Lucius Albinius Saturninus

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Lucius Albinius Saturninus (vollständige Namensform Lucius Albinius Auli filius Quirina Saturninus) war ein im 2. Jahrhundert n. Chr. lebender römischer Politiker. Durch eine Inschrift,[1] die in Suessa Aurunca gefunden wurde, sind einzelne Stationen seiner Laufbahn bekannt. Seine Laufbahn ist in der Inschrift als cursus inversus, das heißt in absteigender Reihenfolge wiedergegeben.

Die Laufbahn des Saturninus beginnt in der Inschrift mit dem Amt des Quaestor urbanus. Welche Positionen er zuvor ausgeübt hat, ist daher unbekannt.[A 1] Nach der Quaestur wurde er in das Priesterkollegium der sodales Antoniniani (siehe Augustales) aufgenommen; dies geschah zwischen 161 und 169.[A 2] Im Anschluss wurde er Aedilis plebis und Praetor urbanus.[2][3]

Seine erste Position nach der Praetur führte ihn für ein Jahr als Legatus Augusti in die Provinz Hispania citerior, wo er dem dortigen Statthalter als iuridicus, verantwortlich für die Rechtsprechung auf dem Gebiet von Asturica et Callaecia, untergeordnet war; dieses Amt übte er zwischen 169 und 176 (bzw. zwischen 166 und 174)[4] aus. Danach kehrte er für drei Jahre nach Rom zurück, um als Praefect die Verwaltung des Aerarium Saturni, vermutlich zwischen 170 und 179,[3][4] zu übernehmen. Im Anschluss war er für ein Jahr Statthalter (Proconsul) in der Provinz Achaia. Nach seiner Rückkehr erreichte er in Rom einen Suffektkonsulat; dies dürfte wahrscheinlich zwischen 175 und 182 (bzw. zwischen 175 und 185)[3] geschehen sein.[2]

Etwas später wurde Saturninus Statthalter (Legatus Augusti pro praetore) in der Provinz Pontus et Bithynia; er amtierte entweder am Ende der Regierungszeit von Mark Aurel (161–180) oder in den ersten Jahren der Regentschaft von Commodus (180–192). Den Abschluss und Höhepunkt seiner Karriere bildete die Statthalterschaft als Proconsul in der Provinz Asia; er dürfte das Amt ungefähr 15 Jahre, nachdem er den Konsulat erreicht hatte, ausgeübt haben.[2]

Saturninus war in der Tribus Quirina eingeschrieben. Zu einem unbestimmten Zeitpunkt war er Patron und curator in Suessa Aurunca.[2] Die Inschrift wurde ihm zu Ehren vom Stadtrat (Decuriones) der Gemeinde errichtet.[3]

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • Mireille Corbier: L’aerarium saturni et l’aerarium militare. Administration et prosopographie sénatoriale, Publications de l’École Française de Rome 24, 1974, (Online).
  • Bernard Rémy: Les carrières sénatoriales dans les provinces romaines d’Anatolie au Haut-Empire (31 av. J.-C. – 284 ap. J.-C.) (Pont-Bithynie, Galatie, Cappadoce, Lycie-Pamphylie et Cilicie), Publications de l’Institut Français d’Études Anatoliennes, 1989, ISBN 2-906059-04X, (Online).
  • Paul von Rohden: Albinius 5. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,1, Stuttgart 1893, Sp. 1313.

Anmerkungen

  1. Laut Mireille Corbier hat Saturninus vor der Quaestur vermutlich keinen Militärdienst geleistet, da in der Inschrift kein späteres militärisches Kommando aufgeführt ist.
  2. Laut Bernard Rémy wurde der Zeitpunkt, zu dem Saturninus in das Priesterkollegium aufgenommen worden ist, erstmals von Hans-Georg Pflaum auf einen Zeitraum zwischen 161 (dem Tod von Antoninus Pius) und 169 (dem Tod von Lucius Verus) festgelegt. Die übrigen Stationen der Laufbahn können dann darauf aufbauend datiert werden. Laut Mireille Corbier wurde die Karriere bis dahin von Historikern auf einen Zeitraum zwischen 165 und 235 datiert.

Einzelnachweise

  1. Inschrift aus Suessa Aurunca (CIL 10, 4750).
  2. a b c d Bernard Rémy: Les carrières, Nr. 74, S. 101–102.
  3. a b c d Mireille Corbier: L’aerarium saturni, Nr. 55, S. 278–280.
  4. a b Real Academia, Lucius Albinius Saturninus.