Intelligenz-Comptoir

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Intelligenz-Comptoir, Auskunfts-Comptoir und Adresscomptoir sind Begriffe des 17. und 18. Jahrhunderts für ein allgemeines Informationsbüro, welches in Registerbüchern Datensammlungen betreibt und diese an die interessierte Öffentlichkeit weitergibt.

Intelligenz ist hier im angelsächsischen und französischen Wortsinn als "Wissen", "Nachricht" und "Information" zu verstehen und Comptoir als "Büro".

In Paris eröffnete 1630 das erste Bureau d'adresse von Théopraste Renaudot. Es folgten Büros in London und in Berlin, wo 1689 das erste Adressbüro entstand, welches auch als Pfandhaus arbeitete. In Wien eröffnete 1707 ein Fragbüro, welches vornehmlich als Verkaufsagentur tätig war.

Diese Informationsbüros gaben auch Anzeigenblätter heraus, welche sich oft zur Haupttätigkeit und in manchen Fällen zu vollwertigen Zeitungen entwickelten.

Durch gesammelte Personendaten konnten die Informationsbüros auch die Funktion von Meldeämtern wahrnehmen, arbeiteten insofern häufig mit der Polizei zusammen und konnten, wie eine heutige Auskunftei, auch Angaben über die finanziellen Verhältnisse und den Leumund von Individuen machen.[1]

Unter dem Namen Intelligenz-Comptoir geführte Büros in Deutschland:

Literatur

  • Astrid Blome, Aufsatz: Vom Adressbüro zum Intelligenzblatt – Ein Beitrag zur Genese der Wissensgesellschaft, 27 S.
  • Anton Tantner, Das Wiener Frag- und Kundschaftsamt – Informationsvermittlung im Wien der Frühen Neuzeit, 30 S.
  • Anton Tantner: Die ersten Suchmaschinen : Adressbüros, Fragämter, Intelligenz-Comptoirs, Berlin: Wagenbach, 2015. ISBN 9783803136541.

Einzelnachweise