Bartagamen

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Bartagamen

Streifenköpfige Bartagame (Pogona vitticeps)

Systematik
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
ohne Rang: Toxicofera
ohne Rang: Leguanartige (Iguania)
Familie: Agamen (Agamidae)
Unterfamilie: Amphibolurinae
Gattung: Bartagamen
Wissenschaftlicher Name
Pogona
Storr, 1982[1]

Die Bartagamen (Pogona) sind eine Gattung der Schuppenkriechtiere aus der Familie der Agamen. Die Gattung ist mit derzeit acht anerkannten Arten in Australien verbreitet.

Beschreibung

Bartagamen sind mittelgroße bis große Echsen. Sie erreichen Gesamtlängen von 30 bis 50 cm, dabei entfallen auf den Schwanz die Hälfte bis zwei Drittel der Gesamtlänge. Der Körper ist dorsoventral schwach oder stark abgeflacht, die Beine sind relativ kurz. Das Trommelfell liegt frei. Auffallendstes Merkmal sind die vielen Stacheln auf Rumpf, Beinen und Schwanz, insbesondere eine Stachelreihe entlang der Flanken, eine Stachelreihe an der Kopfbasis sowie eine weitere Stachelreihe an der Hinterkante des Unterkiefers, die sich bei den meisten Arten bis über die Kehle ausdehnt und so einen „Bart“ bildet. Die Tiere sind überwiegend grau-braun gefärbt, mit dunkelgrauer oder schwarzer Musterung.

Durch gezielte Züchtungen sind aber auch Farbvarianten von weiß über gelb bis rot möglich.

Verbreitung und Arten

Streifenköpfige Bartagame (Pogona vitticeps), Kopf

Bartagamen kommen ausschließlich in Australien vor. Zurzeit werden acht Arten anerkannt.[2] Die meisten Arten bewohnen baum- und buschbestandene Lebensräume, nur

  • Zwergbartagame (Pogona henrylawsoni) (Nordöstliches Zentralaustralien)

bewohnen ausschließlich Halbwüsten mit Grasbewuchs.

besiedeln jeweils große Teile Australiens;

haben relativ kleine Verbreitungsgebiete.

Lebensweise

Östliche Bartagame (Pogona barbata), Drohverhalten.

Fast alle Arten sind semiarboricol und ruhen gern auf Baumstämmen, Baumstümpfen oder Zaunpfählen. Bartagamen sind Allesfresser, die Nahrung umfasst kleine Wirbeltiere, Wirbellose, Blätter, Blüten und Früchte. Bei Bedrohung flachen die Tiere den Körper ab, und dehnen die Kehle mit dem Bart durch Kontraktion von Muskeln aus, die an knorpeligen Strukturen der Kehle (dem sogenannten Zungenbeinskelett) ansetzen.[3] Gleichzeitig öffnen sie das Maul und präsentieren das gelbe oder rosafarbene Innere des Mauls. Die Lebenserwartung von Bartagamen liegt in der freien Wildbahn bei 20 Jahren und in Gefangenschaft bei 10 bis 15 Jahren. In kälteren Jahreszeiten halten Bartagame 2 bis 3 Monate Winterschlaf.

Quellen

Literatur

  • Steve Wilson, Gerry Swan: A complete guide to reptiles of Australia. 3rd edition. New Holland Publishers, Sydney u. a. 2010, ISBN 978-1-877069-76-5, S. 380–385.

Einzelnachweise

  1. G. M. Storr: Revision of the bearded dragons (Lacertilia: Agamidae) of Western Australia with notes on the dismemberment of the genus Amphibolurus. Records of the Western Australian Museum. Bd. 10, Nr. 2, 1982, S. 199–214 (online)
  2. Pogona In: The Reptile Database; abgerufen am 12. Januar 2011.
  3. Geoffrey J. Witten: Family Agamidae. In: Dan W. Walton (Hrsg.): Fauna of Australia. Band 2A: Christopher J. Glasby, Graham J. B. Ross, Pamela L. Beesley (Hrsg.): Amphibia & Reptilia. Australian Government Publishing Service, Canberra 1993, ISBN 0-644-32429-5, Digitalisat (PDF; 1,04 MB) (Memento vom 5. Juni 2011 im Internet Archive).

Weiterführende Literatur

  • Gunther Köhler, Karsten Grießhammer, Norbert Schuster: Bartagamen. Biologie, Pflege, Zucht, Erkrankungen. Herpeton-Verlag Köhler, Offenbach 2004, ISBN 3-936180-04-0.
  • Andree Hauschild: Die Bartagame. Pogona vitticeps. 8. Auflage. Natur-und-Tier-Verlag, Münster 2013, ISBN 978-3-937285-20-7.
  • Christian Freynik, Oliver Drewes: Die Bartagame, Zwergbartagame und Australische Taubagame. Vivaria-Verlag, Meckenheim 2011, ISBN 978-3-9813176-4-0.
  • Oliver Schmid: Bartagamen. Deutschlands großer Ratgeber. BookRix-Verlag, München 2016, ISBN 978-3-7396-3367-1.

Weblinks

Commons: Bartagamen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien