averdunk-Museum fortbestand (vermutlich daneben auch das früher schon erwähnte gesonderte Kunstmuseum).

Genannt werden sollten auch die Standorte der ersten Duisburger Museen. Es gab eine Schenkung der Sammlung des Altertumsvereins an die Stadt 1913 und es wurden Mittel für einen Museumsbau bewilligt, der kriegsbedingt nicht zustandekam. Der Altertumsverein habe sich den schönen Künsten zugewandt und die Altertümersammlung begann zu verfallen. (G. Krause, Forscherpersönlichkeiten, MITTBL.12HTM)

Das Gründungsjahr 1907 finde ich nicht belegt! Siehe folgende Quelle:

Mercator-Gesellschaft Geschichte

Ich fasse in meinen Worten den Inhalt zusammen:

1896 wurde eine Kommission gebildet, die sich dann 1902 in einen Duisburger Museumsverein umwandelte. 1902 wurde eine Ausstellung in "sehr bescheidenen, dunklen Dachräumen" des neuen Rathauses eröffnet. Den Auslöser und Grundstock der Sammlung bildete eine private Schenkung eines Bürgers an die Stadt mit der Auflage der Zugänglichmachung für die Bürger in geeigneten Räumen. Museumsleiter war bis 1919 Heinrich Averdunk. Anschließend leitete ein engerer Museumsausschuss die Einrichtung (federführend war der OB). 1924 wurde August Hoff GF des Museumsvereins und ein Teil der Exponate des Museums wird in der Tonhallenstr. 11 a ausgestellt.

Mit Kunst- und kunstgewerblichen Ausstellungen und einer erweiterten Lehmbruck-Sammlung entwickelt sich dieser Ableger zum Kunstmuseum, zunächst noch geleitet vom Museumsverein, der sich dann zum Kunstverein wandelt. Der im Rathaus verbliebene Teil des Museums wird als Heimatmuseum, 1927 umbenannt in Averdunkmuseum, von der Stadt bis 1930 im Nebenamt verwaltet.

Seit 1910 bestand neben dem Museumsverein ein Verein für Heimatkunde, dessen Ortsgruppe Duisburg Eduard Wildschrey seit 1924 leitete. Im Oktober 1926 wird Wildschrey eingestellt. (Es bleibt in der Quelle unklar, von wem als was. Vom Museumsverein als neuer GF, während dann Hoff Direktor des neuen Kunstmuseums - auch als Angestellter des Museumsvereins - wurde?) Weiterhin habe noch ein gemeinsamer Haushalt für beide Museen bestanden und August Hoff sei bis zur Einstellung Wildschreys auch noch für beide Museen zuständig gewesen. Kooperations- und Vereinigungsversuche der Vereine unter einem Dach (kurzzeitige korporative Mitgliedschaft des Vereins für Heimatkunde beim Museumsverein, Zusammenschluss aller Vereine in einem Dachverband) in den 1920er und 1930er Jahren verlaufen ohne Erfolg. Es bleibt bei einer Arbeitsgemeinschaft "der drei Duisburg-Hamborner Heimatvereine" ab 1929 (Verein für Heimatkunde, Averdunkgesellschaft und Niederrheinische Gesellschaft für Vorgeschichtsforchung), deren Spuren sich scheinbar um 1933 verlieren. Einer der Verfechter dieser Idee sei der Hamborner Museumsleiter Rudolf Stampfuß gewesen, ab Mai 1930 auch Leiter des Averdunkmuseums.

Die Angaben zur Geschichte der "Averdunkgesellschaft für Heimatschutz und Heimatforschung" sind spärlich. Sie bestand jedenfalls 1927 - 1930 und möglicherweise noch in den 1930er Jahren. Eduard Wildschrey war Mitglied in ihrem Vorstand und sie publizierte u.a. auch von ihm verfasste Schriften.

Der Verein für Heimatkunde bestand in den 1930er Jahren weiter. Spuren sprechen für seine Fortexistenz bis in die frühe Nachkriegszeit.

1950 Gründung der Mercator-Gesellschaft, Verein für Heimatkunde e.V. (der Zusatz lautet ab 1964 Verein für Geschichte und Heimatkunde). Man trifft sich am 28. August 1950 im Städtischen Kunstmuseum (!), um die Voraussetzungen für einen neuen Zusammschluss heimatkundlich Interessierter zu schaffen. Fritz Tischler lädt Ende November 1950 zur Gründungsversammlung in das Niederrheinische Museum (!) ein, das in diesem Zeitpunkt im Stadttheater untergebracht war. Die neu gegründete Gesellschaft versteht sich ausdrücklich als Nachfolgerin des alten Museumsvereins, der Averdunkgesellschaft und des Vereins für Heimatkunde.

Soweit die Quelle.

Obwohl Unterstützung bei Grabungen und Vermessungen bzw. Ausgrabungstätigkeiten als künftige Aufgaben bei der Besprechung im August 1950 genannt werden und als einer der Arbeitsschwerpunkte der Averdunkgesellschaft im Jahre 1929 beschrieben werden, gehört die frühere Niederrheinische Gesellschaft für Vorgeschichtsforschung (ab 1930 für Heimatforschung) demnach nicht dazu. Sie wird als Niederrheinische Gesellschaft für Heimatpflege e.V. (seit ca. 1986 Niederrheinische Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichtsforschung Duisburg e.V.) 1955 in Hamborn neu gegründet.

