Bahnstrecke Koblenz–Stein-Säckingen

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Koblenz–Stein-Säckingen
Streckenlänge:26,07 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Maximale Neigung:
von Winterthur
von Waldshut
48,38 Koblenz (CH) 320,3 m
nach Turgi
Aare (236 m)
50,02 Felsenau 320,4 m
51,88 Anschluss Full 315,9 m
55,27 Leibstadt 312,8 m
57,27 Schwaderloch 310,4 m
60,94 Etzgen 310,4 m
63,11 Sulz (CH) 307,3 m
65,51 Laufenburg 317,8 m
71,00 Sisseln 305,6 m
72,73 Anschluss Sisseln
Bözbergstrecke von Zürich
74,45 Stein-Säckingen 310,9 m
Bözbergstrecke nach Basel

Die Bahnstrecke Koblenz–Stein-Säckingen führt in der Schweiz am Südufer des Hochrheins entlang. Sie verbindet den Bahnhof Stein-Säckingen mit dem Bahnhof Koblenz und wurde am 1. August 1892 eröffnet. Die gänzlich im Kanton Aargau gelegene Strecke ist Teil der kürzesten Verbindung zwischen Winterthur und Basel.

Geschichte

Erbaut wurde die Strecke von der Bötzbergbahn, einer gemeinsamen Tochtergesellschaft der Schweizerischen Centralbahn (SCB) und der Schweizerischen Nordostbahn (NOB). Ihre Fortsetzung nach Osten ist die am 1. August 1876 eröffnete Bahnstrecke Winterthur–Koblenz der NOB. Sie wurde zur Vermeidung einer Konkurrenzlinie dem Rhein entlang erbaut, denn der Hauptverkehr sollte weiterhin über die Bözberglinie geleitet werden und nicht über diese Strecke (beim Gütertarif musste diese Strecke und nicht die effektiv befahrene berechnet werden, weil sie kürzer ist). Aus diesem Grund blieb sie bis heute eine Nebenlinie. Sie wurde während des Zweiten Weltkriegs notelektrifizert, was an den teilweise noch vorhandenen Schleuderbetonmasten erkennbar ist. Der elektrische Betrieb mit 15'000 Volt 16,7 Hz konnte am 17. Dezember 1944 aufgenommen werden. Der Personenverkehr zwischen Laufenburg und Koblenz wurde 1994 eingestellt. Die Strecke ist weiterhin ohne Einschränkungen befahrbar. Sie wird noch regelmässig von Güterzügen befahren, vor allem von Containerzügen nach Rekingen und Brennstoffzügen nach Glattbrugg, wo sich das Tanklager des Flughafens Zürich befindet.

Streckenverlauf und Kunstbauten

Die Aarebrücke bei Koblenz

Die Bahnstrecke folgt weitgehend dem Südufer des Hochrheins. Sie schlängelt sich insbesondere zwischen Laufenburg und Full, mit wenig Steigung und Gefälle, am südlichen Talrand entlang. Dadurch konnten grössere Kunstbauten vermieden werden.

Einzig zum Überqueren der Aare bei Koblenz musste eine 236 Meter lange Brücke erbaut werden. Die Stahl-Fachwerk-Brücke macht einen Bogen und hat fünf Joche mit einer Stützweite von bis zu 47,83 Metern.

Betrieb

Betriebstechnisch gibt es an der Strecke heute nur noch die Bahnhöfe Stein-Säckingen, Sisseln, Laufenburg und Koblenz. Die einstmals zwischen Laufenburg und Koblenz befindlichen Bahnhöfe Felsenau, Full und Leibstadt sind zu Anschlussgleisen umgebaut worden. De facto ist die ca. 16 km lange Strecke zwischen Laufenburg und Koblenz einer der längsten Blockabschnitte im Netz der SBB.

Zwischen 1962 und 1967 befuhr der RABDe 8/16 (Tatzelwurm) als Schnellzug Basel–Winterthur diese Strecke. Der S-Bahn-Verkehr zwischen Laufenburg und Koblenz wurde 1994 eingestellt. Eine vom VCS im Jahre 2009 angeregte Reaktivierung des Personenverkehrs in diesem Abschnitt wurde verworfen und wäre ohne grössere Umbauten im Bahnhof Laufenburg auch nicht mehr möglich.[1]

Zwischen Laufenburg und Stein-Säckingen verkehrt heute stündlich ein Zugpaar der S1 der S-Bahn Basel. Dies ist die einzige fahrplanmässige Personenzugsverbindung auf dieser Strecke. Die Züge halten jedoch nicht mehr in Sisseln. Der Personenverkehr zwischen Laufenburg und Koblenz wird mit einer stündlichen Busverbindung gewährleistet.

Die Strecke wird werktags von mehreren Ganzgüterzügen befahren, darunter die internationalen Güterzüge für das Containerterminal in Rekingen und etlichen Brenn- und Treibstoffzügen (Hauptdestination Glattbrugg). Die Bahnhöfe Sisseln und Laufenburg sind Bedienpunkte im Grundnetz des nationalen Güterverkehrs.

Die früheren Bahnhöfe Felsenau, Full und Leibstadt sind zwar noch bedingt für den Güterverkehr geöffnet (Kundenlösung, Einschränkungen für Neuverkehr), werden aber nur bei Bedarf angefahren. Insbesondere im Herbst finden jedoch viele Abfuhren wegen der Zuckerrübenernte statt.

Betriebstechnisch sind Felsenau, Leibstadt und Full keine Bahnhöfe mehr, sondern gelten als Anschlussgleis auf der Strecke. Aus diesem Grunde sind Zu- und Abfuhren nur noch als Rangierfahrt auf die Strecke möglich (Abfahrt in Laufenburg bzw. Koblenz auf die dafür per Zustellbetrieb gesicherte Strecke bei Halt zeigendem Hauptsignal). Die in die Anschlussgleise zu stellenden Weichen können nur vor Ort gestellt werden, was wiederum auch nur durch Verwendung eines Schlüssels möglich ist. So ist es auch möglich, dass die Rangierer sich mit den Schienenfahrzeugen im Anschlussgleis "einschliessen" können, um so die Strecke für den Zugsverkehr wieder freizugeben.

Literatur

  • Schienennetz Schweiz, Ausgabe 1980

Weblinks

Commons: Koblenz—Stein-Säckingen railway – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise