Galaxien

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Galaxien
Galaxias vulgaris

Galaxias vulgaris

Systematik
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Überkohorte: Clupeocephala
Kohorte: Euteleosteomorpha
Ordnung: Galaxiiformes
Familie: Galaxien
Wissenschaftlicher Name der Ordnung
Galaxiiformes
Berg, 1940
Wissenschaftlicher Name der Familie
Galaxiidae
Müller, 1844

Galaxien (Galaxiidae) sind eine Familie kleiner elritzen- oder forellenähnlicher Süßwasserfische, die in der gemäßigten Zone auf der Südhalbkugel der Erde die ökologische Entsprechung zu den Lachsfischen (Salmonidae) auf der Nordhalbkugel sind. Im Deutschen werden sie auch Hechtlinge genannt, ein Name, der aber auch für verschiedene mit den Galaxiidae nicht verwandte Eierlegende Zahnkarpfen gebräuchlich ist.

Verbreitung

Sie leben in kalten Süßgewässern Australiens (ca. 25 Arten), Tasmaniens (15 Arten), Neuseelands (22 Arten), der Lord-Howe-Insel, der Chatham-Inseln, der Aucklandinseln und der Campbell Island, in Neukaledonien (1 Art), des südlichsten Südafrikas (1 Art), des südlichen Südamerikas (4 Arten) und der Falklandinseln. Galaxias maculatus bewohnt einen großen Teil des Verbreitungsgebietes der Familie. Dies wurde durch die Theorie der Kontinentalverschiebung erklärt. Inzwischen hat man nachgewiesen, dass sich Populationen aus dem Bereich des westlichen und des östlichen Pazifik genetisch sehr ähnlich sind und dass die weite Verbreitung der Art durch das marine Larvenstadium zu erklären ist.

Merkmale

Galaxien sind langgestreckte, forellen- oder elritzenähnliche, schuppenlose Fische, die drei bis maximal 60 cm lang werden können. Ihr Rumpf ist ohne honigen Kiel, eine Seitenlinie ist vorhanden. Die Schwanzflosse hat 12 bis 14 verzweigte Hauptflossenstrahlen. Rücken- und Afterflosse stehen sich gegenüber und befinden sich weit hinter der Körpermitte. Maxillare, Pflugscharbein, Gaumenbein und Basibranchiale (Knochen an der Basis des Kiemenbogens) sind unbezahnt. Die Gonaden sind paarig angelegt.

Lebensweise

Galaxien leben in sommerkühlen Gewässern in der gemäßigten Zone der Südhalbkugel der Erde. Sie ernähren sich von Wasserinsekten und Anflugnahrung (Insekten, die ins Wasser fallen) und sind gute Springer. Viele Arten der Galaxien sind (anders als die anadromen Lachsfische) katadrome Wanderfische, die zur Eiablage flussabwärts zur Mündung wandern. Die Ei- und Larvenentwicklung findet im Meer statt. Später wandern die Jungfische zurück in die Süßgewässer. Viele Arten sind kurzlebig, einige haben nur einen einjährigen Lebenszyklus.

Phylogenetische Stellung der Galaxien[1]
  Euteleosteomorpha  

 Lepidogalaxii


   
  Protacanthopterygii  

 Goldlachsartige (Argentiniformes)


   

 Galaxien (Galaxiiformes)


   

 Hechtartige (Esociformes)


   

 Lachsartige (Salmoniformes)





   
  Stomiati  

 Stintartige
 (Osmeriformes)


   

 Maulstachler
 (Stomiiformes)



   

 Neoteleostei





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Äußere Systematik

Die Galaxien wurden früher in die Ordnung der Stintartigen (Osmeriformes) gestellt und bildeten dort mit den Neuseelandlachsen (Retropinnidae) und Lepidogalaxias salamandroides (Familie Lepidogalaxiidae) die Überfamilie Galaxioidea. Nach einer neueren phylogenetischen Untersuchung steht die Familie jedoch außerhalb der Stintartigen und ist die Schwestergruppe der Hechtartigen (Esociformes) und der Lachsartigen (Salmoniformes), während die Stintartigen (ohne Lepidogalaxias) die Schwestergruppe der in der Tiefsee lebenden Maulstachler (Stomiiformes) sind. Die Galaxien bekommen deshalb in der jüngsten Revision der Knochenfischsystematik Ordnungsrang (Galaxiiformes). Zusammen mit den Goldlachsartigen (Argentiniformes), den Hechtartigen und den Lachsartigen bilden die Galaxiiformes die Unterkohorte Protacanthopterygii.[2]

Innere Systematik

Es gibt zwei Unterfamilien, sieben Gattungen und etwa 65 Arten:

Unterfamilie Galaxiinae

Die etwa 60 Arten aus der Unterfamilie Galaxiinae sind schuppenlos und besitzen keine Fettflosse. Sie haben 37 bis 66 Wirbel.

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Galaxias argenteus
Galaxias maculatus
Galaxias cf. olidus
Datei:Shortjaw Kokopu.jpg
Galaxias postvectis
Datei:Spotted galaxias.jpg
Galaxias truttaceus
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Aplochiton sp.

Unterfamilie Aplochitoninae

Die vier Arten der Forellenhechtlinge (Unterfamilie Aplochitoninae) werden 7,7 bis 38 Zentimeter lang, sind schuppenlos und besitzen eine Fettflosse und 52 bis 74 Wirbel.

Fossilüberlieferung

Fossile Galaxien der Gattung Galaxias sind aus Neuseeland bekannt. Möglicherweise muss Stompooria aus der späten Kreidezeit von Südafrika ebenfalls in die Familie gestellt werden.

Literatur

  • Kurt Fiedler: Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische. Gustav Fischer Verlag, Jena 1991, ISBN 3-334-00339-6
  • Joseph S. Nelson: Fishes of the World. John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7

Einzelnachweise

  1. R. Betancur-R., E. Wiley, N. Bailly, A. Acero, M. Miya, G. Lecointre, G. Ortí: Phylogenetic Classification of Bony Fishes – Version 4 (2016)
  2. Ricardo Betancur-R, Edward O. Wiley, Gloria Arratia, Arturo Acero, Nicolas Bailly, Masaki Miya, Guillaume Lecointre und Guillermo Ortí: Phylogenetic classification of bony fishes. BMC Evolutionary Biology, BMC series – Juli 2017, DOI: 10.1186/s12862-017-0958-3
  3. a b c d e f g h i j k l m Tarmo A. Raadik: Fifteen from one: a revision of the Galaxias olidus Günther, 1866 complex (Teleostei, Galaxiidae) in south-eastern Australia recognises three previously described taxa and describes 12 new species. Zootaxa 3898 (1): 001–198 (Dez. 2014) doi: 10.11646/zootaxa.3898.1.1

Weblinks

Commons: Galaxiidae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien