Carlo Allioni
Carlo Ludovico Allioni (* 23. September[1] 1728 in Turin; † 30. Juli 1804 Turin) war ein italienischer Arzt, Zoologe, Paläontologe und Botaniker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „All.“
Leben und Wirken
Allioni lehrte seit 1760 als Professor der Botanik an der Universität Turin und leitete den Turiner Botanischen Garten 1763–1781 als Nachfolger von Vitaliano Donati.[2] 1757 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[3] Am 6. April 1758 wurde Allioni in die Royal Society aufgenommen.
Er leitete ab 1771 auch das Museum in Turin. Er selbst hatte große Naturaliensammlungen (6000 Stücke Mineralien, Fossilien und zoologische Präparate). Er besaß ein großes Herbar mit 11000 Belegen, das später von Giovanni Battista Balbis übernommen wurde. Er korrespondierte auch mit Carl von Linné.[2]
Schriften (Auswahl)
Sein wichtigstes Werk war Flora Pedemontana, sive enumeratio methodica stirpium indigenarum Pedemontii, eine Untersuchung der Pflanzenwelt im Piemont, in der er 2813 Pflanzenarten auflistet, darunter 237 bis dahin unbekannte. 1766 gab er das Manipulus Insectorum Tauriniensium heraus. Hier eine Werksauswahl:
- Rariorum Pedemontii stirpium. Specimen primum. 1755.
- Stirpium praecipuarum littoris et agri Nicaeensis enumeratio methodica (la). Jean Baptiste Claude Bauche (2.), Paris 1757.
- Stirpium praecipuarum littoris et agri Nicaeensis enumeratio methodica. 1757.
- Flora Pedemontana, sive enumeratio methodica stirpium indigenarum Pedemontii. 1785 (online).
- Auctarium ad Floram pedemontanam … 1789.
Ehrungen
Allioni war Mitglied zahlreicher Akademien und Gelehrter Gesellschaften.
Der schwedische Botaniker Carl von Linné hat die Pflanzengattung der Allionia aus der Familie der Wunderblumengewächse (Nyctaginaceae) zu seinen Ehren benannt. Der aus Schweden stammende US-amerikanische Botaniker Per Axel Rydberg hat die Gattung Allioniella (heute der Gattung Mirabilis zugeordnet), ebenfalls aus der Familie der Wunderblumengewächse, zu seiner Ehrung benannt. Ferner sind folgende vier einzelne Arten nach ihm benannt:
Des Weiteren ist die Zeitschrift Allionia nach ihm benannt.
Literatur
- Mario Gliozzi: Allioni, Carlo. In: Alberto M. Ghisalberti (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 2: Albicante–Ammannati. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1960, S. 504–506.
Weblinks
- Veröffentlichungen von Carlo Allioni im Opac des Servizio bibliotecario nazionale
- Veröffentlichungen über Allioni im Opac des SBN
- Normeintrag im Opac des SBN
- Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen für Carlo Allioni beim IPNI
- Briefwechsel von Carlo Allioni mit Carl von Linné
- Eintrag zu Allioni; Carlo (1725 - 1804) im Archiv der Royal Society, London
Einzelnachweise
- ↑ Das Dizionario biografico degli Italiani gibt als alternatives Datum auch den 3. September an
- ↑ a b Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
- ↑ Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 25.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Allioni, Carlo |
ALTERNATIVNAMEN | Allioni, Carlo Ludovico (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Arzt, Zoologe, Paläontologe und Botaniker |
GEBURTSDATUM | 23. September 1728 |
GEBURTSORT | Turin |
STERBEDATUM | 30. Juli 1804 |
STERBEORT | Turin |