Alveoläre Gasgleichung

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Die Alveoläre Gasgleichung erlaubt es, den Sauerstoffpartialdruck in den Alveolen der Lunge (pAO2) zu errechnen. Dieser wiederum ist erforderlich für die Berechnung der Alveolo-arteriellen Sauerstoffdruckdifferenz oder der Größe des Rechts-Links-Shunts, beides klinisch interessante Maßzahlen. Da man keine Gasproben aus den Alveolen entnehmen kann, um den Sauerstoffpartialdruck direkt zu messen, muss man ihn indirekt errechnen. Erstmals beschrieben wurde diese Art der Berechnung 1946.[1]

Voraussetzungen

Die Gleichung beruht auf folgenden Annahmen:

  • Das eingeatmete Gas enthält kein Kohlendioxid (CO2).
  • Stickstoff (und alle anderen Gase außer Sauerstoff) stehen im Gleichgewicht mit ihrem gelösten Anteil im Blut.
  • Die eingeatmeten und alveolären Gase folgen der idealen Gasgleichung.
  • Das Kohlendioxid (CO2) im Alveolargas steht im Gleichgewicht mit dem arteriellen Blut, d. h. die Partialdrücke in der Alveole und im arteriellen Blut sind gleich.
  • Die alveoläre Luft ist gesättigt mit Wasserdampf.

Gleichung

Wenn FIO2 klein ist, oder genauer wenn , dann kann die Gleichung so vereinfacht werden:

Größe Beschreibung Beispielwert
pAO2 Der alveoläre Sauerstoffpartialdruck (pO2) 107 mmHg (14,2 kPa)
FIO2 Der Sauerstoffanteil des Einatemgases 0,21
PATM Der herrschende Luftdruck 760 mmHg (101 kPa)
pH2O Der Wasserdampfdruck bei Körpertemperatur 47 mmHg (6,25 kPa)
paCO2 Der Kohlendioxidpartialdruck im arteriellen Blut (pCO2) 40 mmHg (5,33 kPa)
RQ Der respiratorische Quotient 0,8

(Beispielwerte für Luft in Meereshöhe bei 37 °C.)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Curran-Everett D: A classic learning opportunity from Fenn, Rahn, and Otis (1946): the alveolar gas equation Archiviert vom Original am 15. April 2013. In: Adv Physiol Educ. 30, Nr. 2, Juni 2006, S. 58–62. doi:10.1152/advan.00076.2005. PMID 16709734. Abgerufen am 31. Dezember 2017.