Andel (Gras)
Andel | ||||||||||||
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Strand-Salzschwaden (Puccinellia maritima) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Puccinellia maritima | ||||||||||||
(Huds.) Parl. |
Der Andel, Strand-Salzschwaden oder Strandschwingel (Puccinellia maritima) ist ein salzertragendes Süßgras. Er ist namensgebend für die Pflanzengesellschaft häufig überfluteter Salzwiesen, den Andelrasen (Puccinellietum maritimae). Er ist für die Beweidung gut geeignet. Ferner ist das sogenannte Andelheu aufgrund seines hohen Mineralstoffgehaltes sehr wertvoll. Der Strand-Salzschwaden spielt eine bedeutende Rolle bei der Festigung des Salzmarschenvorlandes.
Beschreibung
Der Strand-Salzschwaden ist ein ausdauerndes Gras, welches bis 60 cm groß werden kann und zwischen Juni und September blüht. Er wächst aufrecht bis niederliegend. Das Gras bildet vor allem im Herbst oberirdische, ausläuferartig verlängerte, wurzelnde Triebe aus. Die gesamte Pflanze ist kahl und glatt. Die Blattspreiten sind flach oder rinnig, zuweilen gerollt. Sie sind 1 bis 3 Millimeter breit und bis zu 20 Zentimeter lang. Sie verfügen bisweilen über kapuzen- oder bootsbugförmig zusammengezogenen Blattspitzen. Die Blatthäutchen sind kurz und stumpf. Die Blattscheiden sind bis zur Mitte geschlossen.
Die einseitswendigen Rispen sind offen. Die Rispenäste sind mehr oder minder glatt, stehen während der Blüte aufrecht ab und ziehen sich später zusammen. Die schmal-länglichen Ährchen sind meist 5- bis 9-blütig und etwa 5 bis 10 mm lang. Sie erscheinen auf dem Rücken abgerundet, bilden keine Grannen aus und können violett überlaufen sein. Die Hüllspelzen sind kürzer als die Ährchen. Die Staubbeutel sind nur etwa 2 bis 2,8 mm lang. Die Blütezeit ist zwischen Juni und September.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 56, seltener 60, 63 oder 70.[1]
Verbreitung und Standort
Der Strand-Salzschwaden ist an den Atlantikküsten Europas und der Kanaren verbreitet. In Nordamerika ist er ein Neophyt.[2] Er wächst in periodisch überfluteten, schlickreichen Salzwiesen und bevorzugt tonreiche Böden. Er ist die Kennart der Pflanzengesellschaft (Assoziation) des Andelrasens (Puccinellietum maritimae Christians. 1927). Die Pflanze ist ein Salz- und Überflutungszeiger.[3]
Trivialnamen
Für den Andel bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Andel (Oldenburg, Hardingerland), Annel (Hardingerland, Wangerooge), Quelder (Ostfriesland), Queller (Ostfriesland) und Twill-Andel (Butjaden).[4]
Literatur
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn und Blütenpflanzen Deutschlands. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Unsere Gräser. 11. Auflage. Kosmos, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07613-X.
- Hans Joachim Conert: Pareys Gräserbuch. Parey, Berlin 2000, ISBN 3-8263-3327-6.
Einzelnachweise
- ↑ Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001. ISBN 3-8001-3131-5. Seite 220.
- ↑ Rafaël Govaerts (Hrsg.): Puccinellia maritima. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 13. November 2016.
- ↑ E. Langlois, A. Bonis, J. B. Bouzillé: Sediment and plant dynamics in saltmarshes pioneer zone: Puccinellia maritima as a key species?. In: Estuarine, Coastal and Shelf Science. 56, 2003, S. 239–249, doi:10.1016/S0272-7714(02)00185-3.
- ↑ Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, Seite 151. (online).
Weblinks
- Andel (Gras). FloraWeb.de
- Andel (Gras). In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
Verbreitungskarten
- Verbreitung in Deutschland
- Verbreitung in den Niederlanden [1] (niederl.)
- Weltweite Verbreitung