Schwanzflossen-Messeraale

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Apteronotidae)
Schwanzflossen-Messeraale

Weißstirn-Messerfisch (Apteronotus albifrons)

Systematik
Überkohorte: Clupeocephala
Kohorte: Otomorpha
Unterkohorte: Ostariophysi
Otophysa
Ordnung: Neuwelt-Messerfische (Gymnotiformes)
Familie: Schwanzflossen-Messeraale
Wissenschaftlicher Name
Apteronotidae
Jordan, 1923

Die Schwanzflossen-Messeraale (Apteronotidae) sind eine Familie der Neuwelt-Messerfische (Gymnotiformes). Die Fische leben im nördlichen und zentralen Südamerika vom Río de la Plata bis zum Río Tuira in Panama. Verbreitungsschwerpunkt die größte Artenvielfalt liegen im Amazonasbecken.

Merkmale

Der Körper der Schwanzflossen-Messeraale ist aalartig langgestreckt und seitlich zusammengedrückt. Wie bei allen Messerfischen ist die Afterflosse lang ausgezogen und zum Hauptantriebsorgan geworden. Bauchflossen fehlen, eine kleine, nicht mit der Afterflosse verbundene Schwanzflosse ist aber im Unterschied zu allen anderen Neuwelt-Messerfischen vorhanden. Auf dem Rücken befindet sich eine kleine, fadenförmige Fettflosse, die in eine Hautrinne verborgen werden kann. Bei einigen Arten ist die Schnauze rüsselartig verlängert. Die Augen sind klein, ihr Durchmesser ist kleiner als der Abstand zwischen den Nasenöffnungen. Schwanzflossen-Messeraale werden 16 Zentimeter bis 1,30 Meter lang. Alle Schwanzflossen-Messeraale können mit umgewandelten Nervenzellen ein elektrisches Feld erzeugen, das zur Orientierung und zur Kommunikation mit Artgenossen dient.

Lebensweise

Über die Lebensweise der Schwanzflossen-Messeraale ist wenig bekannt. Sie haben in ihren Heimatgewässern einen großen Anteil an der Biomasse. Für die menschliche Ernährung sind sie nicht wichtig. Der Weißstirn-Messerfisch wird in größerem Umfang zu aquaristischen Zwecken exportiert.

Systematik

Fishbase listet 89 Arten in 16 Gattungen. Es ist damit zu rechnen das in Zukunft weitere Arten entdeckt und neu beschrieben werden.[1] Die Apteronotidae werden in zwei Unterfamilien unterteilt.[2]

Marmorierter Messerfisch (Adontosternarchus balaenops)
Apteronotus eschmeyeri

Literatur

  • James S. Albert: Species diversity and phylogenetic systematics of American knifefishes (Gymnotiformes, Teleostei) (= Museum of Zoology, University of Michigan. Miscellaneous Publications. Bd. 190, ISSN 0076-8405). Museum of Zoology, Ann Arbor MI 2001, online.
  • Tim M. Berra: Freshwater Fish Distribution. University of Chicago Press, Chicago IL 2007, ISBN 978-0-226-04442-2, bei Google Books.
  • Joseph S. Nelson: Fishes of the World. 4. Auflage. John Wiley & Sons, New York NY 2006, ISBN 0-471-25031-7.
  • Roberto E. Reis, Sven O. Kullander, Carl J. Ferraris: Check list of the freshwater fishes of South and Central America. EDIPURCS, Porto Alegre 2003, ISBN 85-7430-361-5, bei Google Books.
  • Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt. 2. Auflage. Urania-Verlag, Leipzig u. a. 1990, ISBN 3-332-00109-4.

Einzelnachweise

  1. Schwanzflossen-Messeraale auf Fishbase.org (englisch)
  2. Maxwell J. Bernt, Victor A. Tagliacollo, James S. Albert: Molecular Phylogeny of the Ghost Knifefishes (Gymnotiformes: Apteronotidae). Molecular Phylogenetics and Evolution, March 2019, doi: 10.1016/j.ympev.2019.02.019
  3. Carlos David de Santana und Richard P. Vari, 2010. Electric fishes of the genus Sternarchorhynchus (Teleostei, Ostariophysi, Gymnotiformes); phylogenetic and revisionary studies. Zool. J. Linn. Soc. 159:223-371.
  4. Bernt, M.J., Fronk, A.H., Evans, K.M. & Albert, J.S.: A redescription of deep-channel ghost knifefish, Sternarchogiton preto (Gymnotiformes: Apteronotidae), with assignment to a new genus. Neotropical Ichthyology, 18 (1): Epub Apr 17, 2020.