Anorexie
Klassifikation nach ICD-10 | |
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R63.0 | Anorexie, Appetitverlust |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Die Anorexie (altgriechisch ὄρεξις orexis ‚Verlangen‘ mit Alpha privativum) oder Inappetenz (lateinisch appetītus ‚Verlangen‘) ist der medizinische Fachbegriff für Appetitlosigkeit. Symptome und Beschwerden bei Anorexie sind der Verlust des Appetits oder des Verlangens nach Nahrung („Herabsetzung des Triebes zur Nahrungsaufnahme“).[1] Bei länger andauernder Anorexie lässt das Hungergefühl nach; durch eine eventuell folgende Mangelernährung kann es zu schweren körperlichen Schäden kommen.
Die Magersucht (Anorexia nervosa) ist eine psychisch bedingte Sonderform der Anorexie und wird manchmal ebenfalls verkürzend als „Anorexie“ bezeichnet, was medizinisch gesehen jedoch nicht korrekt ist. Anorexie tritt auch als Nebenwirkung von Medikamenten auf, z. B. beim Blutfett-Senker Atorvastatin.[2]
Ursachen
Anorexie stellt ein Allgemeinsymptom dar und kann daher bei einer Reihe von anderen Krankheitseinheiten auftreten. Als Symptom ist es bei fast allen schweren Infektionskrankheiten geläufig, aber auch bei Tumorerkrankungen, bei dauerhaftem Missbrauch psychoaktiver Substanzen oder als eigenständige psychische Störung (Anorexia nervosa, Magersucht). Weitere Ursachen können in einer gastrointestinalen Obstruktion (Verschluss des Magen-Darm-Traktes) begründet sein, z. B. beim Arteria-mesenterica-superior-Syndrom.
Folgen und Komplikationen
Die Unterernährung als Folge der Anorexie kann lebensgefährlich werden und schwere körperliche Schäden verursachen. Sie führt zum Mangel an Nährstoffen mit Abbau von Körpergeweben (Katabolismus), zu Abmagerung (Inanition) bis hin zum Marasmus (Energie- und Proteinmangel) oder zur Kachexie (krankhaft starke Abmagerung).
Schnell eintretende Folgen einer Anorexie sind insbesondere an den Organen mit hoher Stoffwechselaktivität und Bausteinen mit kurzer Halbwertszeit sichtbar, etwa ein Albuminmangel im Blut mit der Bildung von Ödemen (→ Hungerödem).
Behandlung
Die Behandlung einer Anorexie richtet sich nach der Ursache und kann ggf. auch künstliche Ernährung umfassen.