Bahnstrecke Bad Berleburg–Allendorf

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Bad Berleburg–Allendorf (Eder)
Sonderzug in Battenberg (Eder) 2006
Streckennummer (DB):2872
Kursbuchstrecke (DB):322.1 (Hatzfeld-Allendorf)
Streckenlänge:36,2 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Zweigleisigkeit:
0,0 Bad Berleburg (ehem. Bf) 418 m
2,3 Hörre (Abzw)
2,4 Rothaarbahn nach Erndtebrück
3,2 Raumland
5,5 Meckhaus
7,2 Arfeld
8,4 Eder
11,7 Schwarzenau (Eder)
14,0 Beddelhausen (Eder)
Landesgrenze Nordrhein-Westfalen / Hessen
18,4 Hatzfeld (Eder)
21,2 Eifa
21,5 Eifaer Bach
22,0 Seitengraben der Eder
22,5 Zufluss zum Wasserkraftwerk Friedenthal
22,9 Holzhausen (Eder)
23,4 Eder
23,7 Eder
24,4 Reddighäuser Hammer
24,6 Hammer (Anst)
25,5 Reddighausen
26,5
26,8
Dodenauer Tunnel (325 m)
27,2 Dodenau (zuletzt Hp)
31,7 Battenberg-Auhammer (Anst, ehem. Hp)
32,5 Viessmann Battenberg (Anst)
33,3 Battenberg (Eder) (Anst, ehem. Hp) 304 m
33,8 Seitengraben der Eder
34,2 Eder
34,8 Battenfeld (Anst, ehem. Hp)
35,1 Nitzelbach
35,8 Linspherbach
ehem. Ruhr-Eder-Bahn von Winterberg
36,2 Allendorf (Eder)
(siehe Bahnstrecke Nuttlar–Frankenberg)
Burgwaldbahn von Marburg
Frankenberg (Eder)
Untere Edertalbahn nach Korbach

Quellen: [1][2]

Die Bahnstrecke Bad Berleburg–Allendorf, auch Obere Edertalbahn oder Ederberglandbahn genannt, verläuft von Bad Berleburg nach Allendorf (Eder), wo sie in die Bahnstrecke Nuttlar–Frankenberg („Ruhr-Eder-Bahn“) mündet. Sie zweigte am Abzweig Hörre von der Bahnstrecke Erndtebrück–Bad Berleburg („Rothaarbahn“) ab und ist 36,2 Kilometer lang.

Geschichte

Eröffnung

Nachdem 1908 die Bahnstrecke Nuttlar–Frankenberg von Winterberg nach Frankenberg (Eder) eröffnet wurde, schritten die Bauarbeiten an der Oberen Edertalbahn voran. Sie wurde in mehreren Abschnitten eröffnet. Mehrere der Bahnhofsbauten an der Strecke wurden von Regierungsbaumeister Alois Holtmeyer errichtet.

Abschnitt Eröffnet am
Bad BerleburgRaumland 1. August 1910
Raumland – Arfeld 15. August 1911
Arfeld – Hatzfeld (Eder) 1. April 1911
Hatzfeld (Eder) – Allendorf (Eder) 17. November 1910

In den Jahren nach der Eröffnung entwickelte sich der Verkehr äußerst positiv. Ab den 1950er Jahren ging er jedoch wieder zurück.

Stilllegung

Bahnhof Bad Berleburg

Der Personenverkehr auf der Schiene endete am 30. Mai 1981 vollständig. Die Nachfrage war in den Jahren zuvor so stark gesunken, dass der Betrieb sich nicht mehr rentierte. Die Strecke wurde auch im Güterverkehr zwischen Arfeld und Hatzfeld am selben Tag stillgelegt. Ein Jahr später endete er auch zwischen Bad Berleburg und Arfeld. Dieser Abschnitt wurde bereits 1983 demontiert. Der restliche Güterverkehr wurde 1995 beziehungsweise 2002 weitgehend beendet. Ab Battenberg-Auhammer ist die Strecke bis Bad Berleburg komplett abgebaut.[3]

