Martakert (Stadt)
Martakert Մարտակերտ Ağdərə | ||
Staat | Aserbaidschan / Arzach (de facto) | |
Provinz in Arzach | Martakert | |
Rayon in Aserbaidschan | Tərtər | |
Koordinaten | 40° 13′ N, 46° 49′ O | |
Einwohner | 4.500 (2013) | |
Zeitzone | UTC+4 | |
Postleitzahl | AZ5900 | |
Vorwahl | +(994) 246 | |
Martakert (armenisch Մարտակերտ; aserbaidschanisch Ağdərə; russisch Мардакерт Mardakert) ist eine Stadt in Bergkarabach, umstritten zwischen Aserbaidschan und der international nicht anerkannten Republik Arzach.
Die Stadt gehört in Aserbaidschan zum Bezirk Tərtər. Seit dem Krieg um Bergkarabach zwischen 1992 und 1994 wird sie von der Republik Arzach verwaltet. In dieser ist sie als Martakert Hauptstadt der Provinz Martakert.
Bevölkerung
Nach Angaben der Republik Bergkarabach lebten 2013 in der Stadt 4500 Einwohner.[1] Andere Angaben gehen von 11.231 Einwohnern 2010 aus.[2] Viele der aserbaidschanischen Einwohner wurden während des Konflikts in andere Teile Aserbaidschans vertrieben.
Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
---|---|---|
1921 | 2429 | ausschließlich Armenier[3] |
1989 | 8325 | [4] |
2005 | 4262 | [5] |
2015 | 4478 | [6] |
Bauwerke
Ein Wahrzeichen der Stadt ist die 1881 erbaute und 2003 renovierte Kirche Johannes-der-Täufer-Kirche (Սուրբ Հովհաննես Մկրտիչ եկեղեցի).
Geschichte
Mardakert gehörte seit dem 7. Juli 1923 zum Autonomen Gebiet Bergkarabach in der Aserbaidschanischen SSR und war in diesem die Hauptstadt des Rayons Dschraberd, welcher ab 1935 in Rayon Mardakert umbenannt wurde. 1985 erfolgte die Erhebung Mardakerts zur Siedlung städtischen Typs, was in etwa einer Minderstadt entspricht.
1989 hatte Mardakert 8325 Einwohner.[7]
Nach Beginn der Kampfhandlungen um Bergkarabach nahm die aserbaidschanische Armee die Stadt am 4. Juli 1992 im Rahmen ihrer Sommeroffensive ein und kontrollierte sie danach etwa ein Jahr. Am 27. Juli 1993 wurde die Stadt von der Armee der Republik Bergkarabach erobert und steht seitdem unter deren Kontrolle.[8]
Wirtschaft
Hauptwirtschaftszweige waren in den 1970er Jahren Milchwirtschaft und Weinbau.[9]
Städtepartnerschaften
Es besteht seit dem 8. Oktober 2010 eine Partnerschaft mit Wagharschapat, Armenien.[10]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Republic of Nagorno-Karabakh: De Facto and De Jure Population by Administrative Territorial Distribution and Sex (PDF; 392 kB)
- ↑ Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: World Gazetteer) über die größten Städte Aserbaidschans (
- ↑ M. Karapetjan, Этническая структура населения Нагорного Карабаха в 1921 г. (Jerewan 1991), S. 18.
- ↑ Volkszählung der Sowjetunion 1989 (Всесоюзная перепись населения 1989 г.)
- ↑ Zensus der Republik Bergkarabach 2005
- ↑ Zensus der Republik Bergkarabach 2015
- ↑ Volkszählung der Sowjetunion 1989 (Всесоюзная перепись населения 1989 г.)
- ↑ В Нагорном Карабахе прошли соревнования по борьбе, посвященные очередной годовщине освобождения Мартакерта. regnum.ru, 01-07-2009
- ↑ Artikel Mardakert in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)
- ↑ MARTAKERT » Էջմիածնի քաղաքապետարանի պաշտոնական կայք. Abgerufen am 29. November 2016.