Alpenvereinshütte
Alpenvereins- oder Clubhütten stellen die Mehrzahl der über 1300 Schutzhütten und Biwakschachteln in den Alpen dar und werden von den Sektionen der Alpinen Vereine unterhalten. Sie bieten Wanderern und Kletterern hauptsächlich im Alpenraum Unterkunft und Schutz. Der größte Teil dieser Hütten ist bewirtschaftet, einige sind nur für Selbstversorger geeignet. Die Versorgung bewirtschafteter Hütten erfolgt je nach Lage und Verhältnissen mittels Auto, Schneemobil, Materialseilbahn oder Hubschrauber, früher auch durch Hüttenträger oder Tragtiere[1]. Zwar haben grundsätzlich alle Bergsportler Zugang zu den Hütten, allerdings werden den Mitgliedern der Alpenvereine besondere Konditionen geboten; dazu zählen: vergünstigte Übernachtung, Bergsteigeressen, Teewasser, Recht auf Selbstversorgung gegen einen Infrastrukturbeitrag (Verzehr mitgebrachter Speisen und alkoholfreier Getränke).[2] Für unbewirtschaftete Hütten erhalten Mitglieder bei der Alpenvereinssektion gegen Kaution einen Universalschlüssel, den Alpenvereinsschlüssel (meist kurz AV-Schlüssel).
Die größeren alpinen Vereine haben sich in einem multilateralen Abkommen verpflichtet, die Mitglieder der jeweils anderen Vereine auf den vereinseigenen Hütten wie eigene Mitglieder zu behandeln (Gegenrecht); darunter sind namentlich: der Deutsche Alpenverein und der Österreichische Alpenverein, der Club Alpin Français, der Club Alpino Italiano, der Schweizer Alpen-Club und die Federación Española de Montanismo.[3]
Der Deutsche und der Österreichische Alpenverein sowie einige andere Bergvereine teilen ihre Schutzhütten nach Lage und Ausstattung in verschiedene Hüttenkategorien ein.
Neben den Alpenvereinshütten gibt es auch eine große Zahl von alpinen Unterkunftshütten, die von Privatpersonen betrieben werden. In der Liste der Schutzhütten in den Alpen sind die Privathütten entsprechend gekennzeichnet.
Weiterhin gibt es Alpenvereins-Vertragshäuser (bspw. Douglasshütte oder Madlenerhaus, beide früher im Besitz von Alpenvereinen gewesen). Diese werden zwar nicht von einem Alpenverein betrieben, AV-Mitglieder erhalten aber etwas ermäßigte Übernachtungspreise.
Siehe auch
- Umweltgütesiegel für Alpenvereinshütten
- Liste von Schutzhütten in den Alpen
- Liste der Hütten des Deutschen Alpenvereins (Deutscher Alpenverein)
- Liste der Hütten des Österreichischen Alpenvereins (Österreichischer Alpenverein)
- Liste der Hütten des Schweizer Alpen-Clubs (Schweizer Alpen-Club)
- AVS-Hüttenliste (Alpenverein Südtirol)
- FAT-Hüttenliste (Federazione Alpinistica Ticinese)
- SAT-Hüttenliste (Società Alpinistica Ticinese)
- UTOE-Hüttenliste (Unione Ticinese Operai Escursionisti)
- ÖTK-Hüttenliste (Österreichischer Touristenklub)
Weblinks
- Hüttensuche des Deutschen Alpenvereins, dav-huettensuche.de
- Hüttenfinder des Österreichischen Alpenvereins, www.alpenvereinshuetten.at
- Hüttendatenbank des Schweizer Alpen-Club, www.sac-cas.ch
- Hüttensuche des Club Alpin Français (CAF), www.ffcam.fr (franz.)
- Hüttendatenbank des Club Alpino Italiano, www.cai.it (ital.)
- Hüttenverzeichnis des Trentiner Alpenvereins SAT, www.sat.tn.it (ital.)
- Jo’s Hüttenliste, private Hüttendatenbank, weltweit
- alpin-koordinaten.de – Geographische Koordinaten von Hütten (z. B. zur Nutzung mit GPS-Geräten)
- Karte deutscher Städte, die Namenspaten von Alpenvereinshütten sind im ZEITmagazin, Januar 2016
Einzelnachweise
- ↑ Hermann Huber: Mit dem Muli zum Taubensteinhaus. Abgerufen am 23. Dezember 2018.
- ↑ DAV: Hütten- und Tarifordnung. www.alpenverein.de, abgerufen am 10. Juli 2018.
- ↑ Das Gegenrecht - preiswert unterwegs auf Hütten in Europa. Abgerufen am 26. Juni 2014.