Adelheid Günther

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Adelheid Günther (12. Juli 1834 in Toruń18. Oktober 1865 in Teplice) war eine deutsche Opernsängerin (Sopran) und Theaterschauspielerin.

Leben

Günthers Eltern selbst bestimmten sie ihrer kräftigen Stimme und ihres guten Gehörs wegen zur Sängerin. Sie wurde bei mehreren Meistern ausgebildet, darunter Caroline Caspari und Carl Friedrich Rungenhagen, und nachdem sich ihr Gesang erst in Konzertsälen bewährt hatte, betrat sie im Jahre 1852 in Neiße als „Romeo“ in Lucretia Borgia zum ersten Mal die Bühne.

Danach folgten Engagements in Danzig, Köln, Prag, Breslau (1857–1861) und Rotterdam (Deutsche Oper, 1861–1863). Anschließend folgte ein Engagement am Hoftheater Detmold, wo sie sich, nachdem ein Halsleiden ihre Stimme angegriffen hatte, nach vorhergegangenem Unterricht bei Marie Frey in Prag, dem Schauspiel zuwandte. Ungeachtet der geringen Zeitdauer der Studien für Schau- und Lustspiel machte sie sich aber gleich anfangs an hervorragende Rollen, und es dauerte nicht lange, bis sie zu den beliebtesten und selbst von der Kritik geschätzten Schauspielerinnen gehörte.

Günther, die früher als „Fidelio“, „Ortrud“, „Fides“, „Agathe“, „Pamina“ etc. die größten Erfolge erzielte, entzückte danach als „Lady Milford“, „Eboli“, „Terzky“, „Orsina“, „Maria Stuart“ etc.

Ihr letztes Engagement war Düsseldorf. Ihr letzter Auftritt war ein Einspringen für eine erkrankte Kollegin als „Elisabeth“ im Tannhäuser. Kurz darauf verstarb sie an der Zuckerkrankheit am 18. Oktober 1865.

Ihre Stimmbildung war durchaus korrekt, ihr Portament sehr fein entwickelt und ihre Koloratur, wenn auch nicht gerade glänzend, so doch immer sicher, sauber und von ernstem Kunststudium Zeugnis gebend. Ihr ausdrucksvolles Gesicht, ihre poetische Inspiration und eine sehr beredte Kunst der Gestikulation trugen dazu bei, dass ihre Darstellungen harmonisch zu wirken verstanden.

Literatur