American Academy of Arts and Sciences
American Academy of Arts and Sciences | |
---|---|
Rechtsform | Non-Profit-Organisation |
Gründung | 4. Mai 1780 |
Gründer | John Adams, James Bowdoin sowie 60 weitere |
Sitz | Cambridge, Massachusetts, Vereinigte Staaten |
Motto | Sub Libertate Florent („in Freiheit erblühen“) |
Mitglieder | ca. 5400 |
Website | www.amacad.org |
Die American Academy of Arts and Sciences (kurz American Academy) ist eine der ältesten und angesehensten Ehrengesellschaften (englisch honor society) der Vereinigten Staaten. Die über fünftausend Mitglieder, die ausschließlich von ihresgleichen in die Akademie gewählt werden können, sind herausragende Persönlichkeiten aus Kunst (engl.
) und Wissenschaft (engl.
). Die Gesellschaft wurde 1780 gegründet, und sie hat ihren Sitz in Cambridge, Massachusetts.
Geschichte und Ziele
Die Akademie wurde am 4. Mai 1780 auf Initiative von John Adams, einem der Gründerväter der Vereinigten Staaten, und James Bowdoin, dem späteren ersten Präsidenten der Akademie, mit 62 Mitgliedern gegründet. In der von ihnen verfassten Charta heißt es zu den Zielen der Akademie:
“[…] in fine, to cultivate every art and science which may tend to advance the interest, honor, dignity, and happiness of a free, independent, and virtuous people.”
„[…] kurz gesagt, um jede Kunst und jede Wissenschaft zu pflegen, die das Interesse, die Ehre, die Würde und die Freude eines freien, unabhängigen und tugendhaften Volkes voranzubringen vermag.“
Seit 1785 gab die Akademie Memoirs (Denkschrift) heraus, der 1846 die Proceedings folgten. Beide wurden 1958 von Dædalus abgelöst, der von diesem Zeitpunkt an vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift der Gesellschaft. Zudem vergibt die Akademie eine Reihe von Preisen, dazu zählen der bereits 1796 gestiftete Rumford-Preis (Wärmelehre und Optik) sowie der Amory Prize (Reproduktionsmedizin und -biologie), der seit 1940 verliehen wird.
Die heutigen Aktivitäten umfassen neben der Aufnahme neuer Mitglieder vier Schwerpunkte:[2]
- Naturwissenschaften, Ingenieurwesen und Technologie
- Gesellschaftswissenschaften, Kunst und Bildung
- Globale Sicherheit und internationale Angelegenheiten
- Amerikanische Institutionen und Allgemeinwohl
In diesem Zusammenhang unterhält die Gesellschaft eine Reihe von Projekten und vergibt Forschungsstipendien.
Mitglieder
Mit der Aufnahme des Jahrgangs 2017 besteht die Akademie aus etwa 5000 regulären Mitgliedern sowie rund 600 ausländischen Ehrenmitgliedern (foreign honorary members). Unter ihnen befinden sich 250 Nobelpreisträger, 60 Pulitzer-Preisträger sowie eine Reihe von Rezipienten anderer bedeutender Preise und Ehrungen. Die erste aufgenommene Frau war Maria Mitchell im Jahre 1848. Dienstältestes lebendes Mitglied ist (Stand 2021) vermutlich Gerald Holton, der 1956 im Alter von etwa 34 Jahren in die Akademie gewählt wurde. Die Gesamtzahl aller lebenden und verstorbenen Mitglieder seit 1780 beträgt über 14.000.
Potentielle neue Fellows werden ausschließlich von bereits aufgenommenen Mitgliedern nominiert und gewählt (Kooptation). Dabei stieg die Stärke der jeweiligen Jahrgänge nahezu stetig an. So wurden im Jahrgang 2020 276 neue Mitglieder aufgenommen, was zugleich die höchste Zahl von neuen Mitgliedern war. Siebenmal wurde jeweils nur ein Mitglied gewählt (zuerst 1783 Edme Sebastien Jeaurat, zuletzt 1836 Thomas Sherwin), 1814 gar keins.
Ferner werden alle Fellows in fünf Sektionen und 26 Kategorien eingeordnet:[3]
|
|
|
|
- V. Public Affairs, Business und Administration
- Public Affairs, Journalismus und Kommunikationswissenschaften
- Unternehmerische, gesellschaftliche und philanthropische Führungspersönlichkeiten
- Persönlichkeiten in leitender Position in Bildung, Wissenschaft und Kultur
Zum Teil werden Mitglieder einer übergreifenden Sektion (interclass) zugeordnet, wenn sich ihre Tätigkeiten über mehr als eine Sektion erstrecken.
Gründungsmitglieder
Präsidenten
Das Amt des Präsidenten der Akademie soll laut heutiger Satzung nicht länger als fünf Jahre von derselben Person besetzt werden.[4]
- 1780–1790 James Bowdoin
- 1791–1814 John Adams
- 1814–1820 Edward Augustus Holyoke
- 1820–1829 John Quincy Adams
- 1829–1838 Nathaniel Bowditch
- 1838–1839 James Jackson
- 1839–1846 John Pickering
- 1846–1863 Jacob Bigelow
- 1863–1873 Asa Gray
- 1873–1880 Charles Francis Adams
- 1880–1892 Joseph Lovering
- 1892–1894 Josiah Parsons Cooke
- 1894–1903 Alexander Agassiz
- 1903–1908 William Watson Goodwin
- 1908–1915 John Trowbridge
- 1915–1917 Henry Pickering Walcott
- 1917–1919 Charles Pickering Bowditch
- 1919–1921 Theodore William Richards
- 1921–1924 George Foot Moore
- 1924–1927 Theodore Lyman
- 1927–1931 Edwin Bidwell Wilson
- 1931–1933 Jeremiah D. M. Ford
- 1933–1935 George Howard Parker
- 1935–1937 Roscoe Pound
- 1937–1939 Dugald C. Jackson
- 1939–1944 Harlow Shapley
- 1944–1951 Howard Mumford Jones
- 1951–1954 Edwin Herbert Land
- 1954–1957 John Ely Burchard
- 1957–1961 Kirtley F. Mather
- 1961–1964 Hudson Hoagland
- 1964–1967 Paul A. Freund
- 1967–1971 Talcott Parsons
- 1971–1976 Harvey Brooks
- 1976–1979 Victor Weisskopf
- 1979–1982 Milton Katz
- 1982–1986 Herman Feshbach
- 1986–1989 Edward H. Levi
- 1989–1994 Leo Beranek
- 1994–1997 Jaroslav Pelikan
- 1997–2000 Daniel C. Tosteson
- 2000–2001 James O. Freedman
- 2001–2006 Patricia Meyer Spacks
- 2006–2009 Emilio Bizzi
- 2010–2013 Leslie Cohen Berlowitz
- 2014–2019 Jonathan Fanton
- seit 2019 David W. Oxtoby
Weblinks
- Offizielle Homepage (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Charter of Incorporation of the American Academy of Arts and Sciences. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 2. Juli 2019 (englisch).
- ↑ Projects. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 23. März 2015 (englisch).
- ↑ Membership Classes and Sections. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 23. Februar 2015 (englisch).
- ↑ Academy Bylaws. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 2. Juli 2019 (englisch).