KZ-Außenlager Kaltenkirchen

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Fundamentreste der Latrinen- und Waschraumbaracke. Einzige Gebäudereste des ehemaligen Lagers.
Eingangsbereich zur Gedenkstätte mit Ausstellungsgebäuden.
Informationstafel mit Geländeplan.

Das KZ-Außenlager Kaltenkirchen war ein Außenlager des KZ Neuengamme; auch KZ-Außenkommando Kaltenkirchen genannt.

Die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen befindet sich im Ortsteil Springhirsch der Gemeinde Nützen im Kreis Segeberg in Schleswig-Holstein (zwischen Quickborn und Bad Bramstedt) und nicht im Stadtgebiet von Kaltenkirchen.

Geschichte des Lagers

Auf das Betreiben der Wehrmacht hin, in diesem Falle der Luftwaffe, errichtete die SS-Führung des Konzentrationslagers Neuengamme bei Hamburg im Sommer 1944 das Außenkommando Kaltenkirchen.

Die KZ-Häftlinge aus den Niederlanden, Frankreich, Polen, der Sowjetunion und aus anderen besetzten Gebieten sollten die Start- und Landebahnen des Militärflugplatzes Kaltenkirchen für ein düsengetriebenes Jagdflugzeug (Strahljäger ME 262) ausbauen. Sie wurden mit Güterzügen zum Bahnhof Kaltenkirchen gebracht und mussten von dort 10 km bis zum Lager marschieren. Da bei diesen Transporten aus dem KZ Neuengamme unter den KZ-Häftlingen auch schon völlig entkräftete Gefangene waren, überlebten einige alleine nur diesen Marsch vom Bahnhof zum Lager nicht.

Von August 1944 bis zur „Evakuierung“ des Lagers am 16. April 1945 ins KZ-Außenlager Wöbbelin wurden vermutlich 500 bis 700 Häftlinge zu Tode geschunden. Die Bestattungen fanden an unterschiedlichen Plätzen statt, die heute nicht mehr alle bekannt sind. In einem Massengrab(Lage) im 2 km entfernten Moorkaten liegen tote Häftlinge zusammen mit 180 sowjetischen Kriegsgefangenen begraben. Im Jahr 1951 konnten die Gebeine von 3 Holländern und 68 Franzosen in ihre Heimatländer überführt werden.

Gedenkstätte

1997 stieß ein Bagger auf die Überreste der Wasch- und Latrinenbaracke des KZ-Außenkommandos Kaltenkirchen. Das gab den Anstoß zur Schaffung einer Gedenkstätte, die seitdem in stetigem Ausbau begriffen ist. Der Trägerverein der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch gründete sich 1999.

Das Dokumentenhaus (zwei Informationscontainer) und die Außenanlage der Gedenkstätte stehen als „Lernort der Geschichte“ den Schülern der Patenschulen und den Besuchern täglich zur Verfügung.

Die KZ-Gedenkstätte liegt 35 km nördlich von Hamburg unmittelbar an der Bundesstraße 4: Ca. 2 km nördlich von Langeln bzw. 4 km südlich von Lentföhrden.

Literatur

  • Gerhard Hoch: Hauptort der Verbannung. Das KZ-Außenkommando Kaltenkirchen. 12 wiedergefundene Jahre Kaltenkirchen 1933–1945. Wäser, Bad Segeberg 1979, ISBN 3-87883-002-5.

Weblinks

Commons: KZ-Außenlager Kaltenkirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 53° 50′ 3,5″ N, 9° 53′ 9″ O