1. FC Nürnberg Handball 2009

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1. FCN Handball 2009 e. V.
Vereinswappen des 1. FC Nürnberg Handball
Voller Name 1. FCN Handball 2009 e. V.
Gegründet 2009 (Vorgängervereine 1921 bzw. 1995)
Vereinsfarben rot - weiß
Halle Halle am Valznerweiher
Präsident Susanne Knapp
Trainer Susanne Knapp
Liga Landesliga
2021/22
Rang
Website 1-fcn-handball.de
Heim
Auswärts
Größte Erfolge
National 13× Deutscher Meister (Damen)
2× Deutscher Pokalsieger (Damen)
International 1× Europapokalsieger (Damen)

Die Handball-Abteilung des 1. FC Nürnberg wurde 1921 gegründet. Die größten Erfolge konnte die Frauenabteilung erringen, die in den 1960er-Jahren den westdeutschen Frauenhandball dominierte. Seit sich der Hauptverein 1. FC Nürnberg aus organisatorischen Gründen 1995 in Einzelvereine unter einem gemeinsamen Dach aufspaltete, wurde der 1. FCN Handball e. V. ein eigenständiger Verein. Nach der Insolvenz 2009 wurde der Verein unter dem Namen 1. FCN Handball 2009 e. V. neu gegründet.

Frauen

Geschichte

Ab 1998 gelang der 1. Frauenmannschaft ein Durchmarsch von der fünftklassigen Verbandsliga bis in die 1. Bundesliga. Dabei gewann das Team in der Verbandsliga 1998/99, in der Bayernliga 1999/2000 sowie in der Regionalliga 2000/01 alle Spiele und verlor auch 2001/02 in der 2. Bundesliga kein einziges Spiel bei allerdings drei Unentschieden. Als Aufsteiger gelang dann in der 1. Bundesliga 2002/03 ein dritter Platz, das folgende Jahr schloss das Team mit einem 2. Platz und dem Pokalsieg ab, bevor der Durchmarsch aus der Fünftklassigkeit in der Saison 2004/2005 mit dem Gewinn der elften deutschen Meisterschaft gekrönt wurde. In der folgenden Saison stand der Verein zwar nach der Punktspielrunde auf Platz 1, verlor jedoch in den Play-offs das Halbfinale gegen den späteren Meister HC Leipzig. Das Spiel um Platz 3 gewannen die Spielerinnen gegen den DJK/MJC Trier.

Anfang Juni 2006 schloss sich das gesamte Regionalliga-Frauenteam des ehemaligen Zweitligisten HG Quelle Fürth dem 1. FCN Handball als neue zweite Mannschaft an. Die HG Quelle Fürth ist eine Handballspielgemeinschaft des TV Fürth 1860 und der SpVgg Fürth.[1] In der Saison 2006/2007 errangen die Clubhandballerinnen in den Finalspielen gegen Bayer Leverkusen erneut den Titel. Mit einem 38:31 in eigener Halle gelang es, den Fünftore-Rückstand aus dem Hinspiel in Leverkusen zu drehen.[2] Zu diesem Zeitpunkt stand noch nicht fest, ob der FCN für die folgende Saison erneut eine Bundesligalizenz erhält, da die den Spielbetrieb finanzierende Bundesliga-GmbH Sportförderung Noris Insolvenz anmelden musste.[3] Erst nach einem Protest gegen die Lizenzverweigerung erhielt der FCN diese doch noch.[4] In die neue Saison gingen die Club-Handballerinen mit nur noch sieben Spielerinnen aus der Meistermannschaft, die um drei Neuzugänge aus der Regionalliga ergänzt sowie die dänische Nationalspielerin Maja Sommerlund verstärkt worden war. Der Bundesligaspielbetrieb ist ab dieser Saison in der neu gegründeten 1. FCN Handball GmbH organisiert.[5] In der EHF Champions League gelang 2007/08 der Einzug in die Hauptrunde. Im DHB-Pokal kam es in derselben Saison im Finale zu einem Aufeinandertreffen mit dem HC Leipzig, das mit 28:33 verloren ging. Denselben Gegner besiegten sie allerdings in beiden Finalspielen um die Deutsche Meisterschaft und verteidigten so ihren Titel.

Die Bundesliga-Heimspiele wurden in der Halle am Berliner Platz, auch Sporthalle im Berufsbildungszentrum (BBZ) genannt, ausgetragen. Das Fassungsvermögen beträgt 2.166 Zuschauer.

Am 15. Mai 2009 meldete die Spielbetriebs-GmbH, die für die Bundesliga-Mannschaft verantwortlich war, Insolvenz an.[6] Der DHB entzog dem 1. FC Nürnberg daraufhin die Lizenz für die kommende Bundesliga-Saison. Der angekündigte Insolvenzantrag des Vereins 1. FC Nürnberg Handball erfolgte zunächst nicht, da es zu Verhandlungen mit den Gläubigern kam. Am 8. Juni 2009 wurde der Insolvenzantrag dann aber doch beim Amtsgericht Nürnberg gestellt.[7] Kurz darauf wurde der Nachfolgeverein unter dem Dach des 1. FCN unter dem Namen 1. FCN Handball 2009 e. V. neu gegründet.[8] Deshalb spielte die 1. Damen zunächst in der Bayernliga, aus der sie dann 2015 aber in die bayrische Landesliga Staffel Nord absteigen musste. Seit der Saison 2016/2017 spielen die Damen nach dem direkten Wiederaufstieg erneut in der Bayernliga.

