Serpentin-Streifenfarn

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Serpentin-Streifenfarn

Serpentin-Streifenfarn (Asplenium cuneifolium)

Systematik
Farne
Klasse: Echte Farne (Polypodiopsida)
Ordnung: Tüpfelfarnartige (Polypodiales)
Familie: Streifenfarngewächse (Aspleniaceae)
Gattung: Streifenfarne (Asplenium)
Art: Serpentin-Streifenfarn
Wissenschaftlicher Name
Asplenium cuneifolium
Viv.

Der Serpentin-Streifenfarn (Asplenium cuneifolium), auch Keilblättriger Streifenfarn genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Streifenfarne (Asplenium) innerhalb der Familie der Streifenfarngewächse (Aspleniaceae). Er gedeiht nur auf Serpentingestein in Europa. Nach Euro+Med ist er als eine Unterart Asplenium adiantum-nigrum subsp. serpentini (Tausch) Heufl. zu Asplenium adiantum-nigrum zu stellen.[1]

Beschreibung

Farnwedel
Serpentin-Streifenfarn und Gabel-Streifenfarn in Oberfranken

Der Serpentin-Streifenfarn wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 10 bis 45 Zentimetern; er ist damit nur halb so groß wie Asplenium adiantum-nigrum.[2] Die Farnwedel sind glanzlos, aber ansonsten sind sie denen von Asplenium adiantum-nigrum ähnlich.[3] Die Wedel sind drei- bis vierfach gefiedert. Der Stiel des Wedels ist gleich lang wie oder länger als die Spreite, von brauner Farbe und rund 2 Millimeter dick. Sie ist weich, hellgrün und überwintert nicht.[2] Die Blattspreite ist lange zugespitzt. Die Fiedern stehen meist gerade ab und sind nicht aufwärts gebogen. Die Fiederabschnitte 1. Ordnung sind kaum zugespitzt. Die Fiederchen (= Abschnitte letzter Ordnung) sind breit oval, fein und etwa stumpf gezähnt.[2] Der letzte Fiederabschnitt ist rhombisch bis fächerkeilförmig mit gestutztem oberen Ende, aber nicht stachelspitzig und gerade; sein Rand ist spitz oder stumpflich gezähnt.[3]

Die Sporen werden im Juli und August reif. Die Sporen sind meist 30 bis 34 (27 bis 36) µm lang.[3]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 72.[2]

Verbreitung

Der Serpentin-Streifenfarn ist in Mittel-, Ost- und Südeuropa sowie Anatolien verbreitet.[2] In Mitteleuropa kommt er in Deutschland, Österreich, in der Schweiz, der Tschechischen Republik und im Gebiet des heutigen Schlesien. Der Serpentin-Streifenfarn kommt Deutschland in Bayern, Sachsen, Thüringen (hier ausgestorben) vor: bspw. Fichtelgebirge, im Frankenwald, Vogtland und Erzgebirge. In Österreich kommt er in Niederösterreich, Salzburg, in der Steiermark und im Burgenland vor. In der Schweiz kommt er in den Kantonen Tessin, Wallis sowie Graubünden vor.[2] In Deutschland ist der Serpentin-Streifenfarn als eine nationale Verantwortungsart innerhalb der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt der Bundesregierung eingestuft.[4]

Er gedeiht nur auf Serpentingestein. Er wächst auf Felsen, Geröll, auf steinigen Abhängen der collinen bis subalpinen Höhenstufe. Er ist eine Assoziationscharakterart des Asplenietum serpentini (Asplenion serpentini).

Systematik

Man kann zwei Unterarten unterscheiden:[5]

  • Asplenium cuneifolium subsp. cuneifolium
  • Apülenium cuneifolium subsp. dacicum (Borbás) Soó (Syn.: Asplenium dacicum Borbás): Sie kommt in Ungarn vor.[5]

Belege

  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1, Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.

Einzelnachweise

Weblinks

Commons: Serpentin-Streifenfarn (Asplenium cuneifolium) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Weiterführende Literatur

  • J. C. Vogel, S.-W. Breckle: Über die Serpentin-Streifenfarne Asplénium cuneifolium Viv., Asplénium adulterinum Milde und ihre Verbreitung und Gefährdung in Bayern. In: Berichte der Bayerischen Botanischen Gesellschaft. Band 63, 1992, S. 61–79. ISSN 0373-7640 Volltext-PDF.
  • A. Sleep: On the genus Asplenium in the Iberian Peninsula. In: Acta Botánica Malacitana, Band 8, Málaga, 1983, S. 11–46. Volltext-PDF.
  • Carmen Prada, Emilia Pangua, Santiago Pajarón, Alberto Herrero, Adrián Escudero, Agustín Rubio: A comparative study of gametophyte morphology, garnetangial ontogeny and sex expression in the Asplenium adiantum-nigrum complex (Aspleniaceae, Pteridophyta). In: Annales Botanici Fennici Band 32, 1995, S. 107–115. ISSN 0003-3847 Volltext-PDF.