Anthony James Leggett
Sir Anthony James Leggett (* 26. März 1938 in Camberwell, Süd-London) ist Professor für Physik an der University of Illinois in Urbana. Er gilt als anerkannte Autorität in der Theorie der Tieftemperaturphysik und wurde für seine Pionierarbeit auf dem Gebiet der Suprafluidität mit dem Nobelpreis für Physik 2003 ausgezeichnet, die die Grundlagen zum theoretischen Verständnis von flüssigem und superflüssigem Helium und anderen stark gekoppelten Superflüssigkeiten legten.
Er gab damit die Richtung für die Erforschung der Quantenphysik makroskopischer dissipativer Systeme und die Nutzung kondensierter Systeme zum Test der Grundlagen der Quantenmechanik vor.
Leggett studierte am Balliol College der University of Oxford, wo er 1961 seinen Bachelor-Abschluss machte und 1964 bei Dirk ter Haar promovierte. Danach war er als Postdoc an der University of Illinois at Urbana-Champaign, der Universität Kyoto, in Oxford und Harvard. 1967 wurde er Lecturer und 1978 Professor an der University of Sussex. Seit 1983 ist er Professor an der University of Illinois at Urbana-Champaign. 1972 bis 1974 war er Gastprofessor an der Universität Tokio, 1976/77 in Ghana und 1983 an der Cornell University.
Er ist Mitglied der National Academy of Sciences (seit 1997), der American Philosophical Society, der American Academy of Arts and Sciences und der Russischen Akademie der Wissenschaften, des Weiteren ist er Fellow der Royal Society (Großbritannien), der American Physical Society und des American Institute of Physics, sowie Honorary Fellow des Institute of Physics (Großbritannien).
2002 erhielt er den Wolf-Preis in Physik, 1994 den John Bardeen Prize der International Conference on the Materials and Mechanisms of Superconductivity (M2S) zusammen mit Gerassim Matwejewitsch Eliaschberg[1] und 1981 den Fritz London Memorial Prize. 1999 erhielt er die Feenberg-Medaille für seine entscheidenden Beiträge zur Vielteilchenphysik, einschließlich der Erklärung der fundamentalen Eigenschaften von supraflüssigem He3 im Millikelvin-Bereich, neuen Einsichten in makroskopische Quantenkohärenz und die theoretische Erkundung atomarer Bose-Einstein-Kondensate (Laudatio).[2]
Schriften
- Physik. Probleme, Themen, Fragen. Birkhäuser, 1989 (englisches Original: The problems of physics. Oxford University Press, 1987 und 2006)
- Quantum liquids. Bose condensation and Cooper pairing in condensed matter systems. Oxford University Press, 2006
Weblinks
- Literatur von und über Anthony James Leggett in der bibliografischen Datenbank WorldCat
- Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 2003 an Anthony James Leggett (englisch)
- A. J. Leggett. In: Physics History Network. American Institute of Physics (englisch)
- Schrödingers Katze science.orf.at, abgerufen am 18. März 2011
Einzelnachweise
- ↑ John Bardeen Prize (abgerufen am 4. März 2019).
- ↑ for his seminal contributions to many-body physics, including the explanation of fundamental properties of superfluid 3-He in the millikelvin regime, new insights into macroscopic quantum coherence, and the theoretical exploration of atomic Bose-Einstein condensates, Feenberg Memorial Medal
Personendaten | |
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NAME | Leggett, Anthony James |
KURZBESCHREIBUNG | britisch-US-amerikanischer Physiker und Nobelpreisträger |
GEBURTSDATUM | 26. März 1938 |
GEBURTSORT | Camberwell, Süd-London |