Erfolge

13 mal Deutscher Meister:

  • Großfeld 1961, 1963, 1964, 1965, 1968
  • Kleinfeld 1969, 1971
  • Halle 1964, 1969, 1970, 2005, 2007, 2008

2 mal Deutscher Pokalsieger:

  • Halle 2004, 2005

1 mal Europapokalsieger:

  • Challenge Cup Sieger 2004

Saisonbilanzen seit 1999

Saison Spielklasse Platz Spiele S U N Tore Diff. Punkte
1999/2000 Bayernliga 1 22 22 0 0 593:317 276 44:0
2000/01 Regionalliga Süd 1 26 26 0 0 779:553 226 52:0
2001/02 2. Bundesliga Süd 1 26 23 3 0 825:613 212 49:3
2002/03 Bundesliga 3 24 15 3 6 656:589 67 33:15
2003/04 Bundesliga 2 22 17 1 4 679:535 144 31:9
2004/05 Bundesliga 1 21 17 2 2 647:521 126 36:6
2005/06 Bundesliga 1 22 18 1 3 696:533 163 37:7
2006/07 Bundesliga 1 22 19 1 2 731:517 214 39:5
2007/08 Bundesliga 1 22 19 1 2 722:593 129 39:5
2008/09 Bundesliga 6 22 12 2 8 581:559 22 22:18
2009/10 Bayernliga 7 24 11 0 13 604:600 4 22:26
2010/11 Bayernliga 3 26 19 0 7 683:618 65 38:14
2011/12 Bayernliga 4 24 14 2 8 658:587 71 30:18
2012/13 Bayernliga 6 24 14 1 9 648:572 76 29:19
2013/14 Bayernliga 11 26 11 0 15 585:635 −50 22:30
2014/15 Bayernliga 13 24 5 1 18 523:635 −112 11:37
2015/16 Landesliga Nord 1 26 21 2 3 802:571 231 44:8
2016/17 Bayernliga 10 24 10 1 13 551:612 −61 21:27
2017/18 Bayernliga 11 26 9 0 17 579:671 −92 18:34
2018/19 Bayernliga

In der Saison 2003/04 wurden dem 1. FCN vier Punkte abgezogen.

Deutscher Meister bzw. Aufstieg
Abstieg

Meister-Play-offs

Bekannte ehemalige Spielerinnen

  • Kathrin Blacha, Kreis, 222 Länderspiele für Deutschland
  • Corina Christenau, Rückraum, 6 Länderspiele für Deutschland (plus 42 für Rumänien)
  • Georgeta Dinis-Virtic, Kreis, 32 Länderspiele für Rumänien
  • Miriam Simakova, Rückraum, slowakische Nationalspielerin
  • Sylvia Harlander, Torhüterin, 60 Länderspiele für Deutschland
  • Agnieszka Tobiasz, Rückraum, 96 Länderspiele für Deutschland (plus 9 für Polen)
  • Barbara Strass, Linksaußen, 272 Länderspiele für Österreich
  • Stephanie Ofenböck, Rückraum, 198 Länderspiele für Österreich

Stand der Angaben: 11. Juli 2008

Trainer

Männer

Die Herrenhandballer des 1. FC Nürnberg verzeichnen in ihrer Geschichte deutlich weniger Erfolge als die Damen. 1937 wurden die Herren Meister der Handball-Gauliga Bayern und qualifizierten sich dadurch für die Deutsche Feldhandball-Meisterschaft 1936/37, bei der sie sieglos bereits in der Gruppenphase ausschieden. In der folgenden Spielzeit stiegen die Männer als amtierender Gaumeister gar aus der Gauliga ab. 1949 stand die Herren-Mannschaft im Viertelfinale der Endrunde um die deutsche Feldhandballmeisterschaft.[9] Und noch zehn Jahre später gehörten die Männer auf dem Großfeld zu den besten bayerischen Teams, wie die bayerischen Meisterschaften von 1959 und 1962 zeigen.[10]

In der Saison 2008/2009 spielte die 1. Mannschaft in der Bezirksoberliga.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wieland Peter: Die Paketlösung aus Fürth. Handballerinnen der HG Quelle wechseln zum 1. FCN, in: Nürnberger Nachrichten, 2. Juni 2006.
  2. Reiner Weichenrieder: Club-Handballerinnen schaffen das Wunder, Nürnberger Nachrichten, 21. Mai 2007.
  3. Melanie Bachhuber: Schlamassel mit Lerneffekt?, Nürnberger Zeitung, 21. Mai 2007.
  4. C. M.: BVB-Handballerinnen endgültig abgestiegen, Westfälische Rundschau, 23. Mai 2007.
  5. Melanie Bachhuber: Saison mit vielen Unbekannten, Nürnberger Zeitung, 28. August 2007.
  6. Club-Frauen melden Insolvenz an, [Nürnberger Zeitung], 16. Mai 2009.
  7. Handball-Club: Auch der e. V. meldet Konkurs an, Nürnberger Zeitung, 20. Mai 2009.
  8. Frauenhandball in Nürnberg reanimiert, Nürnberger Zeitung, 18. Juni 2009.
  9. Endrunde um die deutsche Feldhandball-Meisterschaft 1949, www.bundesligainfo.de, 13. April 2008.
  10. Chronik des Bayerischen Handball-Verbandes. Bayerischer Handball-Verband e. V., 21. Januar 2013, archiviert vom Original am 22. Dezember 2012; abgerufen am 17. Februar 2013.