Bahnhof Cochem (Mosel)

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Cochem (Mosel)
Empfangsgebäude des Bahnhofs Cochem (Mosel), Straßenseite
Empfangsgebäude des Bahnhofs Cochem (Mosel), Straßenseite
Daten
Lage im Netz Durchgangsbahnhof
Bauform Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 3
Abkürzung SCOC
Preisklasse 4
Eröffnung 1877
Architektonische Daten
Baustil Neurenaissance / Heimatstil
Architekt Hüter
Lage
Land Rheinland-Pfalz
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 9′ 11″ N, 7° 10′ 2″ OKoordinaten: 50° 9′ 11″ N, 7° 10′ 2″ O
Höhe (SO) 90 m
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Rheinland-Pfalz

Der Bahnhof Cochem (Mosel) ist eine Betriebsstelle der Bahnstrecke Koblenz–Trier in der Stadt Cochem.

Lage

Der Bahnhof liegt an Streckenkilometer 47,7 der Moselstrecke in 90 m Höhe über NHN am Westhang des Moseltals.[1] Die postalische Anschrift lautet Bahnhofsvorplatz 1[2] beziehungsweise Ravenéstraße 67.[3] Der Bahnhof liegt im Verkehrsverbund Rhein-Mosel.

Geschichte

Der Bahnhof ging 1877 als Endbahnhof der Strecke von Koblenz in Betrieb und wurde 1879 mit deren Verlängerung nach Trier zum Durchgangsbahnhof. Bis November 1945 trug er dabei die Bezeichnung „Kochem (Mosel)“.[4]

Im Dezember 2014 strich die Deutsche Bahn die verbliebenen Intercity der Linie 35, seit Dezember 2017 verkehrt ein tägliches Zugpaar zwischen Düsseldorf Hauptbahnhof und Luxemburg, das jedoch nur zwischen Düsseldorf und Koblenz tariflich als Intercity verkehrt.

Bauliche Anlagen

Empfangsgebäude

Das erste Empfangsgebäude war ein eher schlichter Fachwerkbau, das heutige Empfangsgebäude wurde 1905 gebaut.[5] Architekt war der Regierungs­baumeister Hüter der Bauverwaltung der Preußischen Staatseisenbahnen. Er kombinierte malerisch Baugruppen aus Bruchstein und Fachwerk mit kleineren Flügeln und Anbauten in Formen der Neorenaissance. Zentral war eine Empfangshalle mit offenem Dachstuhl.[6] Das Gebäude ist ein Hauptwerk des Heimatstils und ein Kulturdenkmal aufgrund des Denkmalschutzgesetzes von Rheinland-Pfalz.[7] Seit Jahren ist das Gebäude in einem vernachlässigten Zustand,[8] obwohl es 2013 von einem privaten Investor übernommen wurde.[9] Ende November 2015 hieß es in einer Presse­meldung, die Eigentümer­gesellschaft habe die Sanierung zugesichert. Außerdem sollten in dem Gebäude Wohnungen, Ladenlokale und Büroflächen entstehen. Ende 2016 sei alles fertig.[10] 2017 wurde bei der Stadt ein Bauantrag gestellt; seitdem verfällt der Bahnhof immer weiter. Fangnetze in der Eingangshalle schützen vor herabfallenden Teilen.[11]

Übrige Infrastruktur

Die Gleisanlagen des Bahnhofs bestehen aus den beiden durchgehenden Hauptgleisen und je einem Überholgleis. Es gibt einen Hausbahnsteig, der am Empfangsgebäude und dem östlichen Überholungsgleis liegt, sowie einen Mittelbahnsteig zwischen den Hauptgleisen. Das westliche Überholgleis hat keinen Bahnsteig.

Verkehr

Linie Verlauf Frequenz
RE 1 Koblenz – Treis-Karden – Cochem (Mosel) – Bullay (DB) – Wittlich – Trier – SaarbrückenHomburgKaiserslauternLudwigshafen MitteMannheim 60 min, zwischen Kaiserslautern und Mannheim nur alle 120 min
RE 11 Koblenz – Treis-Karden – Cochem (Mosel) – Bullay (DB) – Wittlich – Trier – Wasserbillig – Munsbach – Wecker – Sandweiler-Contern – Luxemburg 60 min
RB 81 Koblenz – Treis-Karden – Cochem (Mosel) – Bullay (DB) – Wittlich – Trier 60 min, in der HVZ Verstärker zwischen Koblenz und Cochem (Mosel)

Es hält einmal täglich die IC-Linie 37, welche entlang der Mosel tariflich zur RE-Linie 11 gezählt wird. Darüber hinaus verkehren einige regionale Buslinien.

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Rheinland-Pfalz – Saarland. 2. Auflage, bearbeitet von Hans Caspary. Deutscher Kunstverlag, Berlin 1984. ISBN 3-422-00382-7, S. 183.
  • Eisenbahnatlas Deutschland. 11. Auflage. Schweers + Wall, Köln 2020, ISBN 978-3-89494-149-9.

Weblinks

Commons: Bahnhof Cochem – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eisenbahnatlas, S. 75.
  2. So: Generaldirektion.
  3. So: Cochem (Mosel) auf Deutsche Bahn AG – DB Station & Service.
  4. Reichsbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz (N.F.) vom 19. November 1945, Nr. 14. Bekanntmachung Nr. 127, S. 105.
  5. So: Dehio; nach Generaldirektion stammt das Gebäude aus den Jahren 1900–1902.
  6. Dehio.
  7. Generaldirektion.
  8. NN: Ein trauriges Bild in Cochem: Der Bahnhof verfällt immer weiter. In: Rhein-Zeitung vom 12. November 2019; abgerufen am 12. August 2021.
  9. Volksfreund. Ex-Bahnmitarbeiter kauft Cochemer Bahnhof. Abgerufen am 12. August 2021.
  10. Rhein-Zeitung. Cochemer Bahnhof: Neue Wohnungen, Büros und Lokale. Abgerufen am 12. August 2021.
  11. Rhein-Zeitung vom 12. November 2019: Ein trauriges Bild in Cochem. Abgerufen am 22. August 2021.