Azoren-Lorbeer

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Azoren-Lorbeer

Azoren-Lorbeer (Laurus azorica)

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Magnoliids
Ordnung: Lorbeerartige (Laurales)
Familie: Lorbeergewächse (Lauraceae)
Gattung: Lorbeeren (Laurus)
Art: Azoren-Lorbeer
Wissenschaftlicher Name
Laurus azorica
(Seub.) Franco

Der Azoren-Lorbeer (Laurus azorica, Syn.: Persea azorica) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Lorbeergewächse (Lauraceae).

Merkmale

Zweig mit Laubblättern und Blüten

Der Azoren-Lorbeer wächst als immergrüner Baum oder Strauch und kann Wuchshöhen von 15 bis 25 Meter erreichen. Die jungen Laubblätter sind unterseits etwas filzig. Ausgewachsene Laubblätter sind im Unterschied zum Echten Lorbeer (Laurus nobilis) nur wenig aromatisch. Der Blattrand ist glatt oder schwach gewellt. Entlang der Mittelrippe befinden sich in den meisten Achseln der Seitennerven kleine Drüsen (Domatien), die diese Art sicher kennzeichnen. Die Blätter weisen eine Länge von 12 bis 15 Zentimeter und eine Breite von 4 bis 5 Zentimeter.

Die Blütezeit reicht von Februar bis Mai. Der Azoren-Lorbeer ist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch).

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 48.[1]

Verbreitung

Der Azoren-Lorbeer ist auf allen Azoren-Inseln, Madeira und in Marokko beheimatet. Der Azoren-Lorbeer bildet zusammen mit anderen Arten aus der Familie der Lorbeergewächse den Hauptbestandteil der Lorbeerwälder. Ob auch die Vorkommen auf den Kanarischen Inseln dieser Art zugeordnet werden sollten (wie die meisten Bearbeiter annehmen), oder, wie 2002 vorgeschlagen, in eine neue Art Laurus novocanariensis ausgegliedert, ist wissenschaftlich umstritten (vgl. Kapitel Taxonomie unten).

Taxonomie

Innerhalb der Gattung Laurus wurden traditionell zwei Arten unterschieden, der mediterran verbreitete Echte Lorbeer Laurus nobilis und der makaronesische Azoren-Lorbeer Laurus azorica. Im Jahr 2002 schlugen Rivas-Martínez und Kollegen[2] in einer geobotanischen Arbeit vor, die Pflanzen von den Kanarischen Inseln von Laurus azorica abzutrennen und als eigenständige Art Laurus novocanariensis aufzufassen, der sie nach morphologischen Merkmalen größere Ähnlichkeit zu Laurus nobilis als zu Laurus azorica im neuen Sinne zusprechen; darin sind ihnen einige Bearbeiter gefolgt. Spätere Untersuchungen[3][4][5] stellen diese Abtrennung allerdings in Frage, weil die beiden vorgeschlagenen Taxa weder nach genetischen noch nach morphologischen Daten gegeneinander differenziert werden können. Nach den genetischen Daten können insbesondere Pflanzen aus Marokko keiner der drei Arten mit Sicherheit zugeordnet werden. Damit ist sogar die Monophylie von Laurus azorica s. l. in Frage gestellt, möglicherweise gibt es tatsächlich nur eine Art der Gattung.

Literatur

  • Ingrid Schönfelder und Peter Schönfelder: Kosmos Atlas Mittelmeer- und Kanarenflora. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2002, ISBN 3-440-09361-1
  • Adalbert Hohenester und Walter Welss: Exkursionsflora für die Kanarischen Inseln. Ulmer, Stuttgart 1993, ISBN 3-8001-3466-7

Einzelnachweise

  1. Laurus azorica bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
  2. Salvador Rivas-Martínez, Tomás E. Díaz, Federico Fernández-González, Jesús Izco, Javier Loidi, Mario Lousã, Ángel Penas (2002): Vascular plant communities of Spain and Portugal. Addenda to the Syntaxonomical checklist of 2001. Itinera Geobotanica 15(1-2): 5-922.
  3. Abdel-Moneim Ibraheim Aboel-Atta (2009): On the taxonomy of Laurus L. (Lauraceae). Evidence from Isozymes, RAPD and ISSR. Academic Journal of Plant Sciences 2(2): 82-91.
  4. F. Rodríguez‐Sánchez, B. Guzmán, A. Valido, P. Vargas, J. Arroyo (2009): Late Neogene history of the laurel tree (Laurus L., Lauraceae) based on phylogeographical analyses of Mediterranean and Macaronesian populations. Journal of Biogeography 36(7): 1270–1281. doi:10.1111/j.1365-2699.2009.02091.x
  5. Paulina Kondraskov, Nicole Schütz, Christina Schüßler, Miguel Menezes de Sequeira, Arnoldo Santos Guerra, Juli Caujapé-Castells, Ruth Jaén-Molina, Águedo Marrero-Rodríguez, Marcus A. Koch, Peter Linder, Johanna Kovar-Eder, Mike Thiv (2015): Biogeography of Mediterranean Hotspot Biodiversity: Re-Evaluating the 'Tertiary Relict' Hypothesis of Macaronesian Laurel Forests. PLoS ONE 10(7): e0132091. doi:10.1371/journal.pone.0132091

Weblinks

Commons: Azoren-Lorbeer (Laurus azorica) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien