Černá u Kraslic

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Černá
Schwarzenbach

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Černá u Kraslic (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Karlovarský kraj
Bezirk: Sokolov
Gemeinde: Kraslice
Fläche: 654,26 ha
Geographische Lage: 50° 17′ N, 12° 27′ OKoordinaten: 50° 16′ 52″ N, 12° 26′ 35″ O
Höhe: 630 m n.m.
Einwohner: 10 (2011)
Kfz-Kennzeichen: K
Struktur
Status: Katastralgemeinde katastrální území
Ortsteile: Schwarzenbach, Neustadt, Kasper, Ziegelhütte, Sponedl, Otten, Büchsenmacher, Waffenhammer

Černá (deutsch Schwarzenbach, auf manchen alten Karten und in Veröffentlichungen auch Schwarzbach[1][2]) ist ein Ortsteil der Stadt Kraslice in Tschechien.

Geografie

Geographische Lage

Černá liegt im Süden des Stadtgebiets von Kraslice einen Kilometer Luftlinie von der Gemeindegrenze zu Absroth. Früher war dies die Grenze zwischen dem Landkreis Graslitz und dem Landkreis Eger.

Ortsgliederung

Franziszeischer Kataster
Gemeinde Schwarzenbach, Blatt 3
Parzellierungs-Croquis der Gemeinde Schwarzenbach (Franziszeischer Kataster) mit Gliederung in neun Riede

Riede

Nach dem Franziszeischen Kataster von 1842 war die alte Gemeinde Schwarzenbach in neun Riede gegliedert, die mit Buchstaben bezeichnet waren, darunter der Ortsried mit dem Dorf Schwarzenbach:[3]

  • A Ortsried (umgibt das Dorf Schwarzenbach)
  • B Passfelder (umgibt einen Teil des Ortsteils Neustadt)
  • C Filzloh (umgibt einen Teil des Ortsteils Neustadt)
  • D Steinholz (umgibt einen Teil des Ortsteils Neustadt)
  • E Hau (umgibt den Ortsteil Kasper und einen Teil des Ortsteils Neustadt)
  • F Bernfelder (umgibt den Ortsteil Ziegelhütte)
  • G Hammerseugl (umgibt die Ortsteile Sponedl und Otten)
  • H Hammergasse (umgibt dien Ortsteile Büchsenmacher und Waffenhammer)
  • I Kirchwegacker

Die bebauten Flurstücke sind strenggenommen keine Teile der Riede, sondern werden von diesen umgeben, und werden ebenso wie Wege und Gewässer in separaten Flächenkategorien erfasst.

Ortsteile

Auf der gleichen Karte sind neben dem eigentlichen Dorf Schwarzenbach (das seinerseits in das Obere Dorf und das Untere Dorf gegliedert war) sieben weitere Ortsteile auszumachen, mit Ausnahme der Neustadt (tschechisch Nové Mesto, mit fünf Anwesen und mit dem angesichts der Ortsgröße irreführenden Namensbestandteil -stadt) durchweg Einöden: Neustadt (mit Gehöften in den Rieden Filzloh, Steinholz, Hau und Paßfelder), Kasper, Ziegelhütte, Sponedl, Otten, Büchsenmacher und Waffenhammer:

  • Schwarzenbach (umgeben vom Ortsried)
    • Unteres Dorf (Hausnummern 1 bis 9 und 25–34)
    • Oberes Dorf (Hausnummern 10 bis 18)
  • Neustadt (Hausnummer 19 bis 23)
  • Kasper (Hausnummer 24, umgeben vom Ried Hau)
  • Ziegelhütte (Hausnummer 39, umgeben vom Ried Bernfelder)
  • Sponedl (Hausnummer 40, umgeben vom Ried Hammerseugl)
  • Otten (Hausnummer 41, umgeben vom Ried Hammerseugl)
  • Büchsenmacher (Hausnummer 35, umgeben vom Ried Hammergasse)
  • Waffenhammer (Hausnummer 36, umgeben vom Ried Hammergasse) (Mühle am Leibitscher Bach)[4]

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden von Schwarzenbach waren:

Kirchberg Kirchberg Lauterbach
Waltersgrün Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Konstadt
Abtsroth
(Landkreis Eger)
Leopoldhammer
(Landkreis Falkenau an der Eger)
Frankenhammer

