Seelenreise
Als Seelenreise wird in einigen Religionen, vor allem im Hinduismus und Buddhismus, der Vorgang der Reinkarnation bzw. des Samsaras bezeichnet. Teilweise wird in diesem Zusammenhang von einem Astralleib gesprochen, der den physischen Körper verlässt. Mitunter wird der Begriff auch mit denen der Astralreise, Astralprojektion, außerkörperlichen Erfahrung oder allgemeiner auch Jenseitserfahrung gleichgesetzt.
Das Wort Seelenreise (oder ähnliche Ausdrücke) wird auch in der Fachliteratur der Ethnographie und Anthropologie verwendet: Kulturen mit schamanistischen Merkmalen kennen oft ein Motiv, das so bezeichnet wird. Zum Beispiel glaubt man bei sibirischen und eskimoischen Ethnien, dass einige Menschen mit speziellen Fähigkeiten – die Schamanen – in ferne Gegenden bzw. Geisterwelten „reisen“ und wichtige Erlebnisse mitteilen können, die für den normalen Menschen unerreichbar sind.[1] Dies sind zum Beispiel Ursachen erfolgloser Jagden, Krankheiten, Unwetter oder andere, im täglichen Leben wichtige Informationen.[2][3]
Die Kulturen, die als schamanistisch bezeichnet werden, sind nicht einheitlich.[4] Schon der Begriff Schamane ist bisweilen umstritten.
In der neuen Religion Eckankar wird der Begriff darüber hinaus auch für eine bewusste Verlagerung der Aufmerksamkeit vom momentanen Erleben zu einer Imagination verwendet (ähnlich dem aus der Psychologie bekannten Vorgang der Dissoziation).
Filme
In dem Horrorfilm Insidious des Regisseurs James Wan von 2010 spielt die Astralprojektion eine zentrale Rolle.
Mini-Serie
In dem Psychothriller Sie weiß von Dir aus der Produktion von Netflix von 2021 spielt die Astralprojektion ebenfalls eine zentrale Rolle.
Siehe auch
Literatur
- Oliver Fox: Astral Projection. New Hyde Park, New York, 1962.
- Daniel Merkur: Becoming Half Hidden: Shamanism and Initiation among the Inuit. In: Acta Universitatis Stockholmiensis / Stockholm Studies in Comparative Religion. Almqvist & Wiksell, Stockholm 1985 (englisch).