Basisartige Kohomologie
In der Mathematik ist die basisartige Kohomologie oder basische Kohomologie (engl.: basic cohomology) eine Kohomologietheorie zur Beschreibung von Blätterungen, die insbesondere zur Untersuchung Riemannscher Blätterungen eingesetzt wird. Der Name bezieht sich darauf, dass die basisartige Kohomologie die Topologie des Raums der Blätter beschreibt und insbesondere im Fall eines Faserbündels mit der De-Rham-Kohomologie des Basisraumes des Bündels übereinstimmt. Die Definition geht auf Reinhart zurück.[1]
Definition
Sei eine -dimensionale Blätterung einer -dimensionalen Mannigfaltigkeit. Der Komplex der basisartigen Formen ist definiert als Unterkomplex des Komplexes der Differentialformen durch
- .
Hierbei bezeichnet das innere Produkt und die äußere Ableitung.
Die äußere Ableitung bildet auf ab. Die basisartige Kohomologie ist definiert als die Kohomologie des Komplexes
- .
Eigenschaften und Beispiele
- Wenn die Blätterung durch die Fasern eines Faserbündels ist, dann gilt .
- Es gilt genau dann, wenn es auf eine Riemannsche Metrik gibt, für die alle Blätter Minimalflächen sind.[2]
- Poincaré-Dualität hält für die basisartige Kohomologie einer Blätterung nur dann, wenn gilt, was im Allgemeinen auch für Riemannsche Blätterungen nicht notwendig der Fall ist.
- Für die schwache stabile (oder die schwache instabile) (m+1)-dimensionale Blätterung eines Anosov-Flusses auf einer (2m+1)-dimensionalen Mannigfaltigkeit gilt .
- Die basisartige Kohomologie ist invariant unter -Diffeomorphismen, aber im Allgemeinen nicht unter Homöomorphismen.
Siehe auch
Literatur
- Tondeur, Philippe: Foliations on Riemannian manifolds. Universitext. Springer-Verlag, New York, 1988. ISBN 0-387-96707-9
- Molino, Pierre: Riemannian foliations. Translated from the French by Grant Cairns. With appendices by Cairns, Y. Carrière, É. Ghys, E. Salem and V. Sergiescu. Progress in Mathematics, 73. Birkhäuser Boston, Inc., Boston, MA, 1988. ISBN 0-8176-3370-7