Schwezow ASch-82

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ASch-82FN, eingesetzt in den Jägern La-5FN, La-7, La-9 und La-11

Der Schwezow ASch-82 (russisch Швецов АШ-82) ist ein luftgekühlter sowjetischer Flugmotor. Das Kürzel ASch bezieht sich auf die Initialen des Konstrukteurs Arkadi Schwezow.

Entwicklung

Das Triebwerk wurde 1941 im Werk Nr. 19 als luftgekühlter 14-Zylinder-Doppelstern-Vergasermotor mit einer Startleistung von 1.700 PS (1.250 kW) entwickelt und kam unter anderem in dem Jagdflugzeug La-5 zum Einsatz. 1943 erschien der ASch-82FN mit Benzin-Direkteinspritzung, der eine Startleistung von 1.850 PS (1.361 kW) entwickelte und in der leistungsstärksten La-5-Version La-5FN sowie den nachfolgenden Kolbenmotor-Jägern von Lawotschkin verbaut wurde. Daraus entstand der ASch-82T für den zivilen Einsatz, genutzt etwa in den Verkehrsflugzeugen IL-12 und IL-14. Von dieser Ausführung existierte auch eine Lizenzversion, die in der DDR im damaligen Karl-Marx-Stadt und ab 1954 in der Tschechoslowakei bei Avia – dort als M-82T – gebaut wurde. Von diesem Motorentyp wurden insgesamt ca. 70.000 Stück gebaut, davon 57.000 während des Zweiten Weltkrieges.

Eigens für den Einsatz in Hubschraubern erschien der mit Gebläse und Kupplung ausgestattete ASch-82W, der in den Typen Mi-4 und Jak-24 Verwendung fand.

In China wurde der ASch-82W als Dongan HS-7 in Lizenz gebaut. Eine chinesische Weiterentwicklung namens Dongan HS-8 kombinierte Gehäuse und Turbolader des HS-7 mit dem Untersetzungsgetriebe des ASch-82T. Der HS-7 wurde in den 2000er-Jahren als Antrieb der Flugwerk Fw 190A verwendet.[1]

Aufbau

Der ASch-82 verfügt über ein Planetengetriebe mit einem Untersetzungsverhältnis von 51:31 im Stirngehäuse. Dort befinden sich außerdem die Antriebe für die vordere Schmierstoffpumpe und die Drehzahlregler. Die Antriebe für die hintere Einspritz-, Schmierstoff- und Hydraulikpumpe haben ihren Platz im hinteren Ladergehäuse und am hinteren Deckel. Die Kraftstoffzufuhr zur Einspritzpumpe erfolgt über eine Pumpe auf der rechten Seite des Ladergehäuses. Auf dem Stirngehäuse sind zwei Zündmagnete aufgesetzt, die jeweils die hinteren (links) bzw. vorderen Zündkerzen (rechts) beider Zylinderreihen vom Typ SD-38-BS mit Hochspannungsstrom versorgen. Die Zündfolge beträgt 1-10-5-14-9-4-13-8-3-12-7-2-11-6-1. Der einstufige mechanische Radiallader besteht aus einem Leichtmetallpressling und dreht sich 7,27 mal schneller als die Kurbelwelle. Diese ist aus Chrom-Nickel-Molybdänstahl gefertigt und besteht aus drei Hauptteilen, die in drei Wälzlagern laufen und zwei Kröpfungen im Winkel von 180° bilden. Die in zwei Reihen angeordneten Zylinder sind mit Doppelzündung ausgestattet und bestehen aus Leichtmetallköpfen mit eingezogener Graugussbuchse und Kühlrippen aus Stahl. Die Ventilsteuerung erfolgt durch Nockenscheiben und Stößel über Stoßstangen und Ventilhebel.

Technische Daten

ASch-82T für den Einsatz in zivilen Flugzeugtypen
ASch-82W für den Einsatz in Hubschraubern
Kenngröße Daten
Typ Viertakt-Kompressor-Ottomotor
Zylinder 14, luftgekühlt, zweireihige Sternanordnung (zwei 7-Zylinder-Sterne)
Bohrung 155,5 mm
Hub 155,0 mm
Hubraum 41,2 l
Länge 2010 mm
Durchmesser 1300 mm
Trockenmasse 1020 kg
Verdichtung 6,9:1
Startleistung 1.900 PS (1.397 kW) bei 2600/min (höchstens 5 min)
Nennleistung 1.530 PS (1.125 kW) bei 2400/min
maximale Reiseleistung 980 PS (721 kW) bei 2040/min
normale Reiseleistung 700 PS (515 kW) bei 2040/min
ökonomische Reiseleistung 610 PS (449 kW) bei 1760/min
Kraftstoff Benzin, min. 95 Oktan
Kraftstoffverbrauch 210 bis 325 g/PSh

Literatur

  • F. Köhler: Der Flugmotor ASch-82 T. In: Deutsche Flugtechnik. 1/2 1958, 2. Jahrgang. Verlag Technik, Berlin, S. 11–14.
  • Heinz A. F. Schmidt: Flugtriebwerke sozialistischer Länder. In: Flieger-Jahrbuch 1971. Transpress, Berlin 1970, S. 109.

Weblinks

Commons: Schwezow ASch-82 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gerhard Schmid: Flug Werk FW 190 - der offizielle Erstflug. In: AirVenture News. airventure.de, 29. Oktober 2004, abgerufen am 22. Oktober 2015.