Aiaia

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Aiaia oder Aeaea (altgriechisch Αἰαία Aiaía oder

Αἶα

) ist ein mythischer Ort in der Geographie der Griechen, von dem die Bezeichnung

Αἰαίη

als Beiname für Kirke abgeleitet wurde.

In der Odyssee ist Aiaia eine bewaldete Insel, auf der die Zauberin Kirke zusammen mit jenen Tieren lebt, in die sie fast alle Besucher verwandelt. Der Ort liegt am Okeanos,[1] also eventuell außerhalb des Mittelmeeres. Ferner heißt es in der Odyssee, die Insel befinde sich dort, wo Eos’ Haus und Reigenplätze sind und der tägliche Aufgang des Helios,[2] woraus sich ableiten lässt, dass Homer Aiaia fern im Osten verortet. In der Argonautika des Apollonios von Rhodos liegt Kirkes Insel dagegen im Westen.[3] Wahrscheinlich hat bereits Hesiod die Kirkeinsel im Westen lokalisiert.[4] Der Historiker Armin Wolf vermutet, Aiaia sei die Insel Ustica.[5]

Früher soll die Insel im Besitz des Chryses, des „Goldenen“, des Vaters von Minyas und Ahnen von Phrixos, gewesen sein.

Mit der Bezeichnung Aia wird eine Stadt im Osten am Fluss Phasis genannt, wo Aietes, der Sohn des Helios und Bruder der Kirke, herrschte.[6] Aietes war der Herrscher von Kolchis. Hier befand sich das Waldstück, in dem das Goldene Vlies aufgehängt war.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Homer, Odyssee 10,136 und 10,508
  2. Homer, Odyssee 12,3f.
  3. Apollonios von Rhodos, Argonautika 4,661 In: Reinhold Glei: Das Argonautenepos. Band II, 1996, S. 114–115.
  4. Paul Dräger: Untersuchungen zu den Frauenkatalogen Hesiods. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1997, S. 15 (mit Literaturangaben zur Kontroverse in Anm. 68).
  5. Armin Wolf: Homers Reise. Auf den Spuren des Odysseus. Böhlau, 2009, ISBN 978-3-412-20407-5, S. 52 ff.
  6. Apollonios von Rhodos, Argonautika 2,1267 In: Reinhold Glei: Das Argonautenepos. Band I, 1996, S. 144–145.