Giersch (Gattung)
Giersch | ||||||||||||
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Giersch (Aegopodium podagraria) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Aegopodium | ||||||||||||
L. |
Giersch (Aegopodium) ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Der wissenschaftliche Name leitet sich von αἴγειος (gr. aigeos „von Ziegen“) und πούς-ποδός (gr. pous-podos „Fuß“) ab und bezieht sich auf die Gestalt der Blätter, die an einen Ziegenfuß erinnern. Daher wird für diese Gattung auch der Name „Geißfuß“ verwendet.
Merkmale
Alle Arten sind ausdauernde, krautige Pflanzen. Die Blätter sind einfach oder doppelt dreizählig gefiedert und besitzen breite Abschnitte.
Die Blüten stehen in Doppeldolden. Hüll- und Hüllchenblätter fehlen. Die Blüten sind teils zwittrig, teils männlich. Der Kelchsaum ist ungezähnt. Die Krone ist reinweiß oder rötlich. Das Kronblatt hat mehrere Nerven, ist verkehrt-herzförmig und hat ein eingeschlagenes Läppchen. Der Fruchtknoten ist kahl.
Die Früchte sind eiförmig und seitlich zusammengedrückt. Die Hauptrippen sind fadenförmig. Die Ölstriemen sind schwindend. Der Griffel ist mehr als doppelt so lang wie das Griffelpolster. Dieses ist kräftig entwickelt. Der Fruchthalter ist zweigabelig.
Verbreitung
Die Gattung kommt ursprünglich in Europa und Asien vor. In Nordamerika, in Island, Irland, Großbritannien und in Neuseeland ist der Giersch ein Neophyt.[1]
Systematik
Die Gattung gehört zu Unterfamilie der Apioideae. Es gibt fünf bis elf Arten, von denen nur der Giersch (Aegopodium podagraria L.) in Europa vorkommt.
Weitere Arten sind:[2]
- Aegopodium alpestre Ledeb.: Sie kommt in Südostrussland, Korea, Japan, der Mongolei und in China vor. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 44, 66 oder 88.[3]
- Aegopodium burttii Nasir: Sie kommt im nördlichen Pakistan vor.[1]
- Aegopodium decumbens (Thunb.) Pimenov & Zakharova (Syn.: Sium decumbens Thunb., Chamaele decumbens (Thunb.) Makino): Sie kommt in Japan vor.[1]
- Aegopodium handelii H.Wolff: Sie kommt in China in Höhenlagen zwischen 800 und 1200 Metern vor.
- Aegopodium henryi Diels: Sie kommt in China in Höhenlagen zwischen 500 und 1700 Metern vor.
- Aegopodium kashmiricum (R.R.Stewart ex Dunn) Pimenov: Sie kommt in Sibirien, Kasachstan, Xinjiang, Kirgisistan, im westlichen Himalaja und in Pakistan vor.[1]
- Aegopodium komarovii (Karjagin) Pimenov & Zakharova: Sie kommt im südlichen und im östlichen Transkaukasien vor.[1]
- Aegopodium latifolium Turcz.: Sie kommt in Xinjiang und in Ostsibirien vor. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 88.[3]
- Aegopodium tadshikorum Schischk.: Sie kommt in Kirgisistan, Tadschikistan und in Xinjiang vor. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22.[3]
- Aegopodium tribracteolatum Schmalh.: Sie kommt von der nordöstlichen und östlichen Türkei bis zum nordwestlichen Iran und dem Libanon vor.[1]
Literatur
- Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Datenblatt Aegopodium bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
- ↑ Flora of China
- ↑ a b c Aegopodium bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.