Sainte Marie
Sainte Marie (Nosy Boraha) | ||
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Strand von La Crique an der Westküste | ||
Gewässer | Indischer Ozean | |
Geographische Lage | 16° 54′ S, 49° 54′ O | |
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Länge | 49,2 km | |
Breite | 7 km | |
Fläche | 200 km² | |
Höchste Erhebung | Davolo 112 m | |
Einwohner | 16.325 (2001) 82 Einw./km² | |
Hauptort | Ambodifotatra | |
Lage der Insel vor der Ostküste Madagaskars |
Sainte Marie (Nosy Boraha) ist eine 49,2 Kilometer lange und zwei bis sieben Kilometer breite Insel mit 16.000 Einwohnern, wenige Kilometer von der madagassischen Ostküste entfernt. Sie gehört zur Provinz Toamasina. Die Hauptstadt der Insel ist Ambodifotatra.
Erreichbarkeit
Sainte Marie kann mit dem Flugzeug oder mit dem Schiff erreicht werden. Air Madagascar fliegt praktisch täglich von der Hauptstadt Antananarivo meist mit einem Zwischenhalt in der Provinzhauptstadt Toamasina nach Sainte Marie zum Flughafen Sainte Marie Airport in der Nähe von Ankarena und zurück. Man kann aber auch mit dem Buschtaxi nach Soanierana Ivongo fahren, um von dort mit dem Boot überzusetzen.
Geographie
Am Südende liegt die Insel Île aux Nattes.
Geschichte
Der madagassische Name Nosy Boraha bedeutet Insel des Ibrahim und ist ein Hinweis auf eine frühe arabische Besiedlung.
Im Verlaufe des 17. und 18. Jahrhundert war die Insel Stützpunkt von bekannten Piraten wie William Kidd, Henry Every, Thomas Tew, John Bowen, und La Buse. (Siehe auch: Geschichte der Piraterie) Sie lebten auf île aux Forbans, einer kleinen Insel in der Bucht von Ambodifotatra. Überreste ihrer Piratenschiffe liegen noch heute in wenigen Metern Tiefe in der Bucht. Ein kleiner Piratenfriedhof in der Nähe von Ambodifotara zeugt von dieser bewegten Vergangenheit der Insel. Die europäischen Piraten haben aber auch ihre Spuren durch ihre Nachkommen hinterlassen.
Der französische Pirat „La Bigorne“ brachte zu Beginn des 18. Jahrhunderts eine Gruppe französischer Siedler auf die Insel und heiratete eine Betsimisaraka-Prinzessin. Der gemeinsame Sohn trat die Insel 1750 nach dem Tode seines Vaters an Frankreich ab. Zwei Jahre später wurden die Siedler jedoch von Betsimisaraka ermordet und die kleine Kolonie verfiel.[1] Frankreich errichtete 1818 eine Strafkolonie auf Sainte Marie, die jedoch nur wenige Jahre Bestand hatte. Erst nach dem ersten Franco-Hova Krieg von 1883 wurde Sainte Marie erneut von Frankreich in Besitz genommen und zunächst als selbständige Kolonie verwaltet. Nachdem Frankreich im zweiten Franco-Hova Krieg 1895 ganz Madagaskar erobert und zwei Jahre darauf zur Kolonie gemacht hatte, wurde Sainte Marie wieder ein Teil Madagaskars.
Tourismus
Der Tourismus spielt auf Sainte Marie eine immer wichtigere Rolle. Einsame kleine Buchten mit goldenen Sandstränden laden zum Baden und Tauchen ein. Zum Tauchen besonders geeignet ist die Lagune von Sainte Marie, da sie durch ein Korallenriff gut vor Haien geschützt ist.
Von Juli bis September können sich vor der Westküste tummelnde Buckelwale beobachtet werden. Die imposanten Säugetiere, welche von der Antarktis hierher ziehen, finden im Kanal zwischen Sainte Marie und Madagaskar hervorragende Bedingungen, um ihre Jungen großzuziehen.
Traditionen
Viele madagassische Traditionen des Festlandes findet man auch auf Sainte Marie. So auch die Umwendung der Toten, bei der im Abstand von mehreren Jahren der Körper von Verstorbenen aus dem Familiengrab genommen und von der gesamten Familie feierlich durch das Dorf getragen wird. Auch sind einige Orte mit Fadys (Tabus) belegt. Aus Respekt gegenüber den Inselbewohnern sollten Besucher vor einer Erkundung sich stets darüber erkundigen und gegebenenfalls einen einheimischen Führer mitnehmen.[2]
Delalande-Seidenkuckuck
Die Île Sainte-Marie war bis 1827 Heimat des Delalande-Seidenkuckucks. In verschiedenen Museen auf der Welt befinden sich noch insgesamt 13 ausgestopfte Bälge des Vogels, unter anderem in Stuttgart.
Klimatabelle
Ambodifotatra | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Ambodifotatra
Quelle: wetterkontor.de
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Literatur
- Maisie & Wolfgang Därr: Madagaskar & Komoren. Reise Know-How, Bielefeld 2001, S. 439–447. ISBN 3-89416-816-1