Adetoun Küppers-Adebisi

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Adetoun Küppers-Adebisi (* 20. März 1969 in Lagos, Nigeria) ist eine deutsche Wirtschaftsingenieurin, Medien- und Gender-Aktivistin, Diversity-Coach, Publizistin und Autorin. Als Präsidentin leitet sie das Netzwerk Afrotak TV cyberNomads.

Leben

Küppers-Adebisi wuchs in Lagos auf und zog im Alter von 12 Jahren nach Deutschland. Im Jahre 2002 beendete sie ihr Studium zur Diplom-Wirtschaftsingenieurin an der Fachhochschule Köln. Von 2002 bis 2004 organisierte sie mit Afrotak TV cyberNomads dreimal den Black Media Congress Berlin als Pilotprojekt der Bundeszentrale für politische Bildung aus Sicht von deutschen Migranten und schwarzen Deutschen. Der Erste Kongress fand im Goethe-Institut Berlin statt unter dem Titel „Soul-Power and cyberSpace“. Beim zweiten Kongress wurden 2003 unter dem Titel „Afropean Best Practice“ europaweite Vorbildprojekte in der Heinrich-Böll-Stiftung Berlin präsentiert. Unter dem Titel „Von der Berliner Afrika-Konferenz 1884 – bis Afro Futurism 2004“ richtete sie 2004 den dritten Kongress im Haus der Kulturen der Welt Berlin aus. Als Ko-Initiatorin des 1. Schwarzen Deutschen Internationalen Literaturpreises „May Ayim Award“ konnte sie 2004 unter der Schirmherrschaft der UNESCO Deutschland das Literatur-Preis-Gala-Event „Black Germania“ im Haus der Kulturen der Welt Berlin moderieren. 2009 war sie Medien-Referentin der Afrikanischen Union bei der African Union Regional Consulting Conference in Paris und wurde Vize-Präsidentin des AU-Diaspora-Vorbereitungskomitees.

Seit 2010 ist Küppers-Adebisi Gründungsvorstand des Vereins African Union African Diaspora Germany 6th Region. 2011 war sie für den Migrationsrat Berlin-Brandenburg als Koordinatorin der Bereiche Medien und Kultur des Landesaktionsplans gegen Rassismus und ethnische Diskriminierung (LAPgR) tätig und verfasste die Empfehlungen der Zivilgesellschaft an den Berliner Senat. 2012 beendete sie eine Fortbildung zur Diversity-Koordinatorin für staatliche Institutionen und Zivilgesellschaft.

2012 stellte sie zusammen mit ihrem Ehemann Michael Küppers-Adebisi das dekoloniale Theaterstück „Der Reichstag – Kafka in the reMIX“ mit einem Stipendium der Landestheater in NRW fertig.

2013 wurde sie Gründungsmitglied des Bundesnetzwerkes „The African Network Germany“ und Sprecherin der Bereiche Medien und Medienschaffende (TANG). Für ihre Arbeit als Aktivistin und ihr zivilgesellschaftliches Engagement wurde sie lokal, national und international ausgezeichnet (u. a. vom Berliner Senat, der Bundesregierung und der Europäischen Union). Das Black Heritage Magazin ehrte sie 2010 als eine der 50 wichtigsten Afrodeutschen. Als gewählte Bürgerdeputierte engagiert sie sich außerdem im Integrationsausschuss des Bezirks Berlin-Pankow.

Um 2013[1] war Küppers-Adebisi wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Gender Studies der Humboldt-Universität zu Berlin[2] und arbeitete mit dem Ziel einer Promotion[1] an einem ökonomischen Thema zur Cultural-Studies-Perspektive auf Waste-Management und Neo-Kolonialismus unter den Aspekten „Race“ und „Gender“.

Sie ist die Schwester des Moderators Mola Adebisi

Publikationen

Als Autorin

  • 2010: „Negritude – Schwarze Globale Befreiungsbewegungen des 20. & 21. Jhrts.“, in: Rassismus auf gut Deutsch – Hrsg.: Nduka-Agwu/Hornscheidt
  • 2011: „Musikrevolte, Migration & Politik mit Fokus Schwarze Musik Deutschland“, in: Migranten in deutscher Politik – Hrsg.: Marvin Oppong
  • 2012: „Diaspora – Gesichter der Afrika Renaissance – Afrika Bilder Deutschland“, In: FREITEXT Kultur & Gesellschafts-Magazin
  • Offener Brief „Gegen Rassismus in Medien und in Kinder- und Jugendbüchern“, in: Migazin, 30. Januar 2013
  • 2013: „Cultural Interdependencies of Racism & Sexism (Dok_torandinnen-Workshop) “, in: Gender-Bulletin – Hrsg.: Humboldt-Universität Berlin

