August Adolph Günther

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August Adolph Günther (* 14. April 1779; † 25. Dezember 1842 in Berlin) war ein deutscher Architekt, preußischer Baubeamter und Lehrer.

Leben

August Adolph Günther war der Sohn des Architekten Christof Günther aus dem westpreußischen Marienwerder und dessen Ehefrau Maria Barbara geb. Groening.[1] Er erhielt 1797 bis 1798 eine erste Anstellung als Baueleve beim Gefängnisbau in Peisern. Anschließend studierte er an der Berliner Bauakademie und schloss als Kondukteur mit Auszeichnung ab. Als Baureferendarius wurde er 1803 zum Wasserbaukondukteur ernannt und begleitete den Kriegs- und Domänen-Rat Peterson von April bis August 1805 auf einer Reise nach Holland zum Studium der dortigen Wasserbauten. Auf dem Rückweg besichtigte er den Rendsburger Kanal und andere Wasserbauten im Holsteinischen. 1816 wurde er, inzwischen Regierungs- und Wasserbaurat, als Geheimer Oberbaurat bei der Oberbaudeputation in Berlin eingestellt. Er kaufte 1822 das heutige Magnushaus Am Kupfergraben 7 für sich und seine Familie und ließ es nach eigenen Plänen erweitern und umbauen. Als Architekt erbaute er von 1822 bis 1825 die Lange Brücke in Potsdam, hatte von 1825 bis 1826 die Bauleitung für den Leuchtturm am Kap Arkona auf Rügen, nach Entwurf von Karl Friedrich Schinkel,[2] sowie am Bau der Schleuse in Brieskow[3] und plante die 1826 fertiggestellte Weidendammer Brücke in Berlin.[4] 1828 war er an Wasserbauarbeiten im Fürstentum Neuenburg beteiligt. 1830–1834 baute er die Alte Regierung (Oppeln). 1833 ließ er in der Joachimstraße 16 ein (vermutlich von ihm selbst entworfenes) viergeschossiges Mietshaus errichten.[5] Ab 1836 war er auch Lehrer an der Bauakademie. Er wurde 1838 zum Vizeoberbaudirektor befördert und nach Schinkels Tod im November 1841 als dessen Nachfolger zum Oberbaudirektor ernannt; er starb aber bereits ein Jahr später.

Familie

August Adolph Günther war verheiratet mit Maria Barstow. Seine Nachkommen waren der Jurist William Barstow von Guenther (1815–1892), der Arzt Carl Richard Guenther (* 1817), der Rittergutsbesitzer Franz Adolph Guenther (1820–1876) und die Töchter Marie und Augusta.[1] Marie heiratete 1830 den Chirurgen Wilhelm Baum.

Literatur

  • Uwe Kieling: Berliner Baubeamte und Staatsarchitekten im 19. Jahrhundert. Kulturbund der DDR, Berlin 1986, S. 35.
  • Christiane Brandt-Salloum, Ralph Jaeckel, Constanze Krause, Oliver Sander, Reinhart Strecke, Michaela Utpatel und Stephan Waldhoff: Inventar zur Geschichte der preußischen Bauverwaltung 1723–1848. Redaktion: Reinhart Strecke. 2 Bände (Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz; Arbeitsberichte, Nr. 7). Selbstverlag des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz, Berlin 2005.PDF, abgerufen am 6. Februar 2020

Einzelnachweise

  1. a b Die Familie Guenther-Marzdorf. In: DAS ARCHIV, Brunk – Lubsdorf – Königsgnade – Marzdorf, Nr. 4. Juli 2013, abgerufen am 8. Februar 2020.
  2. Rügen. Leuchtturm am Kap Arkona. In: Deutsche Digitale Bibliothek. Abgerufen am 6. Februar 2020.
  3. Friedrichs-Wilhelms-Kanal, Schleuse, Brieskow. In: Architekturmuseum TU Berlin. Abgerufen am 6. Februar 2020.
  4. Franz Hermann Kiefer, M.A.: Schinkel und die Industrialisierung Preußens. In: INAUGURAL-DISSERTATION zur Erlangung der Doktorwürde des Fachbereichs Germanistik und Kunstwissenschaften der Philipps-Universität Marburg, S. 126. 31. August 2004, abgerufen am 9. Februar 2020.
  5. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste, Mietshaus Joachimstraße 16, abgerufen am 6. Februar 2020