Geschichte

Viele Orte des Schönbacher Ländchens sind vom Kloster Waldsassen aus gegründet worden.[5][6]

Die erste Erwähnung von Schwarzenbach findet sich in einer Warenliste des Klosters Waldsassen aus dem Jahr 1185.[7]

1348 wurde das Schönbacher Ländchen mit Schwarzenbach vom Kloster Waldsassen unter dem Abt Franz Kübel an den Burggrafen von Eger Rüdiger von Sparneck verkauft. Der Ort gehörte wie die Nachbarorte bis zur Gemeindebildung 1850 zur Herrschaft Schönbach im Nordwesten des Elbogener Kreises.[8]

Schwarzenbach gehörte zunächst zur Pfarrei Stein, von 1794 bis 1896 zur Pfarrei Schönbach sowie ab 1897 zur Pfarrei Frankenhammer.[9] In Frankenhammer war auch das für die Gemeinde Schwarzenbach zuständige Standesamt, das weiterhin für Konstadt und Schönau zuständig war.[10]

Nach dem Münchner Abkommen wurde der Ort dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Graslitz. Die ehemals selbständige Gemeinde Schwarzenbach hatte 1939 208 Einwohner.

Černá wurde 1955 nach Mlýnská (Konstadt), 1961 nach Kostelní (Kirchberg)[11] und mit diesem schließlich am 1. April 1976 nach Kraslice eingemeindet.[12]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohnerzahl[13]
1847 225
1869 234
1880 233
1890 219
1900 242
Jahr Einwohnerzahl
1910 249
1921 249
1930 234
1950 39
1961 46
Jahr Einwohnerzahl
1970 8
1980 3
1991 0
2001 0
2011 10

Literatur

  • Karl Mädler: Zur Geschichte des Schönbacher Ländchens. In: Unser Egerland. Schriftenreihe für lebendige Heimatpflege. Bd. 25, Nr. 6/7, 1921, ZDB-ID 525866-2, S. 41–46, (online).
  • Werner Otto: Um den Hohen Stein. Kassel: Baurechte-Verlag Kassel, 2. Auflage 1984

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Karte
  2. http://kramerius5.nkp.cz/uuid/uuid:79807b20-13c0-11e5-a599-5ef3fc9bb22f (Ottův slovník naučný)
  3. Dorf Schwarzenbach in Böhmen Elbogner Kreis, 1842
  4. Vodnímlýn.cz: Grillmühle, Waffenhammer
  5. Peter Braun: Die Herren von Sparneck. Stammbaum, Verbreitung, Kurzinventar. In: Archiv für Geschichte von Oberfranken. Bd. 82, 2002, ISSN 0066-6335, S. 71–106, hier S. 86.
  6. Alban Freiherr von Dobeneck: Geschichte des ausgestorbenen Geschlechtes der von Sparneck. In: Archiv für Geschichte und Altertumskunde von Oberfranken. Bd. 22, Heft 3, 1905, ZDB-ID 211404-5, S. 1–65 und Bd. 23, Heft 1, 1906, S. 1–56, (Neudruck, herausgegeben von Peter Braun: Books on Demand, Norderstedt 2009, ISBN 978-3-8370-8717-8).
  7. Radim Hettner: Černá (Schwarzenbach) - toulky zapomenutým krajem
  8. Johann Gottfried Sommer: Das Königreich Böhmen. Statistisch-topographisch dargestellt. Band 15: Elbogner Kreis. Calve, Prag 1847, S. 48 ff.
  9. Kirchenbuchverzeichnis des r.k. Pfarrbezirks / Church registers in the parish: Frankenhammer (č. Frankenhammer, jetzt Liboc) mit Ortschaften / with places: Frankenhammer, Konstadt, Schwarzenbach.
  10. http://www.portafontium.eu/register/soap-pn/liboc-standesamt-01?language=de
  11. Heribert Sturm: Districtus Egranus. Eine ursprünglich bayerische Region. Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe II Heft 2, München 1981, S. 294
  12. Tschechisches Amt für Statistik: Historický lexikon obcí České republiky 1869–2005 (Teil 2), Prag 2006 (online)
  13. Historický lexikon obcí České republiky - 1869-2015. Český statistický úřad, 18. Dezember 2015, abgerufen am 14. Februar 2016 (tschechisch).