Abschnitt km GV eingestellt am Abbau
Bad Berleburg – Arfeld 0,0 – 7,2 30. November 1982 1983
Arfeld – Hatzfeld (Eder) 7,2 – 18,3 30. Mai 1981 1983
Hatzfeld (Eder) – Auhammer 18,3 – 31,0 29. Mai 1995 2000
Auhammergelände 31,0 – 31,8 15. Dezember 2002 2005
Battenberg-Auhammer – Battenberg (Eder) 31,8 – 33,3 15. Dezember 2002 nicht abgebaut

Heute

Bahnhof Battenberg (Eder) im Frühjahr 2009

Von 2005 bis 2007 fuhren unter Federführung der Kurhessenbahn von Mai bis Oktober an Sonn- und Feiertagen zwischen Frankenberg (Eder) und Battenberg-Auhammer Ausflugszüge der Baureihen 628.2 und 628.4. Seit der Einstellung des Ausflugsverkehrs 2007 wurde der Abschnitt nur noch unregelmäßig von Personenzügen befahren, wie beispielsweise bis 2017 zur Eder-Bike-Tour im Juni jeden Jahres. Auch Viessmann wird nicht mehr beliefert.

Im Abschnitt zwischen Bad Berleburg und Auhammer wurde der Ederauenradweg zum Teil auf die alte Bahntrasse verlegt. Hierfür wurde die Strecke entwidmet, die Schienen entfernt und die Trasse größtenteils asphaltiert.

Der Holzzugverkehr zwischen Allendorf und Battenberg endete vorerst 2017,[4] doch 2021 stieg der Bedarf für Holztransport wieder an, sodass die Kurhessenbahn den Abschnitt bis zum Bahnhof Battenberg (Eder) ertüchtigen ließ, um wieder Transporte zu ermöglichen.[5] Seit Juli 2021 findet wieder Holzzugverkehr statt. Der Abschnitt bis zum Auhammer weist seit 2002 keinen Güterverkehr mehr auf, ist aber bis auf ein kurzes Teilstück im Auhammergelände noch nicht abgebaut.

Im Jahr 2019 wurde die Strecke noch einmal instand gesetzt um die Überführungsfahrt der Dampflok 01 118 in ein Privatmuseum am Auhammer ermöglichen, diese Fahrt war, aufgrund des schlechten Zustands der Strecke, nur mit Schrittgeschwindigkeit möglich.[6]

Zukunft

Im Jahr 2022 wurde die Reaktivierung der Oberen Edertalbahn von Frankenberg nach Battenberg für den Personenverkehr durch einen parteiübergreifenden Antrag im Kreistag gefordert und ist auch bereits Gegenstand einer Machbarkeitsstudie,[7] die zu dem Ergebnis gekommen ist, dass Personenverkehr zwischen Battenberg und Frankenberg nachgefragt wäre. Es steht noch eine Nutzen-Kosten-Rechnung aus.[8]

Radweg auf der alten Bahntrasse

Weblinks

Commons: Obere Edertalbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Eder-Radweg – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. DB Netze - Infrastrukturregister
  2. Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
  3. Informationen und Bilder zu den Tunneln der Strecke 2872 auf eisenbahn-tunnelportale.de von Lothar Brill
  4. Jürgen Schmied: Aus für Güterverkehr nach Battenberg? In: Hessenschiene. 104 (Juli–September), 2016, S. 8–9 (probahnbus.de [PDF] Magazin).
  5. Klaus Jungheim: Holzzüge fahren wieder im Frankenberger Land. In: hna.de. 4. März 2021, abgerufen am 20. April 2021.
  6. Jörg Paulus: Letzte Fahrt: Legendäre Dampflok 01-118 kommt in Battenberger Privatmuseum. In: hna.de. 6. August 2019, abgerufen am 20. April 2021.
  7. Lutz Benseler: Erstes Signal für Reaktivierung der Ederseebahn und Oberen Edertalbahn. In: hna.de. 25. Juni 2022, abgerufen am 25. Juni 2022.
  8. VRM Mittelhessen GmbH & Co KG: Neue alte Bahnstrecken in Marburg-Biedenkopf? 25. August 2022, abgerufen am 25. August 2022.