Podduby

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Auenhof (Kreis Gumbinnen))
Siedlung
Podduby
I. Kubbeln
II. Purpesseln (Auenhof)
III. Jodupchen (Mittenfelde)

Поддубы
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gussew
Frühere Namen I. Kubilen (nach 1564),
Kuobillen (vor 1752),
Kublen (vor 1785),
Kubbillen (vor 1798),
Kubbel (vor 1898),
Kubbeln (bis 1946);

II. Wingerupchen,
Wiegoruppen (vor 1716),
Purpesseln (bis 1938),
Auenhof (1938–1946),
Parkowoje (vor 2005)
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40143
Postleitzahl 238042
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 212 819 004
Geographische Lage
Koordinaten 54° 36′ N, 22° 4′ OKoordinaten: 54° 36′ 15″ N, 22° 4′ 20″ O
Podduby (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Podduby (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Vorlage:Infobox Ort in Russland/Wartung/Daten

Podduby (russisch Поддубы, deutsch Kubbeln, auch: Purpesseln, 1938 bis 1945 Auenhof, sowie Jodupchen, 1938 bis 1945 Mittenfelde) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gussew im Rajon Gussew.

Geographische Lage

Podduby liegt acht Kilometer westlich der Stadt Gussew (Gumbinnen) an der russischen Fernstraße A 229 (frühere deutsche Reichsstraße 1, heute auch Europastraße 28). Die nächste Bahnstation ist Wessjolowka (Judtschen/Kanthausen) an der Bahnstrecke Kaliningrad–Tschernyschewskoje der einstigen Preußischen Ostbahn zur Weiterfahrt nach Moskau.

Geschichte

Kubbeln

Das kleine nach 1564 Kubilen genannte Dorf[1] wurde 1874 in den neu errichteten Amtsbezirk Kampischkehmen[2] eingegliedert. Dieser bestand – 1939 umbenannt in „Amtsbezirk Angereck“ – bis 1945 und gehörte zum Kreis Gumbinnen im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen.

Im Jahre 1910 waren in Kubbeln 193 Einwohner gemeldet.[3] Nachdem am 30. September 1928 der Gutsbezirk Purpesseln eingemeindet worden war, stieg die Einwohnerzahl bis 1933 auf 287 und belief sich 1939 auf 252.[4]

In Kriegsfolge kam Kubbeln 1945 mit dem gesamten nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion.

Purpesseln (Auenhof) / Parkowoje

Das einst Wingerupchen genannte kleine Dorf bestand aus einem Gut mit Vorwerk. Der Ort Purpesseln war von 1874 bis 1928 ein eigenständiger Gutsbezirk innerhalb des Amtsbezirks Kampischkehmen[2] im Kreis Gumbinnen im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1910 mit 129 Einwohnern[3] wurde Purpesseln am 30. September 1928 in die Landgemeinde Kubbeln eingemeindet und verlor damit seine Selbständigkeit. Am 3. Juni 1938 wurde das Dorf in „Auenhof“ umbenannt und kam 1945 zur Sowjetunion.

Im Jahr 1950 erhielt der Ort den russischen Namen Parkowoje und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Furmanowski selski Sowet im Rajon Gussew zugeordnet.[5]

Jodupchen (Mittelfelde) / Apotschka

Jodupchen war ein Bauerndorf, das auch als „Kirschendorf“ bekannt war, da die Bewohner in ihre Gärten Kirschbäume pflanzten. Der Dorfmittelpunkt war eine alte Linde an der Straßenkreuzung. 1874 wurde der Ort als Landgemeinde dem neu eingerichteten Amtsbezirk Ischdaggen im Kreis Gumbinnen zugeordnet.[6] Im Jahre 1910 waren in Jodupchen 136 Einwohner gemeldet.[3] Die Einwohnerzahl sank bis 1933 auf 126 und betrug 1939 noch 118.[4] Am 3. Juni 1938 wurde das Dorf in „Mittenfelde“ umbenannt und kam 1945 zur Sowjetunion.

Im Jahre 1947 erhielt der Ort den russischen Namen „Apotschka“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Furmanowski selski Sowet im Rajon Gussew zugeordnet.[7]

Podduby

Im Jahre 1947 erhielt Kubbeln den russischen Namen Podduby und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Furmanowski selski Sowet im Rajon Gussew zugeordnet.[7] Vor 1975 wurde Parkowoje (wieder) an Podduby angeschlossen.[8] 1997 wurde Apotschka an Podduby angeschlossen.[9] Von 2008 bis 2013 gehörte Podduby zur Landgemeinde Michailowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gussew.

Kirche

Sowohl in Kubbeln als auch in Purpesseln resp. Auenhof lebte vor 1945 eine überwiegend evangelische Bevölkerung. Beide Orte waren in das Kirchspiel der Kirche Ischdaggen (der Ort hieß zwischen 1938 und 1946: Branden, heute russisch: Lermontowo) eingepfarrt, die ihrerseits zum Kirchenkreis Gumbinnen in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Heute liegt Podduby im Einzugsgebiet der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen). Sie ist Teil der Propstei Kaliningrad[10] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Schule

Kubbeln war vor 1945 Schulort auch für die Kinder aus Purpesseln resp. Auenhof. Es bestand eine einklassige Volksschule, deren Schulgebäude vor 1914 errichtet worden war.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Kubbeln
  2. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Kampischkehmen/Angereck
  3. a b c Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Gumbinnen
  4. a b Michael Rademacher: Kreis Gumbinnen (russ. Gussew). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  6. Rolf Jehke, Amtsbezirk Ischdaggen/Branden
  7. a b Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  8. Gemäß der Административно-территориальное деление Калининградской области 1975 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1975, herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf http://www.soldat.ru/ (rar-Datei)
  9. Durch den Beschluss der Oblastduma vom 22. Mai 1997, Nr. 38 "Об упорядочении учета сельских населенных пунктов области" (Über Regelungen der Erfassung der ländlichen Orte der Oblast). Laut diesem Erlass wurde allerdings irrtümlicherweise umgekehrt Podduby an Apotschka angeschlossen, was dann 2002 formal korrigiert wurde.
  10. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info