Bildungscomputer robotron A 5105
A 5105 | |
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Hersteller | VEB Robotron-Meßelektronik „Otto Schön“ Dresden |
Typ | Heimcomputer, Lerncomputer |
Veröffentlichung | Juli 1989 |
Produktionsende | April 1990 |
Neupreis | 11.000,00 M 3.000,00 M als ALBA PC 1505 |
Prozessor | U880 @ 3,75 MHz |
Arbeitsspeicher | 64 KB |
Grafik | U82720 + proprietärer VIS;
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Sound | 3 Kanäle, 8 Oktaven |
Datenträger | Kassette, Diskette, Modul |
Betriebssystem | SCPX 5105, kompatibel zu SCP (bzw. CP/M) |
Vorgänger | Z9001 |
Der Bildungscomputer robotron A 5105[1] (kurz BIC A 5105) wurde vom VEB Robotron-Meßelektronik „Otto Schön“ Dresden in der DDR ab Januar 1987 entwickelt und ab Juli 1989 serienmäßig hergestellt. Er war gedacht zur Ausbildung im Fach Informatik an den allgemeinbildenden Schulen, in der Berufsausbildung sowie an Hoch- und Fachschulen. Die Entwicklung wurde notwendig, da die Kleincomputer KC 85/2-4 und KC 87 nicht den Ansprüchen für die Ausbildung genügten. Bis zur Einstellung der Produktion im April 1990 wurden ca. 5.000 Stück des Rechners hergestellt. Davon gelangten ca. 3.000 Geräte an die Abnehmer im Bildungswesen zu einem anfänglichen Preis von ca. 11.000 M, der bis Ende der Lieferungen auf 3.000 M sank.
Der BIC A5105 bestand aus einem Computergrundgerät (CGG), welches neben dem Prozessor (U880), auch das Video-, Tastatur-, Kassetten- und Joystickinterface, einen Parallelport und eine V.24 Schnittstelle enthielt.
Die meist zusammen mit dem Computergrundgerät erworbene Diskettenspeichereinheit (DSE), auf welche der (monochrome) Bildschirm fest montiert wurde, enthielt neben der Stromversorgung lediglich den Diskettencontroller, ein Diskettenlaufwerk, sowie eine weitere Parallel- und V.24-Schnittstelle. Ebenso war in der DSE die Hardware für das proprietäre BICLAN Netzwerkinterface enthalten. In einem weiteren ROM innerhalb der DSE war das CP/M-kompatible Betriebssystem SCPX5105 abgelegt, welches zum Systemstart durch das CGG identifiziert wird und somit zur Umkonfiguration der Speicherverwaltung führt. Ohne angeschlossener DSE stand nur das im ROM des Grundgeräts abgelegte RBASIC ohne Routinen für das Ansprechen der Diskettenlaufwerke zur Verfügung. Als Speichermedium diente in diesem Fall ein über ein Audiokabel angeschlossener, handelsüblicher Kassettenrecorder.
Da der Einsatz des BIC A 5105 im Bildungswesen des vereinigten Deutschlands nicht vorgesehen war, wurden ab Anfang 1990 die Restbestände der produzierten Hard- und Softwarekomponenten unter dem Namen ALBA PC 1505 direkt vom Hersteller als Konsumgut vertrieben. Bis Mitte 1990 wurden so ca. 2.000 ALBA-PCs verkauft. Bemühungen, den ALBA-PC nach der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion auch im vereinigten Deutschland und im westlichen Ausland zu vermarkten, blieben ohne nennenswerten geschäftlichen Erfolg.[2]
Zusätzlich zu den ALBA-PCs wurden nach 1990 auch sogenannte "Floppy-Disk-Controller-Platinen" als Bausätze verkauft, die es ermöglichten, externe Diskettenlaufwerke (5,25" und 3,5") ähnlich wie beim ALBA-PC an einem Grundgerät (CGG) mit fehlender Diskettenspeichereinheit zu betreiben.
Für den Schulunterricht im Fach Informatik wurden zudem Zusatzmodule nebst Software angeboten, mit denen z. B. eine Gewächshaussteuerung von den Schülern mit zusätzlicher Elektronik aufgebaut und simuliert werden konnte.
Die für den KC85/1 bzw. KC87 angebotenen RAM-Erweiterungsmodule oder die ROM-Module konnten am BIC ebenso benutzt werden, jedoch sah das im ROM des BICs integrierte RBASIC die Speichererweiterung nicht von Haus aus vor. Der Zugriff auf diese Module musste mit speziellen Umschaltbefehlen des Speicherverwaltungscontrollers (SVG) als Unterprogramm in Maschinencode erfolgen.
Im Laufe der Zeit nach der Produktionseinstellung erschienen für den BIC auch Festplatten- bzw. CompactFlashkarten-Erweiterungen (GIDE), USB-Schnittstellen, oder (Ethernet-)Netzwerkmodule meist als Hobbyprojekte.
Technische Daten
Prozessor: | UA880D |
Taktfrequenz: | 3,75 MHz |
Speicher: | 32 KB (im CGG) bzw. 48 KB (mit DSE) ROM mit BASIC Betriebssystem; 64 KB RAM; 128 KB (64k × 16) Videospeicher |
Datenspeicherung: |
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Monitor: |
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Anzeige: |
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Sound: | 3 Kanäle; 8 Oktaven (Befehlssatz vergleichbar mit AY-3-8910/12, jedoch ist nur der Kanal 1 vollständig ausgebaut) |
Schnittstellen: |
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Software: |
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Maße: | Grundgerät 390 mm × 200 mm × 50 mm; Diskettenspeichereinheit 390 mm × 400 mm × 135 mm |
Nachdem Ende 1989 die Fertigungsanlagen für das Plastgehäuse des Computergrundgerätes an den VEB Mikroelektronik Mühlhausen für 1 Mio. M verkauft wurden, konnte das gleiche Gehäuse mit sehr guter Tastatur (aber nicht gleicher Elektronik) auch für den KC compact und eine optionale Zusatztastatur für den KC 85/2-4 verwendet werden.
Literatur
- Klaus-Dieter Weise: Erzeugnislinie Heimcomputer, Kleincomputer und Bildungscomputer des VEB Kombinat Robotron. UAG Historie Robotron der Arbeitsgruppe Rechentechnik in den Technischen Sammlungen Dresden, Dresden 2005 (foerderverein-tsd.de [PDF; 590 kB]).
- Bildungscomputer robotron A 5105. In: MP Mikroprozessortechnik. Heft 10, 1988.
Weblinks
- Umfangreiche Infos, Fotos und Screenshots zum BIC A 5105 auf robotrontechnik.de
- Infos und Bilder zum BIC A 5105
- Infos, Bilder und Video zum BIC A 5105 auf robotron-computermuseum.efb-1.de
- Technische Unterlagen und Handbücher zum BIC A 5105 bei Ulrich Zander
- Emulator
Einzelnachweise
- ↑ Bedienungsanleitung Bildungscomputer robotron A5105. (PDF, 302kb) Abgerufen am 14. März 2021 (deutsch).
- ↑ Klaus-Dieter Weise: Erzeugnislinie Heimcomputer, Kleincomputer und Bildungscomputer des VEB Kombinat Robotron. UAG Historie Robotron der Arbeitsgruppe Rechentechnik in den Technischen Sammlungen Dresden, Dresden 2005, S. 71–73 (foerderverein-tsd.de [PDF; 401 kB]).