4th FAI Women’s European Hot Air Balloon Championship

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Europameisterin Beata Choma

Die 4th FAI Women’s European Hot Air Balloon Championship (deutsch Vierte FAI Heißluftballon-Europameisterschaft der Frauen) fand 2017 im polnischen Leszno statt.

Europameisterin wurde Beata Choma aus Poznań, Polen. Die Silber- und die Bronzemedaillen errangen Agnė Simonavičiūtė aus Litauen und Elisabeth Kindermann aus Graz, Österreich.

Verlauf

Elisabeth Kindermann steuert 1000 Punkte an; am Boden das Target-Team der 12. Aufgabe
Vizeeuropameisterin Agnė Simonavičiūtė (Foto: 2014)

Nach Alytus in Litauen (2010), Frankenthal (Pfalz) 2012 und Drenthe in den Niederlanden (2015) war es die vierte Ballonsportveranstaltung nach Richtlinien der FAI bei der Frauen um den Titel der besten Heißluftballonpilotin Europas kämpften. Der Wettbewerb wurde vom 4. bis 9. September 2017 ausgetragen. Es nahmen 28 Ballonfahrerinnen aus zwölf Ländern Europas teil. Mit der Startnummer „1“ ging die Europameisterin des Jahres 2015 Ewa Prawicka-Linke aus Leszno ins Rennen. Einer der möglichen Startorte war der Flugplatz Leszno-Strzyżewice (EPLS) in Strzyżewice bei Leszno. Die Wettbewerbsleitung lag bei Moniek Vande Velde, Belgien und Mathijs De Bruijn, Niederlande. Der 4. September war für das allgemeine Briefing und die Eröffnungsveranstaltung auf dem Marktplatz in Leszno reserviert.

Aus Witterungsgründen konnten an fünf Wettbewerbstagen fünf von neun geplanten Fahrten durchgeführt werden. Wegen zunehmenden Windes wurden die ersten beiden Fahrten am 5. September abgesagt.[1]

Bei der Fahrt am frühen Morgen des 6. September wurden sechs Aufgaben gestellt. Der Startplatz wurde von den Pilotinnen frei gewählt. Neben dem Ansteuern ausliegender Zielkreuze war über der Stadt Leszno ein “Donut” als dreidimensionale Figur zu fahren, als letzte Aufgabe wurde ein selbst deklariertes Ziel in Höhe und Distanz angefahren. Nach dieser Fahrt lag Simonavičiūtė mit 5040 Punkten vor Kindermann (4426) und Daria Dudkiewicz-Golawska aus Leszno (4338) in Führung.[2] Parallel fuhren fünf weitere Ballons eine „Fiesta“ über der Stadt.

Für den Abend des 6. September war ein Start in Dolsk geplant. Da sich eine Unwetterfront näherte, wurde dieser Start abgesagt und ausgehend vom Flugplatz Leszno eine kurze „Fuchsjagd“ angesetzt. Dabei legt der vorausfliegende „Fuchs“ ein Zielkreuz aus, das die verfolgenden Ballons zu treffen haben. Beste wurde Lindsay Muir (Vereinigtes Königreich, 1000 Punkte), zehn Punkte vor Dolores Deimling aus Frankenthal und 13 Punkte vor ihrer Tochter Chloe Hallet. Dudkiewicz-Golawska (4957) konnte sich an Kindermann (4837) vorbeischieben, Choma lag auf dem vierten (4699) und Deimling auf dem fünften Platz (4484) der Gesamtwertung, die Simonavičiūtė mit 5290 Punkten anführte.[3]

Auch die Morgenfahrt des 7. September wurde wegen hoher Windgeschwindigkeiten abgesagt. Viele Teilnehmerinnen nahmen das Angebot zu einer Besichtigung des Leszczynski-Schlosses in Rydzyna an.[4] Die Abendfahrt des Tages bot eine Langsamfahrt und ein „Rennen“, bei der eine vorhergesagte Geschwindigkeit eingehalten werden sollte. Ihre Aufgaben machten Julia Selezneva (1000) vor Astrid Carl (815) und Daiva Rakauskaitė (Litauen) und Ieva Skele (Lettland, beide 1000 Punkte) am besten. Danach lag Simonavičiūtė vor Choma, Muir, Dudkiewicz-Golawska und Kindermann.[5]

Am Morgen des 8. September wurden sechs Aufgaben gefahren. Neben der Langsamfahrt und der dreidimensionalen Aufgabe, die Muir gewann, wurde an diesem Tag um Zentimeter gekämpft. Choma lag bei der zehnten Aufgabe 78 Zentimeter besser als Simonavičiūtė. Kindermann, Katharina Kraeck (Nürnberg) und Carl verfehlten das Zielkreuz der zwölften Aufgabe um 106, 127 und 195 Zentimeter. Auch bei der elften Aufgabe konnte Kraeck sehr gut punkten (982). Danach lag Simonavičiūtė vor Choma und Kindermann. Wegen einer harten Bodenberührung wurden Diana Nasonova aus Russland 200 Punkte abgezogen.[6]

Bei der fünften Wettbewerbsfahrt wurden am Abend drei Aufgaben gefahren. Der Startplatz wurde von den Pilotinnen frei gewählt. Choma punktete bei der 16. Aufgabe mit 1000 Punkten deutlich besser als Simonavičiūtė (599) und Kindermann (731). Die 17. Aufgabe gewann Simonavičiūtė mit acht Punkten vor Choma. Die 18. und letzte Aufgabe sah drei Litauerinnen vorne. Die Juniorin Migle Vaituleviciute lag vor Rakauskaitė, Simonavičiūtė, Kindermann, Nasonova und Choma. Mit ihrem Patzer bei der 16. Aufgabe hatte Simonavičiūtė die Führung an Choma abgegeben.[7]

Die nächste Fahrt am 9. September wurde wegen starker Winde am Boden und in niedrigen Höhen um 5 Uhr morgens abgesagt, damit war Beata Choma Europameisterin.[8]

Resultate

Rang Pilotin Nation Punkte Aufgabensiege
1 Beata Choma Polen Polen 14127 2
2 Agnė Simonavičiūtė Litauen Litauen 14026 2
3 Elisabeth Kindermann Osterreich Österreich 12177 1
4 Lindsay Muir Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 119421 2
5 Daiva Rakauskaitė Litauen Litauen 11617 2
6 Migle Vaituleviciute Litauen Litauen 11169 2
7 Kristine Vevere Lettland Lettland 10895 0
8 Sylvia Meinl Deutschland Deutschland 10649 0
9 Daria Dudkiewicz-Golawska Polen Polen 10515 0
10 Sanne Haarhuis Niederlande Niederlande 10449 0
11 Ewa Prawicka-Linke Polen Polen 10428 2
12 Renata Narbute Litauen Litauen 10330 1
13 Diana Nasonova Russland Russland 9599 1
14 Ekaterina Larikova Russland Russland 9364 0
15 Katharina Kraeck Deutschland Deutschland 9164 0
16 Julia Selezneva Russland Russland 8952 1
17 Rita Becz Ungarn Ungarn 8930 0
18 Dolores Deimling Deutschland Deutschland 8277 0
19 Marija Petric-Miklousic Kroatien Kroatien 8118 0
20 Kristyna Kubatova Tschechien Tschechien 7704 0
21 Astrid Carl Deutschland Deutschland 7451 0
22 Chloe Hallet Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 7448 0
23 Ieva Suopyte Litauen Litauen 7365 0
24 Joanna Biedermann Polen Polen 7320 1
25 Maria Oparina Russland Russland 7226 0
26 Ieva Skele Lettland Lettland 6636 2
27 Constanca Llado-Gambin Spanien Spanien 5655 1
28 Melanie De Groot Niederlande Niederlande 3843 0
Mannschaftswertung
Rang Nation Punkte
1 Litauen Litauen 606
2 Polen Polen 589
3 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 539
4 Deutschland Deutschland 494
5 Russland Russland 488
6 Lettland Lettland 487
7 Niederlande Niederlande 397

Weblinks

Fußnoten