Merkwürdig mutet die Bezugnahme auf den Museumsverein an, der sich doch angeblich zum Kunstverein entwicklt haben soll und demnach nur als solcher noch neben den beiden anderen Vorgängerorganisationen weiter bestanden hätte.

Siehe auch: Lehmbruck Museum Geschichte

(Im Rahmen des Museumsvereins entwickelt August Hoff 1925 als Gründungsdirektor ein Kunstmuseum. 1931/32: Stadt Duisburg-Hamborn übernimmt Trägerschaft des Kunstmuseums und Museumsverein wird Förderverein des Kunstmuseums.)

Zur Arbeitsgemeinschaft der 3 Vereine: G. Krause behauptet 2004, die Dachgesellschaft sei zustande gekommen und Stampfuß ihr Geschäftsführer geworden. Dies sei weitgehend erfolglos geblieben.

Die Verbindung der Vereinsgeschichte mit der Ausstellungs- und Museumsgeschichte ist eng. Gleichwohl spiegelt sich hier noch nicht die ganze Museumsgeschichte Duisburgs ausreichend wieder, noch nicht einmal für den "kulturhistorischen Bereich", den der Museumsverein ursprünglich vertrat und bis 1907 ausschließlich verfolgte, von da an aber auch eine Sammlung zeitgenössischer Kunst aufbaute.

Was ist speziell aus dem Hamborner Museum geworden?

Was aus dem Duisburger Averdunk-Museum? Was aus dem Kunstmuseum Duisburg?

Für die Vereinigung "beider" Museen in der Phase von 1929 bis 1945 finde ich keinen Beleg.

Belegt ist für mich derzeit allenfalls, dass die beiden Museen (nach G. Krause) ab 1931 bzw. (laut mercator-gesellschaft.de) Mai 1930 einen gemeinsamen Leiter hatten. Dies aber hauptamtlich (mit befristetem Vertrag) auch nur bis 1935 und dann noch weiter ehrenamtlich bis 1938. Wann der Nachfolger von Stampfuß ins Amt kam und in welcher Form und wie die Museen bis dahin und im weiteren Verlauf strukturiert waren, darüber fehlen mir momentan Informationen.

Wurden beide Gebäude im Krieg vernichtet oder so schwer beschädigt, dass ein Wiederaufbau unmöglich war?

Solche Informationen wären sehr wünschenswert zur Museumsgeschichte.

Die Website des heutigen Museums gibt dazu sehr wenig her, fast nichts. Es ist schon komisch, wenn ein Museum, das etwas dokumentieren und vermitteln will und soll, schon seine eigene Geschichte nicht richtig aufbereitet hat. Wenn ein Museum selbst es nicht kann, wer soll es dann tun?

--Frankenschüler 16:27, 27. Dez. 2010 (CET)

Leiter der Sammlung im Rathaus Duisburg war von 1926 bis 1930 Eduard Wildschrey. Ihm folgte R. Stampfuß, der die Sammlungen mit den Hamborner Beständen zusammenführte. Dessen Nachfolger am städtischen Heimatmuseum, das seit 1942 Niederrheinisches Museum hieß, wurde Fritz Tischler. G. Krause, Archäologische Forschungen zur frühen Geschichte Duisburgs von ersten Anfängen bis heute, in: Uwe Ludwig und Thomas Schilp (Hrsg.): Nomen et Fraternitas. (Festschrift Dieter Geuenich), Berlin 2008, S. 392 f.

In gleicher Quelle klingt es nach Krause so, als sei eventuell auch das gesamte Duisburger Heimatmuseum (Rathaus-, Averdunkmuseum) in das Hamborner Museum überführt worden. Das mag aber dem geschuldet sein, dass er sich dort primär mit der Vor- und Frühgeschichte Duisburgs befasst und nicht mit der Museumsgeschichte als solche. Es macht an sich keinen Sinn, dass Stampfuß 1930 oder 31 auch die Leitung des Averdunkmuseums übernimmt, wenn dieses zeitgleich ganz aufgelöst worden wäre. Und es machte ebenso keinen Sinn, wenn an verschiedener Stelle ausdrücklich die Zusammenführung der vorgeschichtlichen Exponate des Averdunkmuseums und des Hamborner Heimatmuseums am Museumsstandort Hamborn nach der Städtevereinigung 1929 geschildert wird. So gehe ich derzeit eher vom Fortbestehen eines Averdunkmuseums für eine gewisse Zeit aus, wobei offen bleib, ob dies bis zuletzt im Rathaus blieb und wie lange.

Leiter des Museums

Die Namen der Leiter mit Lebens- und Amtszeit sollten genannt werden. Ich denke, die Persönlichkeit der Leitungspersonen spielt im Mueumsbereich eine sehr wichtige, tragende Rolle für Aufstieg, Niedergang, Blüte und Scheinblüte.--Frankenschüler 16:51, 27. Dez. 2010 (CET)

Die Aussagen auf mercator-gesellschaft.de (Geschichte) in Verbindung mit G. Krause (Festgabe 2008) sind in sich widersprüchlich, was Eduard Wildschrey angeht. Wenn er 1926-30 Leiter des Rathausmuseums (später abm 1927 Averdunkmuseum) war, und (von Stadt oder Museumsverein? als was? 2. Geschäftsführer des Vereins, Museumsleiter oder andere Aufgaben?) 1926 eingestellt wurde, warum wurde dann das Museum bis 1930 von der Stadt im Nebenamt betreut? Hier besteht noch Klärungsbedarf.--Frankenschüler 14:42, 28. Dez. 2010 (CET)