Als Herausgeberin

  • 2004: TheBlackBook – Schwarze Präsens in Deutschland (Mittelalter bis Gegenwart), Hrsg. mit Anti-Diskriminierungsbüro Koeln
  • 2011: Nachqualifizierungs & Schulungsbedarfe Afrikanische Diaspora & Migranten, mit Serviceagentur Nachqualifizierung (SANQ)
  • 2012: Filmbeitrag, 12 min. „Balotelli – Media against Racism“, Herausgeber: Europäische Union & RBB Berlin
  • 2013: Kurz-Film, „Metamorphosis – Auswirkungen kultureller Stereotypen“, 4 min., https://vimeo.com/70727003
  • 2013: Migration und Rassismus im deutschen Bildungssystem, Feature, 9 min, https://www.youtube.com/watch?v=b1JVsc3HorI, AFROTAK TV cyberNomads

Auszeichnungen

  • 2004 May Ayim Award/ Auszeichnung durch UNESCO Deutschland – Auszeichnung Deutsches Projekt zur Erinnerung an Sklavenhandel und seine Aufhebung – Deutschland
  • 2005 Europäischer Menschenrechtsbericht – Benennung als vorbildliches anti-rassistisches Kultur-Projekt Deutschland
  • 2008 Bündnis für Demokratie und Toleranz – Auszeichnung zivilgesellschaftliches Engagement Berlin
  • 2009 Ratschlag für Demokratie und Toleranz – Respekt Award für vorbildliches zivilgesellschaftliches Engagement Berlin
  • 2010 World Diversity Leadership Congress Wien – Auszeichnung Diversity Management Projekt Europa
  • 2010 INTERkultur Kongress – Vorbildliches Konzept Integration Kultur Bochum
  • 2011 Europäische Union – Vorbildliches Projekt Integration Medien und Bildung Europa
  • 2011 Holocaust Kongress / Bundeszentrale politische Bildung – Auszeichnung vorbildliche Vergangenheitsaufarbeitung Berlin
  • 2011 Haus der Kulturen der Welt – Publikumspreis Kurzfilm Multi-Media-Wettbewerb Berlin
  • 2012 Yaa Asantewaa Award Senat für Integration – Auszeichnung zivilgesellschaftliches Engagement Hamburg

Literatur

  • Musikrevolte, Migration und Politik mit Fokus auf Schwarze Musik in Deutschland. In: Marvin Oppong (Hrsg.): Migranten in der deutschen Politik . VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-531-17057-2.
  • Negritude – schwarze globale Befreiungsbewegungen des 20. Und 21. Jahrhunderts. In: Adibeli Nduka-Agwu, Antje Lann Hornscheidt (Hrsg.): Rassismus auf gut Deutsch – Ein kritisches Nachschlagewerk zu rassistischen Sprachhandlungen. Brandes & Apsel, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-86099-643-0.
  • 2004 Brothers Keepers Go East. DVD 25 min, Premiere beim Black International Cinema Festival Berlin, Film-Doku der Brothers-Keepers-Schultour durch den Osten der Republik, Produktion, Herausgeber: AFROTAK TV cyberNomads
  • Michael Küppers-Adebisi, Peggy Piesche (Hrsg.): May Ayim Award 2004. Buch und Multimedia-CD. Orlanda Verlag cyberNomads, Berlin, ISBN 3-936937-21-4.
  • AFROTAK TV cyberNomads mit ADB Koeln (Hrsg.): The Black Book, Köln und Berlin, Schwarze Präsens in Deutschland Mittelalter bis Gegenwart. IKO-Verlag, ISBN 3-88939-745-X.
  • Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Afrikanische Diaspora in Deutschland. Online Dossier, Redaktion: AFROTAK TV cyberNomads.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Aufrechte Visionärin: Adetoun Küppers-Adebisi. Stiftung Die Schwelle, Auswahlliste zum Friedenspreis 2013, abgerufen im April 2021.
  2. Küppers-Adebisi*, Adetoun. Personenverzeichnis der Humboldt-Universität zu Berlin, abgerufen im April 2021.