Archebuleus

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Der Archebuleus (griech. Archebouleion, daher auch Archebuleum) ist in der antiken Verslehre ein nach dem hellenistischen Dichter Archebulos benannter relativ seltener äolischer Vers mit dem metrischen Schema

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Der Vers besteht nach Hephaistion aus 4 Anapästen und einem Bacchius (an4+ba), jedoch würden die ersten beiden Kürzen auch durch eine Länge bzw. eine einzelne Kürze ersetzt erscheinen, man hat also eigentlich Anzeps am Anfang:

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Der einzige von Archebulos überlieferte Vers[1] ist eventuell nicht echt und wird zitiert, um das Versmaß zu demonstrieren. Stichisch verwendet findet sich der Vers bei Kallimachos.[2]

Literatur

  • Dieter Burdorf, Christoph Fasbender, Burkhard Moennighoff (Hg.): Metzler Lexikon Literatur. Begriffe und Definitionen. 3. Aufl. Metzler, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-476-01612-6, S. 42.
  • Emmet Robbins: Archebulos. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 1, Metzler, Stuttgart 1996, ISBN 3-476-01471-1, Sp. 983.
  • Christiaan Marie Jan Sicking: Griechische Verslehre. (= Handbuch der Altertumswissenschaft. Abt. 2, Teil 4) Beck, München 1993, ISBN 3-406-35252-9, S. 125.
  • Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff: Griechische Verskunst. Weidmann, Berlin 1921 (Nachdruck: WBG, Darmstadt 1984, ISBN 3-534-06699-5), S. 427 f.

Einzelnachweise

  1. Hugh Lloyd-Jones, Peter J. Parsons: Supplementum Hellenisticum (SH). De Gruyter, Berlin 1983, ISBN 3-11-008171-7, Nr. 124.
  2. Lloyd-Jones, Parsons: Supplementum Hellenisticum (SH). Berlin 1983, Nr. 992.