Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte

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Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte
Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte - Logo.png
Schulform Stadtteilschule für Blinde und Sehbehinderte
Gründung 1830
Adresse

Borgweg 17a

Ort Hamburg-Winterhude
Land Hamburg
Staat Deutschland
Koordinaten 53° 35′ 29″ N, 10° 0′ 48″ OKoordinaten: 53° 35′ 29″ N, 10° 0′ 48″ O
Schüler 198 (Schuljahr 2021/22[1])
Leitung Cord Haack-Schulz[1]
Website bzbs.hamburg.de

Das Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte (BZBS) ist die zentrale Blindenschule in Hamburg. Vorläufer der Schule ist die 1830 von Hamburger Bürgern gegründete Blindenanstalt. Seit 1893 ist die Schule in staatlicher Hand, seit 2010 in Form einer Stadtteilschule. Die Schule führt blinde und sehbehinderte Kinder bis zur 10. Klasse. In der Oberstufen kooperiert die Schule mit der benachbarten Heinrich-Hertz-Schule. Die Blindenschule ist seit 1963 am Borgweg in Hamburg-Winterhude ansässig. Dort befinden sich auch ein Internat und eine Berufsschule für Blinde.

Geschichte

1830 wurde von Hamburger Bürgern – also privat gestiftet – die Blindenanstalt gegründet.[2] Als Teil der Blindenanstalt entstand in Hamburg 1831 die Blindenschule,[3] als deren Gründungsjahr aber dennoch 1830 gilt.[4] 1846 zog die Blindenschule in ein eigenes Gebäude in der Minenstraße 3.[2] 1893 wurden Blindenschule und Blindenanstalt organisatorisch getrennt, die Blindenschule wurde dabei verstaatlicht. Die Blindenanstalt als Betreiber des Internats blieb eine private Organisation,[2] heute Hamburger Blindenstiftung.

Von 1930 bis 1933 zog die Blindenschule in das Schulgebäude in der Stiftstraße 69 in St. Georg um.[2] 1943 wurden die beiden Schulgebäude in der Stiftstraße und in der Minenstraße bei Luftangriffen zerstört.[4] Nach Kriegsende fand der Unterricht im Gebäude der Schule Knauerstraße in Eppendorf statt, bald darauf im Hinterhofgebäude der Sonderschule Eppendorfer Landstraße.[2] 1946 zog die Schule in einen Teil der Hilfsschule Finkenau in Uhlenhorst.[2]

Die Grundsteinlegung für den Neubau am Borgweg fand 1960 statt.[5] Ab 1962 zog die Schule in das neue Schulgebäude Borgweg 17a, das 1963 offiziell eingeweiht wurde.[2] 1963 umfasste die Schule für Blinde und Sehbehinderte die Schulzweige Volksschule, Mittelschule, Berufs- und Berufsfachschule. Das Abitur konnten blinde Schüler nur als Internatsschüler an der Blindenstudienanstalt in Marburg ablegen.[6] Im Jahr der Einweihung hatte die Schule 150 Schüler im Alter zwischen 6 und 18 Jahren.[7]

Nach der Einweihung wurde die Schule weiter baulich erweitert, 1969 wurden Gymnastikhalle und Klassentrakt fertig, 1970 dann der Fachtrakt.[5] 1971 folgte die Turnhalle und 1973 der Musikraum.[5] Seit 1996 unterhält die Schule in der Carl-Cohn-Straße 2 eine Berufsbildungsabteilung für Blinde und Sehbehinderte.[3] 2019 wurde gemeinsam mit der benachbarten Hertz-Schule ein Neubau als Oberstufenzentrum fertiggestellt.[8]

Standort und Gebäude

Eingang mit typischer Pavillon-Bebauung
Oberstufenzentrum, gemeinsam mit der Heinrich-Hertz-Schule

Die Schulgelände am Borgweg 17a in Hamburg-Winterhude ist etwa 21.000 m² groß und befindet sich am Borgweg 17A, zwischen U-Bahnstation Borgweg im Süden und dem Stadtpark im Norden. Westlich schließt das Gelände der Heinrich-Hertz-Schule an.

Die Entwürfe für die Ursprungsbebauung stammen von Paul Seitz, Leiter des Hochbauamts der Stadt Hamburg.[5] Mit Stand 2019 zählten zwölf Gebäude zum Bestand der Schule, darunter ein Verwaltungsgebäude, sechs Klassengebäude, ein Fachgebäude, zwei Pavillons und eine Sporthalle.[9]

Weblinks

Commons: Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Schulinfosystem SISy der Hamburger Schulbehörde, Angaben zum Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte (Abgerufen im August 2021)
  2. a b c d e f g Blinden- und Sehbehindertenschule, 1932-1993, Bestand im Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg (Signatur 362-10/6)
  3. a b Bodo Schümann: Nach der Vernichtung : der Umgang mit Menschen mit Behinderungen in der Hamburger Politik und Gesellschaft : 1945 bis 1970. Lit, Münster 2018, ISBN 978-3-643-14178-1, S. 152.
  4. a b Uwe Schmidt: Hamburger Schulen im „Dritten Reich“, Band 2 (Anhang: Verzeichnis der Schulen von 1933 bis 1945). Hamburg 2010, S. 838. (doi:10.15460//HUP/BGH.64.101)
  5. a b c d Boris Meyn: Die Entwicklungsgeschichte des Hamburger Schulbaus. Hamburg 1998, S. 545. (Inventarnummer 257)
  6. Hamburg hat die modernste Blindenschule. In: Hamburger Abendblatt, ISSN 0949-4618, 18. Februar 1963, S. 5. (Online)
  7. Die Einweihungsfeier wurde nachgeholt. In: Hamburger Abendblatt, ISSN 0949-4618, 16. Mai 1963, S. 4.
  8. Heinrich-Hertz-Schule, Hamburg, Heinze Architekten Award 2021
  9. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg, 21. Wahlperiode: Antwort des Senats auf die Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Birgit Stöver (CDU) vom 21. Mai 2019 (“Gebäudeklassifizierung auf dem aktuellen Stand?”), publiziert am 21. Mai 2019, Drucksache 21/17216, S. 11–12. (Vorgang online)