Alimex

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alimex

Rechtsform GmbH
Gründung 1970
Sitz Willich, Deutschland Deutschland
Leitung Philip Grothe
Mitarbeiterzahl 160[1]
Branche Aluminium
Website www.alimex.de

Alimex (offiziell alimex GmbH Precision in Aluminium, die Eigenschreibweise ist alimex) ist ein Aluminiumverarbeiter mit Sitz in Willich und Standorten in den USA (Columbia/South Carolina) und Benelux (Venray/Niederlande) sowie in Malaysia. Das Familienunternehmen fertigt Produkte auf Basis von Platten aus dem Aluminiumguss-Verfahren.

Aluminiumgussverfahren

Alimex hat mit der Einführung des Aluminiumsgussplattenverfahrens einen weltweiten Standard gesetzt.[2] Bei dem Verfahren werden in einer Glühhalle durch tage- bis wochenlanges Glühen Spannungen in den aus unterschiedlichen Legierungen bestehenden Aluminiumgussplatten abgebaut und so besondere Werkstoffeigenschaften wie spezielle Korrosionsbeständigkeit, unterschiedliche Härtegrade oder Oberflächenstrukturen erzielt. Diese Eigenschaften ermöglichen den Einsatz von Aluminium-Halbzeugen und -Bauteilen speziell in der Halbleiter- und Solarindustrie, der Medizintechnik, dem Maschinenbau sowie der Raumfahrt- und Optischen Industrie.

Produkte

Alimex-Produkte finden sich in Handys, in Fertigungsrobotern der Autoindustrie, auf Solardächern, Freizeit- und Sportgeräten oder Flachbildschirmen. Alu-Teile aus Willich wurden auch im internationalen Radioteleskop-Observatorium in der Atacama-Wüste in Chile verbaut.[3]

2015 wurde mit stylecast ein Aluminiumnebenprodukt aus Gußplattenschnitten entwickelt, das zur Wandverkleidung und Innendekoration eingesetzt wird.

Geschichte

Die Anfänge des Unternehmens liegen im Jahr 1970, als Helmut Geller die Firma Alimex Metallhandelsgesellschaft in Bad Homburg ins Leben rief. Seit 1985 werden Aluminium-Gussplatten in Willich produziert. 2004 wurde eine Schwestergesellschaft in den Niederlanden gegründet, zwei Jahre später die alimex UK Precision in Aluminum in Großbritannien. Seit 2007 ist das Unternehmen auch in den USA präsent. Im gleichen Jahr wurde die alimex GmbH Precision in Aluminium gegründet. 2014 hat die ThyssenKrupp Aerospace die Luft- und Raumfahrtaktivitäten der Alimex übernommen.[4] 2017 wurde am Stammsitz in Willich eine neue Glühhalle in Betrieb genommen. Im April 2019 erfolgte der Verkauf von alimex UK Precision in Aluminium Ltd. an das britische Unternehmen Metalex Products Ltd.

Im Januar 2020 Gründung von alimex ACP Asia Sdn Bhd und Eröffnung des Produktionsstandortes in Malaysia (Johor). Am 1. Juni 2020 feiert Alimex 50-jähriges Jubiläum.

Eigentumsverhältnisse

Das mittelständische Familienunternehmen ist in zweiter Generation im Besitz der Familie Geller.

Alimex in den Medien

Im Zuge der im Jahr 2017/2018 in der Diskussion stehenden Folgen des Stahlstreits zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten, bei der auch US-Strafzölle für Aluminium eingeführt wurden, wurde Alimex zum Gegenstand der medialen Berichterstattung, da es rund zehn Prozent seines Umsatzes mit den USA macht. In einem dem Beitrag der Rheinischen Post erläutert Geschäftsführer Philip Grothe: „Die hiesige Aluminiumindustrie könnte (zudem) davon profitieren, dass sie im Vergleich zum Stahl – also unserem Haupt-Konkurrenzprodukt – weniger stark mit Zöllen belegt wird“.[5] Gegenüber dem Magazin Capital[6] betonte Grothe, dass sein Unternehmen an den in Folge des Konflikts gestiegenen Aluminiumpreisen sogar profitiere, da in der US-Aluminiumindustrie selbst keine qualitätsgleiche Bedarfsdeckung geleistet werden könne. Mit „Danke für die Zölle, Mr. Trump“ betitelt die Die Welt am 17. Oktober 2018 ihren Bericht mit einem Zitat von Grothe.[7]

In einem TV-Interview mit DDW-TV äußert sich Grothe 2016 zu den Gründen des wachsenden Bedarfs an Aluminiumanwendungen.[8]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. https://www.wer-zu-wem.de/firma/alimex.html
  2. alimex group: Aluminium-Innovationen aus Deutschland. Abgerufen am 27. September 2019 (deutsch).
  3. Wilhelm Schöfer: Werksbesichtigung: Willicher Aluteile für Riesenteleskop. Abgerufen am 27. September 2019.
  4. https://www.thyssenkrupp.com/de/newsroom/pressemeldungen/press-release-47858.html
  5. RP ONLINE: Strafzölle: Donald Trump ist seit 200 Jahren widerlegt. Abgerufen am 27. September 2019.
  6. Ausgabe 12-2018, Seiten 82/83
  7. Carsten Dierig: Donald Trump: Strafzölle des US-Präsidenten wirken anders als gedacht. 17. Oktober 2018 (welt.de [abgerufen am 27. September 2019]).
  8. Trends in der Aluminiumanwendung. Abgerufen am 27. September 2019.