Keilfleck-Mosaikjungfer

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Keilfleck-Mosaikjungfer

Keilfleck-Mosaikjungfer (Aeshna isoceles), Männchen

Systematik
Ordnung: Libellen (Odonata)
Unterordnung: Großlibellen (Anisoptera)
Überfamilie: Aeshnoidea
Familie: Edellibellen (Aeshnidae)
Gattung: Mosaikjungfern (Aeshna)
Art: Keilfleck-Mosaikjungfer
Wissenschaftlicher Name
Aeshna isoceles
(O. F. Müller, 1767)

Die Keilfleck-Mosaikjungfer oder auch Keilflecklibelle (Aeshna isoceles) ist eine Libellenart aus der Familie der Edellibellen (Aeshnidae), welche der Unterordnung der Großlibellen (Anisoptera) angehören. Sie ist von Nordafrika über Süd-, Mittel- und Osteuropa bis in die Türkei verbreitet. Als nördlichster Fundpunkt gilt die Insel Gotland. In Deutschland ist die Art recht selten, wird hier aber aktuell nicht mehr als gefährdet eingestuft.[1]

Merkmale

Die Keilfleck-Mosaikjungfer erreicht Flügelspannweiten von 8,5 bis 9,5 Zentimetern. Der gesamte Körper der Keilfleck-Mosaikjungfer besitzt einen orangebraunen Grundton und, beim Männchen, eine feine grünliche Zeichnung. Im Gegensatz zu der farblich ähnlichen Braunen Mosaikjungfer (Aeshna grandis) mit braunen Flügeln sind bei ihr die Flügel glasklar. Die Keilfleck-Mosaikjungfer trägt außerdem auf der Rückenseite des zweiten Abdomenabschnittes eine keilförmige Zeichnung, der sie ihren Namen verdankt. Auffällig sind auch ihre grünen Komplexaugen, die mit der sonst hellbraunen Körperfärbung kontrastieren.

Lebensweise

Männchen in Seitenansicht mit den auffällig grünen Augen dieser Art
Weibchen bei der Eiablage

Die Imagines der Art sind in Mitteleuropa recht früh von Mitte Mai bis Anfang August im Schilf­bereich stehender und langsam fließender Gewässer des Flachlands anzutreffen. Sie sind sehr wärmeliebend, die Männchen halten sich häufig in Schilfbuchten an der wasserzugewandten Seite der Pflanzen auf. Sie fliegen im Vergleich zu anderen Arten wenig und legen lange Ruhezeiten ein.

Die Weibchen suchen das Wasser zur Paarung und zur Eiablage auf. Die Paarung beginnt über dem Wasser und endet im Geäst der Uferbäume. Die Weibchen stechen ihre Eier in schwimmende Pflanzenteile ein.

Die Larven schlüpfen noch im selben Jahr etwa sechs Wochen nach der Eiablage. Je nach Umweltbedingungen dauert ihre Entwicklung ein oder zwei Jahre.

Systematik und Nomenklatur

Von einigen Autoren wird die Keilfleck-Mosaikjungfer der asiatischen Libellengattung Anaciaeschna zugeschlagen, diese Zuordnung ist allerdings sehr umstritten.

Die in der Literatur über viele Jahrzehnte gebräuchliche Schreibweise "isosceles" für den wissenschaftlichen Artnamen ist nach den vor 2000 geltenden Regeln falsch, da in der Originalbeschreibung der Art "Libellula Isoceles" (ohne s) steht.[2] Nach 1999 kann eine zu einem bestimmten Zeitpunkt gültige Entscheidung bezüglich der Korrektheit des Namens aufgrund einer neuen Regelung in der 4. Ausgabe des ICZN-Code (Artikel 33.2.3.1 und 33.3.1) nur dann getroffen werden, wenn ermittelt wurde, welche Schreibweise aktuell im überwiegenden Gebrauch ist.

Einzelnachweise

  1. J. Ott, K.-J. Conze, A. Günther, M. Lohr, R. Mauersberger, H.-J. Rohland & F. Suhling: Rote Liste und Gesamtartenliste der Libellen Deutschlands mit Analyse der Verantwortlichkeit, dritte Fassung, Stand Anfang 2012 (Odonata). Libellula Supplement 14, 2015: 395–422.
  2. Seite 125 in Müller, O. F. 1767. Enumeratio ac descriptio libellularum agri Fridrichsdalensis. – Nova Acta Physico-Medica Academiae Caesareae Leopoldino-Carolinae Naturae Curiosorum 3: 122–131.

Literatur

  • Bellmann, H. (1993): Libellen beobachten – bestimmen. Naturbuch Verlag, Augsburg, ISBN 3-89440-107-9
  • Dijkstra, K.-D. & R. Lewington: Field Guide to the Dragonflies of Britain and Europe. British Wildlife Publishing, 2006, Seite 144f, ISBN 0-9531399-4-8
  • Höppner, B. & K. Sternberg: Anaciaeschna isosceles (Müller, 1767) – Keilflecklibelle. S. 114–125 in: Sternberg/Buchwald (Hrsg.): Die Libellen Baden-Württembergs. Band 2: Großlibellen (Anisoptera). Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3514-0
  • Jurzitza G. (2000): Der Kosmos-Libellenführer. Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co., Stuttgart, ISBN 3-440-08402-7
  • Peters, G. (1987): Die Edellibellen Europas: Aeshnidae. Die Neue Brehm-Bücherei Bd. 585, Wittenberg, ISBN 3-7403-0050-7
  • Sternberg, K. & K. Buck (1994): Kommensalische Fliege auf Anaciaeschna isosceles (Odonata: Aeshnidae). – Ent. nachr. Ber., 38: 211–212.

Weblinks

Commons: Keilfleck-Mosaikjungfer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien