Diskussion:Otto von Hagen
Er hat als erster gefordert...
Hallo, eine Aussage: "Er hat als erster gefordert..." ist immer riskant und schwer zu belegen. Im vorliegenden Fall kann ich verweisen auf "Heinrich Cotta's Grundriß der Forstwissenschaft. Vierte verbesserte Auflage, herausgegeben von seinen Söhnen. Dresden und Leipzig, Arnoldische Buchhandlung. 1849." Dort heißt es auf Seite 13/14: "§. 8. Verschiedenheit der Zwecke bei der Waldbehandlung. Bei dem Forstwesen giebt es verschiedene Zwecke oder Zielpunkte, und die Forstwirtschaft kann daher in mehrfacher Beziehung stattfinden. Man bezweckt nämlich, entweder 1) den vollkommensten Zustand des Waldes, bei welchem derselbe nachhaltig das meiste und brauchbarste Holz liefert, oder 2) man sucht den größten Geldgewinn von der Waldfläche zu erlangen, ohne das allgemeine Staatswohl und den künftigen Zustand des Waldes zu beachten, oder 3) man strebt, durch den Wald das allgemeine Staatswohl zu erhöhen, ohne Rücksicht auf die Geldeinnahme, welche der Forstkasse unmittelbar zufließt." Man beachte, es sind alternative Zielsetzungen, es heißt: entweder - oder - oder; und es wird erläutert: "(...) Wenn dem eigentlichen Forstmanne der vollkommenste Zustand des Waldes am Herzen liegt, so ist für den Privatmann oft die Ausrottung seines Waldes am zuträglichsten; der Staatsforstwirth hingegen opfert den vollkommensten Zustand des Waldes und die höchste unmittelbare Geldeinnahme auf, wenn dadurch das allgemeine Staatswohl mehr gewinnt, als durch die größere Forsteinnahme für dasselbe zu erlangen wäre." Die Bedeutung der letzten Aussage scheint mir der von Otto von Hagen ziemlich zu gleichen: "dass der Wald nicht nur Wirtschaftskapital und Holzacker sein darf, sondern auch dem Gemeinwohl zu dienen hat." Ernst Ulrich Köpf (23:06, 30. Jan. 2012 (CET), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)