Deutsches Ärzteblatt

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Deutsches Ärzteblatt
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Beschreibung Fachzeitschrift
Fachgebiet Medizin
Sprache Deutsch, &, Englisch
Verlag Deutscher Ärzte-Verlag GmbH (Deutschland)
Hauptsitz Köln
Erstausgabe 1872
Erscheinungsweise wöchentlich
Verkaufte Auflage 386.787 Exemplare
(IVW 2/2022)
Verbreitete Auflage 388.545 Exemplare
(IVW 2/2022)
Chefredakteur Michael Schmedt
Weblink www.aerzteblatt.de
ISSN (Print)
ISSN (Online)
CODEN DEAEB

Das Deutsche Ärzteblatt, gegründet 1872, ist ein offizielles Organ der Ärzteschaft und wird herausgegeben von der Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern) und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Es erscheint im Deutschen Ärzteverlag GmbH (Gründungsjahr 1949) in Köln und ist dessen auflagenstärkste Publikation. Die Redaktion gestaltet das Periodikum in Berlin.[1]

Das Deutsche Ärzteblatt wird an alle Ärzte in Deutschland verschickt und ist mit Abstand die auflagenstärkste Medizinzeitschrift Deutschlands (im 1. Quartal 2021 etwa 379.794 verkaufte Exemplare wöchentlich[2]).

Das Deutsche Ärzteblatt finanziert sich nach eigenen Angaben ausschließlich über Anzeigen und nicht durch die Kammerbeiträge der Ärzte. Neben fachlichen Übersichtsartikeln und Originalarbeiten enthält es auch standespolitische Informationen. Das Ärzteblatt tritt auch als Veranstalter von Kongressen und Berufsbörsen auf.

Die Hefte sind bis 1996 zurück online abrufbar. Seit 2008 erscheinen die Artikel zusätzlich in englischer Sprache in der Online-Zeitschrift Deutsches Ärzteblatt International.[3]

Seit 2002 erscheint zusätzlich die sogenannte PP-Ausgabe des Deutschen Ärzteblattes mit 12 Ausgaben pro Jahr. Ihr vollständiger Titel lautet: Deutsches Ärzteblatt für Psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten. Laut Verlagsangabe lag die verbreitete Auflage im Jahr 2016 bei gut 23.000 Exemplaren. Sie ist ebenfalls offizielles Organ der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung.[4] Die Hefte sind ab der ersten Ausgabe online abrufbar.

Geschichtliches

Das Ärzteblatt hieß bis 1930 Ärztliches Vereinsblatt. Es startete am 2. September 1872 mit einer Auflage von 750 Exemplaren. Sechs Jahre später waren es bereits 6000 Abonnenten, was etwa der Hälfte der deutschen Ärzteschaft entsprach. Ab 1893 war die Erscheinungsweise zweiwöchentlich, ab 1907 wöchentlich. 1916 übernahm Siegmund Vollmann die Schriftleitung der Zeitung. Er gilt als zentrale Figur, die das Blatt im Blätterwald des Deutschen Reichs fest verankerte und nach vielen Verlagswechseln beim Deutschen Ärztevereinsbund herausgeben ließ, also quasi im Eigenverlag. Vollmann legte sich in einem Artikel 1930 mit progressiven Ärzten an, die in der Dresdner Hygieneausstellung den Zusammenhang zwischen Tuberkulose und Armut anprangerten. Er hielt das für „überflüssige Klassenverbitterung“. 1933 mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten musste Vollmann als Jude die Redaktion verlassen. Die Reichsärztekammer führte das Deutsche Ärzteblatt mit den Ärztlichen Mitteilungen des Hartmannbundes zusammen und brachte es damit auf NS-Linie.[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Deutsches Ärzteblatt, Redaktion
  2. Titelanzeige | Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. Abgerufen am 10. Mai 2021.
  3. Christopher Baethge: Die Sprachen der Medizin. (deutsch) In: Deutsches Ärzteblatt, 2008; 105 (3), S. 37–40 doi:10.3238/arztebl.2008.0037 (englisch)
  4. Angaben des Verlags „Deutsches Ärzteblatt PP“
  5. Thomas Gerst (Hrsg.): Dr. med. Siegmund Vollmann – 1933: Ein Schriftleiter muss gehen. 2005 (aerzteblatt.de [abgerufen am 25. Juli 2017]).